Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
Zwei Hausbesitzer haben sich zusammengetan, um aus Abwasser qualitativ hochwertiges Bewässerungswasser herzustellen, das dann im Garten zur Beregnung eingesetzt wird. Sie schlagen damit nicht nur zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens erhalten die Pflanzen Wasser und die im Wasser zweitens vorhandenen restlichen Nährstoffe, drittens wird das Grundwasser optimal geschützt, denn es gelangen keine Nährstoffe in den Unter-grund. Daß dies Kosten spart, ist für Jedermann verständlich. Mario Stucki, Bauherr und Auftraggeber, der die Anlage selbst mit gebaut hat, rechnet es vor: "Zunächst mal spare ich durch die eigene Kläranlage die Abwassergebühren und die Anschlußkosten. Allein die Gebühren betrugen früher jährlich etwa 3.000 Mark. Dadurch amortisiert sich unser Teil der Anlage in sechs Jahren. Zusätzlich spare ich jährlich die Kosten für 50 m³ Trinkwasser zur Gartenbewässerung, die Kosten für den eingesparten Dünger nicht gerechnet. Als besonders leistungsfähige und betriebsstabile Kläranlage, die auch in hygienischer Hinsicht gute Leistungen bringt, schlug der Planer, Dr. Joachim Niklas vom Planungsbüro ÖKOTEC in Belzig, eine Pflanzenkläranlage vor. Der Bewässerungs- und Nährstoffbedarf der Gartenpflanzen wurde genau berechnet und die Bewässerungsanlage daran angepaßt. Weil im Winter die Pflanzen kaum Wasser und Nährstoffe aufnehmen, muß das Wasser zwei Monate lang gespeichert werden. So bekommt der Garten auch noch einen Teich, der den Garten und seine Lebewesen noch zusätzlich als Feuchtbiotop bereichert. Auch zu Feuerlöschzwecken kann ein solcher Teich verwendet werden. Aber nicht nur das Abwasser wird komplett verwertet, sondern auch die darin enthaltenen Feststoffe. Bisher mußten diese aus den Absetz- oder Ausfaulgruben von Zeit zu Zeit abgepumpt und in die nächstgelegene Kläranlage gebracht werden, die oft Probleme mit dem angefaulten Wasser und den vielen Feststoffen hat. Nicht so in Reetz: Hier werden die Feststoffe in einem "Rottebehälter" direkt kompostiert und können danach zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. "Alle Einzelkomponenten dieser Anlage sind seit Jahren bewährt", so Niklas, "aber der Rottebehälter hat noch kein Prüfzeichen. Deshalb sind Begleituntersuchungen durch die Fachhochschule Potsdam vorgesehen. Die Untersuchungen sollen vor allem eine Gefährdung der Benutzer in hygienischer Hinsicht völlig ausschließen und eine weite Verbreitung dieser einfachen und doch so leistungsfähigen Technologie ermöglichen." Da das Wasser komplett verwertet und nicht in ein Gewässer eingeleitet wird, ist für diese Anlagen nur in bestimmten Ausnahmefällen eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich.
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |