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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 04.12.2009
20 MILLIONEN TONNEN CO2 WENIGER IN DEUTSCHLAND - MIT WASSERKRAFT MACHBAR
Klimaschutz konkret.
Ab Montag tagt er - der UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Eine der wichtigsten Fragen dort wird lauten: Wie kann Energie gewonnen werden, ohne dabei die Luft mit dem Klimagas Kohlendioxid (Co 2) zusätzlich zu belasten? Das ist möglich. Klimaschutz konkret. Auch in Deutschland. Sanierte, optimierte und neu erbaute Wasserkraftanlagen wären fähig, Elektrizität so her zu stellen, dass der Umgebung 20 Millionen Tonnen CO 2 pro Jahr erspart bleiben. Dies zumindest behauptet die mittelständische "Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV" (AWK).

Rund 8.000 Wasserkraftanlagen. Sie stellen bei ausreichend Schnee und Regen übers Jahr rund 20 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität her. Größtenteils amtliche Unterlagen verraten jedoch: Um 1900 arbeiteten zwischen Watzmann und Waterkant etwa 80.000 Wasserkraftanlagen. Also zehn mal mehr als heute. Dazu Klima- und Umweltexperte Ernst Ulrich von Weizsäcker: "Da gibt es wieder viel zu tun".

Zehn mal mehr Wasserkraftanalgen vor hundert Jahren als heute. Also zehn mal mehr Strom aus Wasserkraft in Deutschland als jetzt? Wohl kaum. Aber die doppelte Strommenge aus deutschen Wasserkraftwerken wie heute - das halten verschiedene Fachleute für durchaus machbar. Durch Optimierung, Sanierung und stellenweise auch durch Neubau. Also etwa 20 Milliarden Kilowattstunden mehr pro Jahr. Genug für den privaten Strombedarf von über 12 Millionen Leuten. Ausreichend also für mehr als die Bevölkerung von Baden-Württemberg.

20 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität. Herstellbar ganz ohne die Luft mit CO 2 zu belasten. Liefern Kohlekraftwerke die gleiche Strommenge, entweichen aus ihren Schloten rund 20 Millionen Tonnen CO 2. Dieses CO 2 wäre durch Elektrizitäts-Gewinnung aus Wasserkraft vermeidbar. Klimaschutz konkret. Klimaschutz hier.

20 Milliarden Kilowattstunden. Fachleute verschiedenster Herkunft nennen dieses Verdoppelungs-Potenzial. Auffällig: Diese Perspektive taucht immer wieder in Kreisen von Praktikern auf. Also bei Fachfirmen und bei Fachverbänden. Untersuchungen vor Ort belegen solche klimafreundlichen Kapazitäten.

Zum Beispiel im Versorgungsgebiet der "Allgäuer Überlandwerke" (AÜW) Kempten. Dort stieg die Zahl privat ins AÜW-Netz einspeisender Wassertriebwerke zwischen 1990 und 2000 von 20 auf 40. Beachtlich: Die Strommenge nahm von rund 14 Millionen Kilowattstunden 1990 auf gut 32 Millionen Kilowattstunden Ende der 90er Jahre um mehr als das Doppelte zu. Ganz ohne CO 2 in die Luft zu blasen. Ebenso wenig Schwefel, Stickstoff oder Stäube.

Wer aber in Deutschland ein Wasserkraftwerk von Behörden genehmigt bekommen möchte, wartet lange. Sieben Jahre - im Durchschnitt. So der "Verein Deutscher Ingenieure" (VDI). In Bayern harrte ein Familienunternehmen gar über 30 Jahre der Amtsstempel. Ergebnis: aus einem alten, starren Betonwehr mit entsprechender Hochwassergefahr, entwickelte sich ein kleines Öko-Paradies. Denn Wassertiere, die das Jahrzehnte alte Bauwerk nicht überspringen konnten, bekamen im Rahmen des Wasserkraft-Baus einen natürlich wirkenden Umgehungs-Bach angelegt. Seither kriegen Fische die Kurve um's Wehr. Die starre Stauanlage wurde als aufgeblasenes "Schlauchwehr" so verändert, dass Hochwasser kaum noch dort anschwillt. Steigt nämlich der Pegel, verliert der Schlauch Luft und liegt anschließend flach wie eine Flunder auf Flussgrund - die Fluten können ungehindert drüber rauschen. Finanziert wird das alles mit Erträgen aus etwa 4 Millionen Kilowattstunden jährlichen Stromverkaufs der 1997 in Betrieb genommenen Anlage. Elektrizität aus solch 'ökologisierten' Wasserkraftwerken bekommen die Netzbetreiber für 9,67 Cent pro Kilowattstunde. Fast so günstig wie gelegentlich an der Leipziger Strombörse.

Klimaschutz konkret. Mit Wasserkraft machbar. Hier und jetzt. Dazu notwendig? Rasche Genehmigungen.



Julian Aicher

Pressesprecher im Vorstand der
"Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV" (AWK)

ReMail: julian.aicher@t-online.de
Tel.: (0 75 61) 7 05 77

manchmal mobil unter (01 72) 8 22 61 50

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