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Eine Pflege, die die Haut nicht verklebt, sondern atmen lässt, die sie nicht reizt mit Chemie wie synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen liegt im Trend. Nicht nur seit sich die Schauspielerin Julia Roberts als Fan der Naturkosmetik geoutet hat, findet die natürliche Pflege stetig mehr Anhänger. So erforschte die Gesellschaft für Konsumforschung, dass zwischen August 2007 und Juli 2008 von den deutschen Verbrauchern 18 Prozent mindestens ein Mal zu kontrollierter Naturkosmetik griffen. "Naturkosmetik steht für natürliche Schönheit und Reinheit", bestätigt Nicole Hanisch vom Kölner Marktforschungsinstitut Rheingold. Der allgemeine Trend zu Wellness und Wohlfühlen hat sich hier niedergeschlagen, gemeinsam mit den Bemühungen der Biobranche sich ein entsprechendes Image zu geben. Möglicherweise hat auch die steigende Zahl von Hautunverträglichkeiten und Allergien mit dem höheren Absatz von möglichst natürlichen Produkten zu tun. Was aber bedeutet Naturkosmetik im engeren Sinne? Siegel für eindeutigere Kennzeichnung Gesetzlich ist der Begriff Naturkosmetik nicht geschützt. Eine pflanzliche Zutat macht aber noch keine Naturkosmetik aus. Es gibt einige Siegel, die Orientierung bieten: Seit Februar 2001 existiert das Siegel "Kontrollierte Naturkosmetik", das Hersteller mit dem Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel e.V. (BDIH) entwickelt haben. Mindestens 60 Prozent der Inhaltsstoffe eines Produkts müssen den BDIH-Kriterien entsprechen. Diese besagen, dass die verwendeten pflanzlichen Rohstoffe soweit möglich aus ökologischem Anbau oder kontrollierter Wildsammlung stammen müssen. Paraffine und andere Erdölprodukte sowie synthetische Farb- und Duftstoffe sind verboten. Substanzen, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt wurden, dürfen nicht enthalten sein. Rohstoffe, die nach dem 1. Januar 1998 auf den Markt kamen, dürfen nur eingesetzt werden, wenn sie nicht im Tierversuch getestet wurden. Ein eigenes Kontrollsystem überprüft die Einhaltung der Richtlinien, rund 5 000 Produkte tragen bisher das Logo "Kontrollierte Naturkosmetik". Seit 2002 vergibt der internationale Kontrollverband Ecocert zwei Siegel. Ökologische und biologische Kosmetik bezeichnet Produkte, deren Rohstoffe zu mindestens 95 Prozent natürlichen Ursprungs sind und aus biologischem Anbau stammen. Für das zweite Siegel Biologische Kosmetik müssen mindestens 50 Prozent der pflanzlichen Stoffe aus biologischem Anbau stammen. In ganz Europa sind rund 600 Produkte von 50 Herstellern mit einem der beiden Label zertifiziert. Auf europäischer Ebene hat sich im Herbst 2007 die Interessengemeinschaft NaTrue zusammengefunden, unter deren Dach führende Naturkosmetikunternehmen wie Laverana/Lavera, Logocos/Logona, Primavera, Santaverde, WALA/Dr. Hauschka und Weleda eigene Kriterien für Natur- und Biokosmetika erarbeitet haben. Herausgekommen ist das dreistufige Qualitätslabel NaTrue, das mit einem bis drei Sternen die Produkte in Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bio-Anteil und Biokosmetik unterteilt. Ein Stern bedeutet, dass das Produkt natürliche, naturnahe und naturidentische Stoffe beinhaltet. Dabei sind so genannte Restanteile beliebiger Stoffe nicht erlaubt. Zwei Sterne bedeuten, dass die Inhaltstoffe zu mindestens 70 Prozent aus kontrolliert biologischer Erzeugung kommen. Drei Sterne definieren Produkte mit einem Anteil von mindestens 95 Prozent der enthaltenen Naturstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau. In Deutschland vergibt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) das NaTru-Siegel seit September 2008. Etwa 100 Produkte haben es bisher bekommen. Keine Tierversuche signalisiert das seit 1979 vom Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik (IHTK) entwickelte Logo Hase mit schützender Hand. Es ist eine international eingetragene Marke und steht für tierversuchsfreie Kosmetik nach den strengen Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes. Europäische Gesetzgebung Nach der EU-Richtlinie für Kosmetik müssen seit 1997 alle Inhaltsstoffe eines Produkts mit den Angaben des INCI (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) gekennzeichnet sein. Diese internationale Richtlinie für die korrekte Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika soll besonders Allergikern die Möglichkeit geben, ein Produkt vor dem Kauf auf bedenkliche Inhaltsstoffe zu prüfen. So sind für Parfüms 26 Riechstoffe für die ein allergenes Potential existiert gelistet. Inhaltsstoffe, die jeweils über ein Prozent des Inhalts ausmachen, werden nach ihrer Konzentration in abnehmender Reihenfolge aufgelistet, Farbstoffe am Ende der Auflistung mit der jeweiligen CI-Nummern aufgeführt. Wegen vieler Neuerungen bei der Herstellung, vorwiegend im Bereich der Nanotechnologie, sollen Verbraucher ab 2012 besser über die Inhaltsstoffe in Kosmetika, Seifen und Sonnencremes informiert werden. Neue Standards für Inhaltsstoffe und Kennzeichnung sollen die Sicherheit von Pflegeprodukten verbessern. So muss die ausgelobte Wirkung im Rahmen einer umfangreichen Produktinformation dokumentiert werden, sie wird von den zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überprüft. Nach der im März 2009 in Straßburg vom EU-Parlament verabschiedeten neuen Verordnung müssen künftig auch Nano-Materialien in Sonnencreme und anderen Kosmetika - wo sie als UV-Filter oder Farb- und Konservierungsstoffe enthalten sind - auf dem Etikett aufgeführt werden. Unter bestimmten Bedingungen ist eine Sicherheitsprüfung vorgesehen. Ausführlichere Informationen zum Thema Sonnenschutz finden Sie in einem eigenen Artikel. Andrea Reiche
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