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![]() Man könnte fast schon von Gerechtigkeit sprechen: Eine Industrie, die umwelt-, menschen- und tierfeindlich ist, richtet sich selbst zu Grunde. Wie kam es dazu? Lachs ist in Chile kein heimischer Fisch. Er wurde eingeführt, um mit seiner Mast in riesigen Aquakulturen Geld zu verdienen. Dabei werden die fleischfressenden Tiere mit Fischen gefüttert, die auch für den menschlichen Verzehr geeignet wären. So findet eine große Lebensmittelverschwendung statt, denn einen Großteil der verfütterten Kalorien verbrauchen die Mast-Lachse für die Aufrechterhaltung ihrer Körperfunktionen und für die Bewegung. So werden ca. 3 kg Fisch benötigt, um ein kg Lachs zu »produzieren«. Auch die Tiere leiden immens. Interessensgruppen weisen zwar darauf hin, dass die Leidensfähigkeit von Fischen nicht ausreichend belegt ist, aber die Wissenschaft kommt zu anderen Ergebnissen (siehe unten). Und wie an Land, so bringt auch die industrielle Massentierhaltung im Wasser gravierende Umweltprobleme mit sich: Unmengen Kot verseuchen die Gewässer, Gifte müssen eingesetzt werden, um Meeresläusen Einhalt zu gebieten und Krankheiten können sich schnell ausbreiten. An letzterem wird die Lachsindustrie in Chile wohl nun zu Grunde gehen: Die üblichen Medikamente und Antibiotika helfen nicht mehr gegen ISA (infectious salmon anemia), einen Virus, der bei den Tieren zu Blutarmut und Tod führt. Zunächst ging man dem Problem aus dem Weg, indem man die Fischfarmen weiter in den Süden verlegte, wo die Krankheit noch nicht präsent war. Doch der Virus holte die Tiere wieder ein. Das Resultat: Die »Lachsproduktion« bricht in diesem Jahr je nach Schätzung um 40% bis 87% ein, und die Lage wird sich laut Expertenmeinungen weiter verschlechtern. Experten hatten schon lange vor den Folgen der Aquakultur gewarnt, wurden aber nicht gehört. Es bleibt zu befürchten, dass an Land nicht schlauer agiert wird: Die Entstehung von Vogel- und Schweinegrippe reichen offensichtlich noch nicht aus, um die Entscheidungsträger wachzurütteln. Weitere Hintergründe über die Aquakultur finden Sie auf www.albert-schweitzer-stiftung.de/tierschutzinfos/nutztiere/aquakultur Foto: Sam Beebe / Ecotrust
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