Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 02.03.2009
Wo bleibt der deutsche Obama?
Seltsames Deutschland: Da wird die Kassiererin eines Supermarktes entlassen, weil sie 1.30 Euro unterschlagen haben soll. Aber Banker, die Milliarden verbrannt haben, gehen straflos aus und erhalten noch "Boni" in Millionenhöhe. Autobosse, die Jahre lang den technischen Fortschritt verschlafen haben, fordern vom Steuerzahler Milliarden-Hilfen und der Staat gewährt "Abwrack-Prämien" ohne jede Umweltauflage.

Der frühere Daimler-Chef Jürgen Schrempp hat in den 10 Jahren seiner Vorstandschaft beim deutschen Nobelkarossen-Konzern 58.000 Menschen entlassen, seinen Konzern um 60 Milliarden Euro ärmer gemacht und für diese Heldentat 48 Millionen Gehalt kassiert. Lange galt in Deutschland die Regel: Je größter die Flaschen, desto höher die Gehälter. Ein japanischer Autobauer sagte mir einmal: "Wir verdienen ein Zehntel unserer deutschen Kollegen, aber dafür bauen wir die besseren Autos."

Ähnliches Management-Versagen wie in Deutschland ist auch in den USA zu besichtigen. Aber der junge Präsident geht viel beherzter mit der Krise um als die verängstigten deutschen Politiker, die vor Konzern-Bossen noch immer in die Knie gehen.

Auch Präsident Obama hilft seiner Autoindustrie, aber er macht zur Bedingung, dass sie endlich ökologischere Autos baut. Auch Obama stützt die US-Energiewirtschaft, aber er hat ein 150-Milliarden-Dollar-Programm für Erneuerbare Energien angekündigt, das 2,5 Millionen neue Jobs schaffen soll. Auch Obama muss die Banken stützen, aber er fordert einen "Kapitalismus mit Verantwortung". Auch Obama muss gegen die Rezession ankämpfen, aber er hat es in dieser Woche bei seiner ersten Rede zur Lage der Nation verstanden, den Amerikanern in der Krise Mut zu machen. Dieser amerikanische Präsident ist stärker als alle deutschen Bedenkenträger zusammen. Der Präsident: "Die Bedenkenträger und Zyniker müssen abtreten oder wir werden sie einfach beiseite schieben".

Obama ist in den USA zurzeit der oberste Therapeut der Nation. Er verkörpert Optimismus und Erneuerungsfähigkeit. Er hat vor dem Kongress zwar auch von "Krise" gesprochen, aber 24mal von "Hoffnung" und "Zukunft". Die deutschen Bedenkenträger wollen die alten Strukturen erhalten, Obama setzt auf Innovation und Vision. Wo aber bleiben in Deutschland die Hoffnungsträger? Wo die Visionäre? Wo bleibt ein deutscher Obama?
Quelle: © Franz Alt 2009



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.