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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 10.02.2009
Kann Atomenergie das Weltklima retten?
30 Jahre lang galt in Schweden das Bauverbot für Atomkraftwerke. Das hatten die Schweden in einer Volksabstimmung 1980 so festgelegt. Doch in dieser Woche hat die konservative Regierung in Stockholm den Ausstieg aus dem Ausstieg beschlossen. Neue Kernkraftwerke sollen gebaut werden. Begründung: Atomstrom helfe dem Klima. Stimmt das? Und ist Schweden damit Vorbild für Deutschland?

Das skandinavische Land gewinnt heute etwa 50 % seines Stroms aus Kernkraft, Deutschland zurzeit 26 %. Die Atomindustrie hat weltweit nur überlebt, weil sie überall Milliarden Subventionen vom Staat, also von uns Steuerzahlern, erhält. Der sogenannte billige Atomstrom war schon immer ein politisches Märchen.

Warum verzichten die deutschen Energieversorger inzwischen auf neue AKWs und wollen lediglich längere Laufzeiten für ihre alten Reaktoren? Weil sie die hohen Startkosten und erst recht die unermesslichen Folgekosten fürchten. Überall, wo noch neue AKWs gebaut werden, muss sie der Steuerzahler finanzieren. Selbst für die Kosten der Schlampereien im Zwischenlager Asse muss der Steuerzahler aufkommen.

Heute laufen weltweit noch 440 AKWs - acht weniger als noch im Jahr 2000. Von einer Renaissance der Atomwirtschaft kann also keine Rede sein. Nur 31 von 206 Ländern betreiben Atomkraftwerke. Und in den nächsten 15 Jahren müssen aus Alters- und Sicherheitsgründen 150 AKW stillgelegt werden.

Da der Treibstoff für Atomenergie, nämlich Uran, genau so begrenzt ist wie Öl oder Gas, ist realistischerweise nicht damit zu rechnen, dass künftig mehr AKW laufen als heute, sondern immer weniger.

In den USA ist schon seit 30 Jahren kein einziges neues Kernkraftwerk gebaut worden, obwohl beide Bush-Präsidenten es immer wieder versucht haben. Der Widerstand der Bevölkerung war zu groß. Auch Obama will Erneuerbare Energien und keine neuen AKWs. Der Widerstand gegen Atomkraft wächst auch in Russland und in China. Auch dort sind die früher geplanten AKW-Pläne stark reduziert worden.

Atomenergie ist gefährlich, der Atommüll strahlt etwa eine Million Jahre und jedes AKW ist eine Einladung für Terroristen. Und für den Klimaschutz haben wir preiswertere, bessere und ungefährliche Alternativen: Energieeffizienz und Energiesparen wie die Bundeskanzlerin immer wieder betont sowie Erneuerbare heimische Energien in Hülle und Fülle. Warum dann also der teure und gefährliche Umweg über Atomenergie?

Bundespräsident Köhler sagt es so: "Ich kenne auf der ganzen Welt keinen seriösen Wissenschaftler, der sagt, Atomenergie sei eine Lösung für unsere Energie- und Umweltprobleme".
Quelle: © Franz Alt 2009


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