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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 27.06.2009
Blutdiamanten werfen fahles Licht auf Industrie
Schmuggel von kriegsfinanzierenden Edelsteinen nimmt wieder zu
Handel mit Blutdiamanten wieder auf dem Vormarsch (Foto: pixelio.de, Henrik Vogel)
Johannesburg/Windhoek (pte/27.06.2009/13:40) - Die Wirtschaftskrise hat das Geschäft mit Diamanten weltweit zum Erliegen gebracht. Dennoch erfüllen die Edelsteine vornehmlich in afrikanischen Ländern nach wie vor einen blutigen Zweck. Gerade in Krisenzeiten warnen NGO's trotz der eingeknickten Marktnachfrage (pressetext berichtete: pressetext.com/news/090528015/) vor einem deutlichen Anstieg des illegalen Diamantenhandels. Durch den Schmuggel von Blutdiamanten werden Krieg und Terror finanziert, wie etwa Human Rights Watch aufzeigt www.hrw.org/node/83960. Das Geschäftsvolumen von illegal gehandelten Steinen ließe sich nicht abschätzen, wie die Organisation auf Nachfrage von pressetext wissen lässt. Auch mögliche Nutznießer in der Diamantenindustrie seien nicht zu identifizieren. An ihr bleibt jedoch der fahle Geruch von Gewalt haften, die anhand der Blutdiamanten finanziert wird.


Anders als die internationalen Handelsnetze seien die Folgen der diamantenfinanzierten Konflikte unmittelbar zu identifizieren. In den meisten Fällen sind es Rebellengruppen und Armeen, die mit den Erlösen aus dem Rohdiamanten-Schmuggel etwa Waffen und Munition kaufen. Aber auch Regierungen wie jene unter Diktator Robert Mugabe in Simbabwe sind Human Rights Watch zufolge an dem Raubbau beteiligt. Das Militär habe Ende des Vorjahres gewaltsam Diamantenfelder in Marange übernommen und Hunderte Arbeiter massakriert. Nach wie vor sollen Kinder wie Erwachsende unter Zwangsarbeit, Folter und Misshandlungen in den Minen schürfen. "Polizei und Militär erhielten zu genau dem Zeitpunkt Zugang zu den Bodenschätzen in Marange, als die Regierung ihre Löhne nicht mehr bezahlen konnte", so die NGO. Das Land befinde sich in einer schlimmen Wirtschaftskrise und benötige dringend Geld.

Der Organisation zufolge stellen die Diamantengelder eine wichtige Einnahmequelle für die Zentralbank von Simbabwe dar, die Militäreinsätze finanziell unterstütze. Dabei seien es gerade Misswirtschaft auf den Diamantenfeldern und eine verfehlte Wirtschaftspolitik gewesen, die das Land in eine Hyperinflation stürzten und an den Rand des Bankrotts brachten. Durch eine gesetzliche Regelung sowie eine transparente und verantwortungsbewusste Steuerung der Diamantenindustrie könnte das Land hingegen "beträchtliche Einnahmen" aus den Bodenschätzen erwirtschaften, ohne dafür Blut vergießen zu müssen.

Neben mehreren afrikanischen Ländern, in denen Konflikte durch Blutdiamanten finanziert werden, spielt der illegale Handel etwa in Südamerika eine Rolle. Verschiedene Organisationen verweisen beispielsweise auf den Schmuggel aus Venezuela. Eigentlich sollte das 2003 zwischen 49 Staaten mit Diamantenvorkommen geschlossene Kimberly-Abkommen die Kriegsfinanzierung mit den Edelsteinen stoppen. Während Blutdiamanten noch in den 1990er Jahren einen rund 15 Prozent hohen Anteil am Weltmarkt gehabt hätten, seien dadurch mittlerweile 99,8 Prozent unter Kontrolle. Trotzdem verschärfe sich die Lage wieder erheblich. Durch das Abkommen wurde der vormals schlechte Ruf der Diamantenindustrie weitgehend bereinigt. Nunmehr könnte der Branche der getrübte Glanz der Steine jedoch wieder zu schaffen machen. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Manuel Haglmüller
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