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Eine vergangene Woche in Bremen vorgestellte Studie fasst die Erfahrungen aus zehn dieser Projekte zusammen, darunter die Wuemmewiesen bei Bremen, Gebiete am Rhein, aber auch im rumaenischen Donaudelta. So findet man an der Wuemme wieder vermehrt Tiere wie den seltenen Otter; Konflikte mit Nutzergruppen wie Sportfischern konnten entschaerft werden. Fuer Christoph Zoeckler, der im Auftrag des WWF International die Studie erstellte, zeigte sich, dass Renaturierungen erst dann sinnvoll sind, wenn sie mehr als nur einzelne Flussabschnitte umfassen. "Tiere wie der Biber und der Otter brauchen grossraeumige, verzweigte Gewaesserlaeufe, um wieder heimisch zu werden", erlaeuterte der Biologe Zoeckler. Auch wandernde Fische wie der Lachs seien darauf angewiesen, dass ein Gewaesser durchgaengig und nicht durch unueberwindliche Hindernisse wie Wehre und Staustufen versperrt sei. "Diese Probleme loest man nur, indem man dem Fluss mehr Raum laesst, um sich auszubreiten", resuemierte Zoeckler. Dies gelang dem WWF im rumaenischen Donaudelta, wo seit den 60er Jahren fast 40.000 Hektar trockengelegt worden waren. Der WWF und seine Projektpartner oeffneten seit 1990 an einigen Stellen die Deiche und schlossen die Gebiete wieder an das natuerliche Ueberflutungsgeschehen an. Heute tummeln sich ueber zwanzig Fischarten an Stellen, an denen es vor der Renaturierung nur noch eine Fischart gab. Gerade im dichtbesiedelten Mitteleuropa ist es jedoch nicht ueberall moeglich, den Fluss und seine Auen sich selbst zu ueberlassen. Verhindert werden muesse aber, dass immer wieder wertvolle Feuchtgebiete verloren gehen: Eine weitere Bebauung an Fluessen oder intensive Formen der Nutzung lehnt der WWF ab. Jeder ueberbaute Hektar in der Flussaue verschaerfe zudem die Hochwassergefahr. Der WWF forderte auch, Geld bewusster einzusetzen: "Oft finden parallel Schaedigungen und Wiedergutmachungen am gleichen Fluss statt - dies ist reine Geldverschwendung", betonte Zoeckler. Denn: "Die schaedlichen Eingriffe von heute sind die Renaturierungskosten von morgen!" Dass eine Flussrenaturierung sogar wirtschaftliche Vorteile bringt, zeigt ein Beispiel im Donaudelta. Seit die Fische in den ehemaligen Polder Babina zurueckgekehrt sind, koennen sich 15 Fischer wieder - ganz wie frueher - vom Fischfang ernaehren. In Deutschland zieht unter anderem der Tourismus Nutzen aus naturnahen Flusslandschaften. Die Wuemme bei Bremen schaetzen nicht nur Ausfluegler, sondern auch Sportfischer und Kanuten nutzen den Fluss. "Als Anfang der 80er Jahre bekannt wurde, dass die Borgfelder Wuemmewiesen unter Naturschutz gestellt werden sollen, gab es zunaechst viel Widerstand von Nutzern wie den Anglern", erinnert sich Gunnar Oertel, Leiter des WWF-Projektbueros Wuemmewiesen. Er ist stolz darauf, dass die Sportfischer heute eng mit dem Naturschutz zusammenarbeiten. "Als eine Folge der Renaturierung nahm der Fischreichtum in der Wuemme wieder zu. Die Angler erkannten, dass dies auch in ihrem Interesse liegt." Das habe sie darueber hinweggetroestet, dass das Angeln heute an weniger Stellen moeglich ist. Als Schluessel zum Erfolg sieht Oertel den Ankauf von mehr als 300 Hektar landwirtschaftlichen Flaechen in den Borgfelder Wuemmewiesen. Man koenne keinem Landwirt zumuten, dass die Weiden, wo bisher Kuehe grasten, kuenftig haeufig ueberschwemmt sind. "Wenn der Naturschutz jedoch selbst Eigentuemer ist, lassen sich viele Konflikte vermeiden", sagte er. Verblueffend schnell hat sich an der Wuemme nun wieder eine naturnahe Pflanzenwelt eingestellt. Der Fischotter hat sich ausgebreitet und die Gruene Keiljungfer, eine gefaehrdete Libellenart, ist heimisch geworden. Zur Finanzierung der Flaechen beigetragen haben neben dem Bundesumweltministerium und dem Land Bremen seit 1990 auch der WWF-Foerderkreis Wuemmewiesen. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Gunnar Oertel, WWF-Projektbuero Wuemmewiesen, Tel.: 0 421/71006, Fax: 79 49 393 Anja Rech, Pressereferentin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 171 / 589 72 26 E-Mail: rech@wwf.de Weitere Informationen unter www.wwf.de
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