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Presse-Stelle:  Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der BLE, D-53175 Bonn
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 06.07.2009
Der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau - Ausgabe 07/2009
Forschen für eine nachhaltige Zukunft
Der Themendienst ist ein Service des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird von einem Team von 6 Journalisten erstellt und von einem eigens dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben. Ziel ist die bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau. Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte Akteure im Bereich Ökolandbau.


Ausgabe 07/2009

INHALT

1. Immun gegen die Karottenkrankheit Nr. 1 - widerstandsfähigen Sorten kann Möhrenschwärze wenig anhaben
2. Durchbruch bei der biologischen Bekämpfung des Apfelwicklers - neue Viren gegen resistente Motten
3. Naturschutz auf Biohöfen - wie "Kulturlandpläne" die Artenvielfalt fördern
4. Alternative in der Bio-Aquakultur - Kartoffelprotein zur Ernährung von Regenbogenforellen?

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1. Immun gegen die Karottenkrankheit Nr. 1 - widerstandsfähigen Sorten kann Möhrenschwärze wenig anhaben

Dunkelbraune bis schwarze Flecken mit gelbem Rand: Karottenlaub mit solchen Merkmalen ist höchstwahrscheinlich von Möhrenschwärze befallen - einer weit verbreiteten Pilzkrankheit, die beachtliche wirtschaftliche Schäden im Möhrenanbau verursachen kann. Ein Forschungsprojekt hatte zum Ziel, die Sicherheit und damit die Wirtschaftlichkeit des Ökoindustriemöhrenanbaus durch eine Gesamtstrategie für den Pflanzenschutz zu verbessern. Dazu wurden in drei Teilprojekten Feldversuche in Norddeutschland durchgeführt. Projektnehmer war das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Fachhochschule Osnabrück und der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Ahlem sowie zwei Bioland-Betrieben.


2. Durchbruch bei der biologischen Bekämpfung des Apfelwicklers - neue Viren gegen resistente Motten

Wenn ein Apfel "wurmstichig" ist, hat sich meist die Larve der unscheinbaren Apfelwicklermotte in die Frucht eingenistet. Seit 20 Jahren setzen Ökobauern sehr erfolgreich auf eine biologische Bekämpfungsmethode: Sie spritzen mit besonderen Viren. Die sogenannten Apfelwickler-Granuloviren infizieren die Mottenlarven und lassen sie innerhalb weniger Tage absterben. Doch seit Kurzem breiten sich Apfelwickler aus, die gegen diese Granuloviren resistent sind. Für Biobauern eine ernste Bedrohung, da ihnen keine zweite, ähnlich effektive Bekämpfungsmethode zur Verfügung steht. Deutsche Forscher haben es nun geschafft, neue Virenstämme zu isolieren, die auch gegen resistente Motten wirksam sind. Die entsprechenden Spritzmittel stehen kurz vor der Zulassung. Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler das für die Resistenzbildung verantwortliche Gen im Apfelwickler identifizieren. Sie hoffen nun, in Zukunft maßgeschneiderte Mittel gegen Apfelwickler entwickeln zu können.


3. Naturschutz auf Biohöfen - wie "Kulturlandpläne" die Artenvielfalt fördern

Biobauern verzichten auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel und tragen schon allein dadurch zum Erhalt der Biodiversität auf Wiesen und Feldern bei. Weil aber auch ökologisch wirtschaftende Betriebe ihren Anbau intensivieren müssen, geraten umfassendere Naturschutzziele oftmals in den Hintergrund. Der Bioland-Verband entwickelt daher sogenannte "Kulturlandpläne". Sie sollen Ökobetriebe dabei unterstützen, sich landschaftskonform und naturschutzgerecht weiterzuentwickeln, um so die Vielfalt von Flora und Fauna zu fördern. Einfache Maßnahmen, die kein oder wenig Geld kosten, helfen bereits, für artenreiche Acker- und Wegränder zu sorgen sowie Wildtieren gute Lebensbedingungen zu bieten.


4. Alternative in der Bio-Aquakultur - Kartoffelprotein zur Ernährung von Regenbogenforellen?

In der ökologischen Fischzucht ist die Futtermittelherstellung streng reglementiert. Das eingesetzte Fischmehl - in der Regel aus Schlachtabfällen der Speisefischverarbeitung hergestellt - steht jedoch nur sehr begrenzt zur Verfügung. Daher haben es Züchter von Regenbogenforellen schwer, ihre Mengen auszuweiten. Wissenschaftler der Universität Kiel erforschen derzeit den Einsatz von Kartoffeleiweiß. Es besitzt im Vergleich zu Eiweiß aus Soja oder Raps eine hochwertigere Proteinzusammensetzung. In Kombination mit dem ebenfalls in der Öko-Tierproduktion zugelassenen, aber ernährungsphysiologisch minderwertigeren Weizenklebereiweiß testen die Forscher darüber hinaus eine weitere und vor allem preisgünstigere Futtermittelzusammensetzung.


Den kompletten Inhalt der siebten Ausgabe 2009 finden Sie unter www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau/


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Elmar Seck
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