 |
| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | ECO-News Deutschland, D-81371 München |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 19.03.2009 |
|
 |
Letzte Chance den Kastanienbäumen zu helfen! |
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ruft zum Laub sammeln auf | Kastanienminiermotte überwintert im Laub |
 |
Hinweis zum Bild:
Die sogenannten Puppenwiegen der Kastanienminiermotte sind in den Kastanienblätter im Moment sehr gut zu sehen. Nimmt man ein Kastanienblatt zur Hand, ist als Erstes auf schwarze Flecken auf dem Blatt zu achten - dort verbirgt sich meist eine Miniermottenpuppe. Reibt man vorsichtig die oberste Blattschicht ab, kommt ein weißer Fleck zum Vorschein: dies ist die Puppenwiegen. Hält man das Blatt gegen das Licht, kann man im Zentrum des weißen Flecks die (jetzt schwarze) Puppe auch sehen.
In einem Blatt kann man bis zu 10 Puppenwiegen finden.
Forscher haben in einem Kilo Kastanienlaub 4.000 bis 5.000 Puppen der Kastanienminiermotte gezählt (Quelle u.a. Umweltbüro Weißensee). Eine hundertjährigen Kastanie wirft rund 20-25 kg Laub ab. Nun kann man hochrechnen wie viel Motten der ersten Generation schon im Frühjahr ausfliegen würden, wenn man das Laub nicht vernichtet. Und jedes Weibchen wird nach ca. 6 Wochen wieder 40 Nachkommen haben. Und so geht es weiter mit bis zu 4 Generationen in einem warmen Sommer!! Und alle nisten sich wieder in den Kastanienblätter ein, fressen und vermehren sich dort.Wer sich in diesem Jahr an grünen Kastanienbäumen bis in den Herbst erfreuen will, sollte jetzt zum Laubbesen greifen.
Die Kommunen haben zwar das abgefallene Laub der Bäume gesammelt, aber nicht immer so sorgsam, wie es sein muss. Unter den Kastanienbäumen liegen oft noch zahlreiche Blätter, in denen bis zu 10 Puppen den Winter überlebt haben, aus denen sich im Laufe des Sommers Zehntausende Miniermotten entwickeln werden.
"Hier kann der Mensch als einziger Gegenspieler helfen, das massenhafte Verbreiten der Kastanienmiermotte zu verringern, denn als nicht heimischer Baum fehlen die natürlichen Feinde", sagt Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), "so kann man zumindest verhindern, dass beinahe zeitgleich mit der Kastanienblüte die erste Generation der Kastanienminiermotte ausfliegt".
Die Entsorgung des gesammelten Laubes erfolgt am zuverlässigsten über stabile blaue Mülltüten, die von der Kommune professionell kompostiert oder verbrannt werden, rät die SDW. Die eigene Kompostierung im Garten ist wegen zu geringer Temperaturen nicht zur Entsorgung geeignet.
"Die Kastanienminiermotte verursacht die frühen Blattfärbungen an den Kastanien und lässt diese schönen Bäume bereits im Spätsommer an vielen Orten so erscheinen, als wären sie vertrocknet", erklärt der SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann. Auch wenn die Kastanien-bäume nicht direkt absterben, werden sie doch über die Jahre durch den starken Befall mit der Kastanienminiermotte geschwächt und anfälliger für Bakterien und Pilze.
Weitere Informationen bietet die SDW auf den Internetseiten www.sdw.de und www.Rettet-die-Kastanien.de an.
Kontakt: Sabine Krömer-Butz unter der Tel.: 0228 - 94 59 835 oder Jens Stengert unter der Tel.: 0228 - 94 59 834
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) besteht seit nunmehr 60 Jahren. Sie ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Lan-desverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Ziel des Verbandes ist es, den Wald als unverzichtbaren Bestandteil der Umwelt für den Menschen zu erhalten. Schwerpunkte der Arbeit sind die Öffentlichkeitsarbeit, die Waldpädagogik, Pflanzaktionen und den Einsatz für den Erhalt des Waldes. Die Verbands- und Fachzeitschrift "Unser Wald" erscheint alle zwei Monate in einer Auflage von 10.000 Stück.
Sabine Krömer-Butz
Pressereferentin
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Meckenheimer Allee 79
53115 Bonn
Tel.: 0228 - 94 59 830
Fax: 0228 - 94 59 833
E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de
|