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Ob es immer mehr Allergene, also auslösende Stoffe gibt wie Zusatzstoffe in Lebensmitteln zum Beispiel oder Feinstaubpartikel in der Luft oder es an der verstärkten Hygiene liegt, die das Immunsystem seiner Aufgabe entledigt, so dass es letztlich gegen sich selbst aktiv wird: Die Ursachen, warum das Immunsystem des Körpers auf eigentlich 'bekannte' Stoffe, die keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, mit Abwehr reagiert, sind bisher nicht völlig bekannt. Die meisten Allergene sind Eiweißsubstanzen (Proteine) tierischer oder pflanzlicher Herkunft wie von Blütenpollen, Milben und Schimmelpilzen. Die allergenen 14 Im Grunde kann jeder Stoff in unserer Umwelt eine Allergie auslösen - bisher sind etwa 20.000 Substanzen bekannt. Die Hälfte aller Allergiker reagieren auf Blütenpollen. Bei Nahrungsmitteln sind in Deutschland am häufigsten Milch- und Ei-Allergien. "Die allergenen Vierzehn" müssen nach EU-Recht auf dem Etikett von verpackten bzw. verarbeiteten Lebensmitteln genannt sein: Glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut oder Hybridstämme davon), Krebstiere, Eier, Fisch, Erdnüsse, Soja, Milch, Schalenfrüchte (Mandel, Haselnuss, Walnuss, Cashewnuss, Pecannuss, Paranuss, Pistazie, Macadamianuss, Queenslandnuss), Sellerie, Senf, Sesamsamen, Lupinen und Weichtiere und jeweils daraus hergestellte Erzeugnisse sowie Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/l. Nach Informationen der Bayerischen Staatsregierung leidet bereits jedes fünfte Schulkind an einer allergischen Erkrankung. Die häufigsten Allergien bei Babys und Kindern sind Kuhmilch- oder Hühnereiallergie. Gestörtes Abwehrsystem Normalerweise unterscheidet unser Immunsystem körpereigene und körperfremde Zellen oder Proteine und teilt körperfremde Antigene in harmlos oder gefährlich ein; reagiert der Körper werden diese zu Allergenen. Schon von Geburt an haben wir eine Immunität gegen bestimmte Stoffe, gegen andere wie manche Bakterien oder Viren muss unser Abwehrsystem erst Antigene bilden. Diese Aufgabe übernehmen weiße Blutzellen, die B-Lymphozyten, indem sie passende Antikörper herstellen, die sich an die Fremdkörper binden und sie unschädlich machen. Bei einer Allergie werden ungefährliche Stoffe nicht als solche erkannt, sondern vom Immunsystem als gefährlich eingestuft. Dann produziert es zu viele Antikörper, sensibilisiert sich und schüttet schon bei geringfügigem Kontakt mit dem Fremdstoff Histamine aus: es reagiert künftig allergisch. Neben genetischen Faktoren sind es Umweltschadstoffe und der Lebensstil, die zu einer Allergie führen können, zum Beispiel, wenn der Körper einem bestimmten Stoff übermäßig ausgesetzt ist. Präventiv gilt das Stillen von Säuglingen mindestens bis zum vierten Lebensmonat. Ist eine Allergie aufgetreten, sollte alles, was das Immunsystem belastet, vermieden werden wie Rauchen und der Umgang mit Chemikalien. Kreuzallergien Das beste Mittel, die allergischen Reaktionen so gering wie möglich zu halten ist, den auslösenden Stoff zu meiden. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Denn Menschen, die auf bestimmte Gewächse allergisch reagieren, müssen nicht nur den Kontakt mit oder den Verzehr von diesen Stoffen meiden, sondern auch verwandte Arten. So können Birkenpollenallergiker auch beim Biss in einen Apfel eine allergische Reaktion bekommen: Unter "pollenassoziierter Nahrungsmittel-Allergie" leiden die meisten Betroffenen mit Symptomen wie Kribbeln und Juckreiz oder Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhäute bei bestimmten Lebensmitteln wie Sellerie oder Äpfeln. Hier können im Zusammenhang mit einer Beifußallergie etwa sogar Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen oder Kreislaufbeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock hervorrufen. "Für über 50 Prozent der Birkenpollenallergiker gilt: Wer auf Birke, Erle und Hasel reagiert, verträgt hauptsächlich Nüsse und einige rohe Obstsorten aus der Familie der Rosengewächse, nämlich Apfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Kirsche und Mandel nicht", heißt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund. Nahrungsmittelunverträglichkeiten Pollenallergiker müssen sich oft nur während der Zeit, in der die Pollen fliegen, besonders schützen. Viele pflanzliche Nahrungsmittelallergene werden beim Erhitzen zerstört, der allergene Stoff kann im gekochten Zustand vertragen werden. Im allgemeinen empfiehlt es sich, Fertigprodukte zu meiden und die Gerichte selber zuzubereiten. Im Gegensatz zu Allergien, bei denen der ganze Körper reagiert, sind Unverträglichkeiten von bestimmten Nahrungsmitteln im Darm angesiedelt. Nahrungsmittelallergiker und Menschen mit einer Unverträglichkeit auf bestimmte Stoffe müssen die Lebensmittel, auf die sie reagieren, ständig meiden. Bei jedem Einkauf ist ein Blick auf die Zutatenliste angebracht. So können etwa 15 Prozent der Deutschen Milchzucker nicht verdauen. Bei der Laktose-Intoleranz mangelt es im Darm am Enzym Laktase, das in der Dünndarmschleimhaut den Milchzucker zerlegt und abbaut. Bauchschmerzen, Krämpfe und Durchfall nach dem Verzehr von Milch zeigen eine Unverträglichkeit an. Jeder 200. Deutsche soll heute von der Getreideunverträglichkeit (Zöliakie) betroffen sein. Die chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut geht auf eine Überempfindlichkeit gegen das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß Gluten zurück und löst Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfälle aber auch Kopfschmerzen, rheumatische Beschwerden, Infektanfälligkeit und chronische Müdigkeit aus. Menschen, die an Zöliakie leiden, vertragen oftmals wegen ihrer geschädigten Dünndarmschleimhaut auch Fruchtzucker - der in den meisten Obst- oder Gemüsesorten und im Honig vorkommt - schlecht. Die Fruktose-Malabsorption kann auch genetisch bedingt sein oder bei Morbus Crohn auftreten. Hier funktioniert ein bestimmtes Protein (GLUT-5) nicht, das für den Transport von Fruktose zuständig ist. Seltener ist die vererbte Fruktose-Intoleranz (HFI), ein angeborener Enzymdefekt. Sie zeigt sich schon im Säuglingsalter durch Beschwerden bei der Verdauung von Obst, Gemüse und Honig. Fruktose kommt. Laktose- und glutenfreie Produkte Für Menschen, die Milch oder Getreide nicht vertragen, gibt es inzwischen eine Auswahl an Produkten, die ohne die allergenen Stoffe auskommen. Milchzucker wird heute wegen seiner vielfältigen Eigenschaften in vielen Lebensmitteln von der Industrie verarbeitet: Er sorgt für braune Backwaren und Viskosität. Als Trägersubstanz für Aromen oder als Emulgator wird Milchzucker zum Beispiel in der Wurst eingesetzt. Etwa 20 bis 30 g Lactose, nehmen wir bei einer vollwertigen Ernährung täglich zu uns. Menschen mit einer Unverträglichkeit bekommen bei 3 bis 5 g Beschwerden, viele vertragen etwas mehr. Bei laktosefreier Milch, Sahne, Pudding, Quark, Käse und Joghurts wurde bei der Verarbeitung Laktase zugefügt und so der Milchzucker bereits in Glukose und Galaktose aufgespalten. Diese sind süßer als Milchzucker, das schmeckt man den Produkten an. Auch Hafer-, Reis- und Sojadrinks sowie Mandelmilch und Sojasahne können Milchprodukte ersetzen. In Notfällen können Laktase-Tabletten oder -pulver Abhilfe schaffen. Bei der Zöliakie lässt nur eine strenge Diät die Beschwerden abklingen. Inzwischen gibt es viele glutenfreie Brot- und Gebäcksorten und glutenfreie Nudeln in Bio-Qualität, auch im Internet zu bestellen wie bei querfood.de oder www.gutes-glutenfrei.de. Menschen mit einer Fruktose-Malabsorption sollten den Verzehr von sorbit- und fruktosehaltigen Lebensmitteln einschränken und gegebenenfalls dazu Traubenzucker essen, dann kann der Darm die Fruktose besser verwerten. Sorbit ist in einigen Früchten enthalten und wird industriell als Zuckeraustauschstoff (E 420) in zuckerfreien oder -reduzierten Produkten verwendet. Haushaltszucker ist in der Regel gut verträglich. Pollenallergikern, die Medikamente nehmen müssen, kann Brennesseltee Linderung verschaffen kann. Er enthält histaminblockierende Stoffe. Wer weniger Tabletten nehmen will, sollte es mal damit versuchen. Andrea Reiche Informationen zu Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben: www.daab.de www.aktionsplan-allergien.de www.was-wir-essen.de
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