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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Evangelische Akademie Loccum, D-31547 Rehburg-Loccum |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 17.03.2009 |
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Energieerzeugung vor Ernährungssicherung? |
Biomasse im Spannungsfeld von Energiesicherung und Hungerkrise |
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Zum Thema
Der weltweite Bioenergieboom ist derzeit Anlass für heftige und stark polarisierende Debatten. Die seit 2006 explodierenden Weltmarktpreise für Agrarprodukte haben im letzten Jahr die Debatte „Tank oder Teller“ entfacht. Als Ursachen für die Preissteigerungen werden die weltweit steigende Nachfrage nach Lebensmitteln, steigender Fleischkonsum, Spekulationen mit Agrarrohstoffen und eine wachsende Nutzung von Biomasse für die Energieerzeugung genannt. Nahrungsmittelanbau und Bioenergieproduktion konkurrieren jetzt schon um Boden und Wasser. Durch Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln haben lebensmittelimportierende Länder Zahlungsprobleme und Versorgungsengpässe. Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf 925 Millionen angestiegen.
Der im Vorjahr verabschiedete Weltagrarbericht postuliert, dass die Ernteerträge größer, der Hunger gleichzeitig jedoch zunehmen wird. Produktionssteigerung ist offensichtlich kein Mittel gegen Hunger. Wie muss die Landwirtschaft global umgestaltet werden? Welche Vereinbarungen sind von den Ländern zu treffen?
Auf der Tagung werden die Ausbauziele zur energetischen Nutzung von Biomasse aus Klima- und Umweltschutzgründen dargestellt. Die Strategien von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern werden exemplarisch von Referenten aus den USA, Brasilien und Afrika dargelegt. Positive Nutzungsmöglichkeiten und negative Auswirkungen der Bioenergie-produktion werden am Beispiel Tansanias und Äthiopiens konkretisiert.
Wie können Biomasseerzeuger vernetzt und gesteuert werden? Wie ist am ehesten zu gewährleisten, dass Ernährungssicherung Vorrang vor Energieerzeugung hat? Welche Rahmenbedingungen erfordert der internationale Biomassehandel? Welche Kriterien gewährleisten eine nachhaltige Nutzung und wie sind sie politisch zu implementieren?
Auf der Tagung entfalten Referenten verschiedener Organisationen und Nationen die Potentiale und möglichen Auswirkungen und Konkurrenzen einer intensiven Biomassenutzung und treten darüber miteinander in einen Diskurs. Sie sind herzlich einladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen.
Dr. Monika C. M. Müller, Evangelische Akademie Loccum, Tagungsleiterin
Katrin Beckedorf, Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e. V. (VEN)
Dr. Fritz Erich Anhelm, Akademiedirektor
Mittwoch, 13. Mai 2009 |
15:00 Uhr |
Anreise zum Nachmittagskaffee |
15:30 Uhr |
Begrüßung und Eröffnung
Dr. Monika C. M. Müller, Evangelische Akademie Loccum
Katrin Beckedorf, Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen
Agromasse:
Was kann sie? Wer will sie? Gibt es genug für alle?
Biomasse: Energieträger der Zukunft
Dr.-Ing. Daniela Thrän, Deutsches
Biomasse Forschungszentrum, Leipzig
Biomassenutzung in Niedersachsen: Chance für die Region?
Dr. Gerhard Höher, Niedersächsisches
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hannover
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17:10 Uhr |
Teller und Tank.
Das Bioenergie und Ernährungssicherungs-Programm der FAO
Andreas von Brandt, Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rom |
19:30 Uhr |
Finanzen! Klima! Hunger!
Drei Krisen Eine Chance?
Prof. Dr. Elmar Altvater, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin |
20:30 Uhr |
Diskussion mit den Referierenden des Nachmittags und Abends |
21:30 Uhr |
Ausklang bei Begegnungen und Gesprächen auf der Galerie |
Donnerstag, 14. Mai 2009 |
09:30 Uhr |
Bioenergienutzung in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern. Strategien und Nachhaltigkeitsaspekte
The U.S. Biomass Multi-Year-Program Plan for an increased production and use of bioenergy
Scott Minos, U.S. Department of Energy, Washington, USA
Chancen und Grenzen der Integration bäuerlicher Landwirtschaft in das Nationale Biodieselprogramm Brasiliens
Stephan Görtz, Deutscher Entwicklungsdienst, Fortaleza, Brasilien
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11:30 Uhr |
Afrika: Zwischen Hungerkrisen und Energieexporten
Dr. Hamimu Hongo, Felisa Company Limited, Kigoma, Tanzania |
13:15 Uhr |
Gelegenheit zur Besichtigung des 1163 gestifteten Zisterzienser-Klosters Loccum |
15:30 Uhr |
Bioenergieerzeugung und Hungerkrise konkret:
Tansania und Äthiopien
Jatropha Anbau zur Direktölnutzung:
Win-Win-Situation für Kleinbauern und Unternehmen?
Lorenz Kirchner, Prokon GmbH, Itzehoe
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16:15 Uhr |
Energy and food security in Ethiopia
Nigussu Aklilu, Forum for Environment, Addis Ababa, Ethiopia |
17:20 Uhr |
Diskussionsforen
F 1: Auswirkungen des Bioenergiebooms für die Entwicklungszusammenarbeit
Prof. Dr. Nassir El Bassam, Internationales
Forschungszentrum Erneuerbare Energie e.V.
Thomas Hirsch, Brot für die Welt
Dr. Manfred von Eckert, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
F 2: Nachhaltigkeitskriterien und Zertifizierung bei der Bioenergieproduktion: National International
Martina Fleckenstein, World Wide Fund for Nature
Johannes Lackmann, Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie
Jessica Löhndorf, Bundesumweltministerium
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19:30 Uhr |
Fortsetzung der Diskussionsforen |
21:00 Uhr |
Ausklang bei Begegnungen und Gesprächen auf der Galerie |
Freitag, 15. Mai 2009 |
09:30 Uhr |
Nachhaltige Nutzung von Agromasse: Anforderungen und politische Umsetzung
Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung. WBGU-Studie
Dr. Steffen Bauer, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn
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10:50 Uhr |
Abschlussdiskussion mit
Dr. Steffen Bauer, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
Thomas Hirsch, Brot für die Welt
Andreas von Brandt, Food and Agriculture Organization of the United Nations
Jessica Löhndorf, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
NN, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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12:30 Uhr |
Ende der Tagung mit dem Mittagessen |
Organisatorisches
Tagungsgebühr |
Übernachtung, Verpflegung, Kostenbeitrag € 165, für Schüler/innen, Studierende (bis 30 Jahre), Wehr- und
Zivildienstleistende und Arbeitslose gegen Vorlage eines gültigen Ausweises € 80. Bitte eine Kopie eines gültigen Ausweises mit der Anmeldung einreichen. Sonst kann eine Ermäßigung nur in besonderen auf schriftlichen Antrag gewährt werden. |
Anmeldung |
an die Evangelische Akademie Loccum Postfach 2158
D-31545 Rehburg-Loccum
Tel. 0 57 66 / 81-0
Fax 81-9 00.
Sollten Sie Ihre Anmeldung nicht aufrechterhalten können, teilen Sie uns das bitte umgehend mit. Bei einer Absage nach dem
4. Mai 2009, müssen wir 25% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Falls Sie eine Bestätigung wünschen, teilen Sie uns bitte Ihre E-Mail-Adresse mit. |
Überweisung |
erbitten wir auf ein Konto der Kirchlichen
Verwaltungsstelle Loccum unter Angabe des Tagungsdatums und Ihres Namens:
Evangelische Kreditgenossenschaft Hannover (BLZ 520 604 10) Kto.-Nr. 6050;
IBAN: DE36 5206 0410 0000 0060 50;
BIC: GENODEF1EK1
Postbank Hannover
(BLZ 250 100 30) Kto.-Nr. 208687-302;
IBAN: DE89 2501 0030 0208 6873 02; BIC: PBNKDEFFi
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Tagungsleitung |
Dr. Monika Müller , Tel. 0 57 66 / 81-1 08
E-Mail: Monika.Müller@evlka.de |
Tagungssekretariat |
Ilse-Marie Schwarz, Tel. 0 57 66 / 81-116
E-Mail: Ilse-Marie.Schwarz@evlka.de |
Pressereferat |
Reinhard Behnisch, Tel. 0 57 66 / 81-1 05 E-Mail: Reinhard.Behnisch@evlka.de |
Bahnanfahrt |
Via IC-Bhf. Hannover nach Wunstorf (23 km bis Loccum), via IC-Bhf. Bielefeld nach Minden (25 km) oder Stadthagen (20 km), via IC-Bhf. Hamburg über Rotenburg/W. nach Leese-Stolzenau (6 km) oder via IC-Bhf. Bremen nach Nienburg (25 km). Busverbindungen bestehen von den Bahnhöfen Wunstorf, Stadthagen und Nienburg. |
Achtung |
Am 13. 5. 2009 ab Bahnhof Wunstorf um 14:25 Uhr direkte Verbindung mit Zubringerbus zur Akademie. Abfahrt des Busses Ausgang ZOB.
Am 15. 5. 2009 auch zurück (Ankunft Wunstorf 13:30 Uhr. (Hin- und Rückfahrt je € 3) Bitte unbedingt anmelden; die Plätze sindbegrenzt! |
Autoanfahrt |
Von Norden über Nienburg/Weser; von Westen über A2, Abfahrt Porta Westfalica/Minden, B482 in Richtung Minden-Nienburg; von Osten über A2 Hannover, Abfahrt Wunstorf-Luthe, B441 Wunstorf in Richtung Stolzenau-Nienburg. Die Einfahrt in das Akademiegelände liegt an der B441. |
Feste Zeiten im Haus |
8:30 Uhr Morgenandacht
8:45 Uhr Frühstück
12:30 Uhr Mittagessen
15:30 Uhr Nachmittagskaffee
18:30 Uhr Abendessen. |
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