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Aus Japan und den Färöer-Inseln sind einzelne Studien zur Belastung von Walfleisch bekannt. Einen Überblick über die Giftstoffkonzentrationen von der Arktis bis zur Antarktis gibt erstmals der Bericht "Toxic Menu" von Pro Wildlife und der Schweizer Organisation OceanCare. Das Ergebnis: Ob Arktis oder Nordpazifik - die Schadstoffmengen in Walen und Delfinen sind so hoch, dass ihr Fleisch für den Verzehr nicht geeignet ist. "Vor allem die indigene Bevölkerung isst immer noch Walfleisch. Ihre Gesundheit ist besonders gefährdet", so die OceanCare-Präsidentin Sigrid Lüber. Der Bericht zeigt auch, wie die Regierungen in den Walfangländern die Gesundheitsrisiken verharmlosen. Die Liste von Krankheiten, die mit belastetem Walfleisch in Zusammenhang gebracht werden, ist lang: Frühgeburten, verringertes Geburtsgewicht, neurologische Schäden (verlangsamte Reaktionszeit; vermindertes Konzentrations-, Erinnerungs- und Sprachvermögen) und Atemwegerkrankungen bei Kindern, Immunschwäche, Nierenschäden, Parkinson, Arteriosklerose und Bluthochdruck im Erwachsenenalter. Wale und Delfine - schwimmende Giftcocktails Delfine und einige Walarten stehen am Ende einer langen Nahrungskette und reichern über ihr langes Leben hohe Giftstoffmengen an. Besonders gefährlich ist die methylierte Form von Quecksilber, die schwere Störungen von Gehirn und Nervensystem verursachen kann. Polychlorierte Biphenyle (PCBs) und DDTs (Dichloro-Diphenyl-Trichlorethan-Verbindungen) schädigen Fruchtbarkeit und Immunabwehr und gelten als krebserregend. Auf den dänischen Färöer-Inseln forderte die oberste Gesundheitsbehörde im vergangenen August die Regierung auf, Walfleisch nicht länger als Nahrungsmittel zu nutzen. Ein einmaliger Vorgang, denn die Gesundheitsbehörden anderer Walfangnationen ignorieren weiterhin die Gesundheitsrisiken von Walfleisch. Bakterienverseuchtes Walfleisch - vor allem roh gefährlich Bei den meisten Ureinwohnern, aber auch in Japan werden Wal- und Delfinprodukte teilweise roh verzehrt - die Konsumenten riskieren die bakterielle Erkrankung Brucellose. "Fast 40 Prozent des Zwergwal-Fleisches aus dem japanischen Walfang im Nordpazifik sind Brucella-verseucht. Der Regierung in Tokio ist dies bekannt. Trotzdem wird das Fleisch verkauft", kritisiert die Biologin Altherr. Gesunde Ernährungsalternativen für Ureinwohner Einer Studie des dänischen Umweltministeriums zu Folge haben die Inuit in Grönland durchaus gesündere Ernährungsalternativen. "Karibus, Hasen und die meisten Fischarten sind kaum belastet. Walfleisch dagegen hat die höchsten Giftstoffkonzentrationen", sagt Lüber. Trotzdem verharmlost die semi-autonome Regierung Grönlands die Gesundheitsrisiken und empfiehlt Walfleisch - aus kulturellen Gründen. Ähnlich argumentieren die Behörden in Kanada, obwohl Belugas und Narwalen stark mit Giftstoffen belastet sind. Im Juni findet auf Madeira die 61. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) statt. Pro Wildlife und OceanCare stellen dort ihren Report vor und fordern Konsequenzen: "Walfang gefährdet die Bestände, ist grausam, und Walfleisch ist giftig. Es gibt keinen Grund mehr, Wale zu fangen", so Altherr. Weitere Informationen: www.prowildlife.de Über Pro Wildlife: Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC), dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) oder der Konvention zum Er€halt der Biodiversität (CBD) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern. Pressekontakt: Pro Wildlife e.V. Kidlerstraße 2 D-81371 München Telefon: 089/81299507 mail@prowildlife.de www.prowildlife.de
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