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Was ist das wichtigste Möbelstück in der Wohnung? Richtig, das Bett. Denn hier verbringen wir viel Zeit, ein Drittel unseres Lebens. Zeit, die der Körper zur Regeneration braucht. Was ein gesundes Bett ausmacht, sind aber nicht nur die Materialien, aus denen es besteht, sondern auch, wo und wie es steht. Beim Schlafzimmer nämlich fängt das gesunde Bett an. Generell sollte es im ruhigsten Teil der Wohnung sein und das Bett zum Zentrum haben, denn Erholung ist der Zweck des Zimmers. Unruhige Farben und zuviele Möbelstücke lenken vom ruhigen Schlaf ab. Wer auf Elektrosmog empfindlich reagiert, sollte darauf achten, elektrische Geräte, Mobiltelefon und die Basisstation eines Festnetzan-schlusses nicht im Schlafzimmer zu haben, denn die senden mindestens stündlich an die nächste Mobilfunkantenne. Ein Funkwecker dagegen ist harmlos, er erhält nur Signale, sendet aber nicht selbst. Nicht direkt an der Außenwand Das Bett selbst sollte auch nicht direkt mit dem Kopfteil an der Außenwand stehen - wenn es nicht anders geht, schirmt ein Kopfteil den Schlafenden ab und schützt vor Wärmeverlust. Wenn der Kopf die ganze Nacht vor der kalten Wand liegt, können Gelenk- und Gliederschmerzen, Nackenschmerzen, morgendliches Naselaufen oder häufige Erkältungen die Folge sein. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte zwischen 15 und 18 Grad liegen. Regelmäßiges Lüften - zweimal täglich etwa 15 Minuten, im Winter rund 5 Minuten - bringt den in der Nacht benötigten Sauerstoff ins Zimmer und befördert die feuchte Luft nach draußen. Denn jede Nacht dünsten wir einen halben bis einen Liter Wasser aus. Das sogenannte Stoßlüften - die Fenster weit aufmachen - ist dabei die beste Methode, Durchzug ergibt einen raschen Luftaustausch ohne große Wärmeverluste. Im Winter sollten Fenster auf keinen Fall gekippt werden, dies kühlt die Fensterwandungen aus und fördert Schimmelbildung. Bei neuen Möbeln muss man häufiger lüften, denn die gasen noch eine ganze Zeit lang Klebstoffe, Farben oder Beize aus. Das Bett ist ja auch das Möbelstück, das uns im wahr-sten Sinne des Wortes am nächsten ist. Was es ausdünstet, atmen wir unweigerlich ein, viele Stunden lang. Auf die Behandlung achten Wichtig ist deshalb, wie Bettgestell, Lattenrost und Matratze und nicht zuletzt auch die Bettwäsche hergestellt und verarbeitet sind. Pestizide, Klebstoffe, Öle, Beizen, Lacke und Farben enthalten Lösemittel, Weichmacher, Monomere und Zusatzstoffe mit oft gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen wie Pentachlorphenol (PCP), Lindan (HCH), Dioxin, Chlor, Biphenyle (PCB) oder Formaldehyd, die im ungünstigsten Falle Allergien auslösen. Beim Bettenkauf also nachfragen, wie die einzelnen Teile behandelt wurden. Metalle oder Kunststoffe sind im Schlafzimmer deshalb problematisch, für das Bettgestell ist die Alternative Massivholz. Aber welches Holz ist geeignet? Abgesehen vom Gesundheitsaspekt sind aus ökologischen und ökonomischen Gründen heimische Hölzer, die Arbeitsplätze in der Region erhalten, ausländischen vorzuziehen. Vor allem Tropenhölzer sind tabu. Ein so viel benutztes Möbel wie das Bett sollte aus Hartholz sein. Oft verwendet wird deswegen Buchenholz, das hart und dicht ist und viel Beanspruchung aushält. Die Weichhölzer Fichte oder Kiefer könnten auch eventuell bei der Lagerung mit Insektiziden, die Nervengifte enthalten, und Fäulnis verhindernder Chemie behandelt sein. Weil sie harzreich sind, können sie außerdem Terpene ausgasen, auf die sensible Menschen eventuell allergisch reagieren. Das Harz der Zirbelkiefer, in der Schweiz Arve genannt, dagegen enthält ätherische Öle und verströmt einen angenehmen Duft. Medizinische Untersuchungen beweisen, dass die Erholungsqualität in Zirbenholzzimmern hervorragend ist: Die Herzfrequenz bleibt auch bei Belastung niedrig und der Erholungsprozess beschleunigt sich. Außerdem hält Zirbenholz Ungeziefer fern. Wichtig ist die richtige Matratzenhärte Mindestens 80 oder 90 cm Breite pro Person muss ein Bett haben, idealer ist aber eine Breite von einem Meter und eine Länge von zwei Metern, generell sollte die Matratze mindestens 15 cm länger sein als der Mensch. Ein höheres Bett erleichtert das Aufstehen, das ist für ältere oder an Rückenschmerzen leidende Menschen wichtig. Als Idealgröße zum gesunden Aufstehen gilt 50 cm, von der Oberkante der Matratze aus gemessen. Matratze und Lattenrost sollen ermöglichen, dass die Wirbelsäule in der natürlichen Doppel-S-Form liegen kann und zwischen Kopf und Steißbein eine durchgängig gerade Linie bildet. Ein guter Lattenrost unterstützt die Matratze dabei, sich dem Körper optimal anzupassen und nimmt an den kritischen Stellen im Becken- und Schulterbereich den Druck. Außerdem sorgt er für die Belüftung der Matratze. Hat er keine Spannung mehr oder sind die Abstände zwischen den Latten weiter als vier Zentimeter, geht auch die Matratze schneller kaputt. Wenn Kinder nicht ins Bett wollen kann das auch daran liegen, dass sie sich darin nicht wohlfühlen. Vielleicht ist die Matratze zu hart für die weichen Knochen. Im ersten Lebensjahr und darüber hinaus sind die Knochen noch nicht gefestigt und auf Druck leicht verformbar. Gerade biologisch einwandfreie Matratzen aus Stroh, Kokos- oder Roßhaar-Materialien sind oft zu hart und geben nicht leicht nach. Ist die Matratze zu hart oder zu weich, wälzt man sich im Bett und wird häufiger wach. Die Wirbelsäule erholt sich nicht, Durchblutungsstörungen wie eingeschlafene Arme können auftreten. Matratzen werden in unterschiedlichen Härtegraden angeboten, von 1 bis 3 (weich, mittel, hart), es gibt aber auch Matratzen mit variablem Härtegrad. Das Körpergewicht ist entscheidend für den Härtegrad: bis 60 kg Grad 1, bis 80 kg Grad 2 und über 80 kg braucht es eine Matratze des Grades 3. Allerdings müssen daneben auch Körperform, Größe, Alter, Gesundheitszustand sowie Lebens- und Schlafgewohnheiten berücksichtigt werden. Schulter und Becken müssen so tief in die Matratze einsinken können, dass die Wirbelsäule gerade ist, deshalb sollte sie mindestens 16 cm hoch sein. Diese Punktelastizität bieten Federkernmatratzen und Luftkernmatratzen nicht, sie sind daher auch weniger geeignet in Kombination mit verstellbaren Lattenrosten. Latexmatratzen, die aus Gummi oder Kautschuk bestehen, passen sich dagegen gut dem Körper an. Naturlatexmatratzen mit dem Gütesiegel des Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. (QUL) sind lange haltbar. Auch Schaumstoffmatratzen haben eine hervorragende Punktelastizität. Sie brauchen einen Brandschutz, sind dafür aber wenig anfällig für Milben. Das ist ihr Vorteil gegenüber Naturmatratzen aus Kokosfasern, Stroh und Seegras, die außerdem eine schlechte Anpassung an verstellbare Lattenrosten haben und Kuhlen bilden können. Auch auf Futons liegt man recht hart. Matratzen regelmäßig wenden, damit sie gleichmäßig abnutzen und länger halten. Sicherheit beim Matratzen-Kauf gibt das Umweltzeichen Blauer Engel. Bei Wasserbetten auf Ökoqualität achten Wasserbetten sorgen zwar meist für guten Schlaf, sind aber wegen des Kunststoffsackes nicht geeignet für Menschen, die schnell schwitzen. Sie verbrauchen teure Energie, da das Wasser geheizt wird. Hier entstehen elektrische und magnetische Felder, solche Wasserbetten besser nachts mittels einer Zeitschaltuhr ausstecken. "Öko"-Wasserbetten verzichten auf die Heizung, spezielle Folien reflektieren hier die Wärme des Schläfers. Der Wassersack allerdings besteht aus Kunststoff, er kann PVC mit gesundheitsschädlichen Weichmacher enthalten. Mit einem Bett, das Entspannung und Erholung bietet, kann man sich nach einem ausgelasteten Tag so richtig auf die kuschelige Höhle freuen. Denn so modern wir auch sein mögen, daran hat sich wohl seit den frühen Tagen der Menscheit nicht viel geändert: Wenn es draußen Minusgrade hat, tut so ein wohliges Bettgefühl einfach gut. Andrea Reiche
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