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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 05.05.2009
Späte Einigung forderte tausende Robbenopfer - Europaweites Handelsverbot für Robbenprodukte endlich beschlossen
Zur politischen Einigung zwischen Europäischem Parlament und Rat über ein Handelsverbot mit Robbenerzeugnissen erklärt Cornelia Behm, agrarpolitische Sprecherin:

Gut ist: Eine wirksame Einigung zum Importverbot von Robbenerzeugnissen auf europäischer Ebene ist da. Schlecht ist: Die Bundesregierung war viel zu lange untätig. Diese Ignoranz hat Tausende von Robben das Leben gekostet. Sie wurden auf brutale Art und Weise dahingeschlachtet.

Andere EU-Länder und die USA haben nationale Regelungen erlassen, um den Verkauf der verschiedenen Robbenerzeugnisse zu verbieten. Die Bundessregierung hingegen versuchte, das Thema über Jahre zu verschleppen und die vom Parlament geforderten Verbotsregelungen zu verwässern. Denn der von ihr eingebrachte Gesetzentwurf, der auf der Tagesordnung der nächsten Bundesratssitzung steht, enthält umfassende Ausnahmeregelungen. Er sieht vor, dass Erzeugnisse weiterhin gehandelt werden dürfen, die "in der traditionellen Art und Weise der Inuit gejagt und erlegt werden.

Das ist eine Öffnung der Robbenjagd nach allen Seiten, denn erstens wird sie mit dieser Regelung nicht auf die Inuit begrenzt, zweitens jagen auch die Inuit heute nicht mehr wie vor 100 Jahren. Das erklärten kanadische Inuit den Berichterstattern im Agrarausschuss bei ihrem Besuch im vergangenen Jahr. Der Begriff 'traditionell' soll hier das blutige Geschäft offensichtlich verharmlosen. Das Gesetz ist somit reine Makulatur.

Durch die Handelsbeschränkungen, die bereits nächstes Jahr in Kraft treten, wird die grausame Jagd auf Robben endlich beendet. Zwar gibt es im EU-Gesetz Ausnahmeregelungen für Robbenerzeugnisse, die von den Inuit auf traditionelle Weise hergestellt wurden, und es dürfen in den Mitgliedsstaaten auch in Zukunft Robben gemäß den nationalen Gesetzen und in kleinen Mengen gejagt werden. Aber die europäischen Grünen haben erfolgreich darauf bestanden, dass diese Produkte anschließend nicht gewinnbringend verkauft werden dürfen.


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