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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 08.12.2008
BASF und VW verdienen Deutschen Nachhaltigkeitspreis nicht
Annie Lennox ist eine schottische Sängerin und Songwriterin. © rickey.org
Der BUND bewertet die Auszeichnung der Unternehmen BASF und Volkswagen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis als gravierende Fehlentscheidung. Annie Lennox erhielt "für ihr langjähriges humanitäres Engagement" den Sonderpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.


Die SolarWorld AG ist am Wochenende von der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler aus 350 Bewerbern für die nachhaltigste Produktion in Deutschland ausgezeichnet worden.

Zusätzlich nominiert war die SolarWorld AG unter den drei besten als 'Deutschlands nachhaltigste Marke 2008'. "Unser Ziel ist es, eine nachhaltige SolarWorld im Wortsinn aufzubauen, in der ökonomische, ökologische, soziale und ethische Aspekte gleichberechtigt sind", sagt Dipl.-Ing. Frank H. Asbeck, Vorstandssprecher der SolarWorld AG.

Mit dem Preis würdigen die Juroren das nachhaltige Unternehmensmodell und die konsequent nach Qualitäts- und Effizienzkriterien ausgerichtete Produktion des Konzerns. SolarWorld integriert alle Wertschöpfungsstufen der Solarstromtechnologie vom Silizium bis zur fertigen Solaranlage und schließt den Kreislauf durch ein komplettes Recycling der Module. Hervorgehoben wurde zudem das nachhaltige Engagement des Unternehmens beispielsweise bei der Förderung von Krankenhäusern und Schulen mit Solarstromanlagen in Afrika.

Die BUND-Ehrenvorsitzende Angelika Zahrnt, Mitglied der 15-köpfigen Jury, distanzierte sich von der Auswahl dieser Preisträger. BASF als Produzent einer breiten Palette umweltschädlicher Chemikalien und VW als Hersteller klimaschädlicher Spritfresser mit einem solchen Preis auszuzeichnen, "widerspreche dem Gedanken der Nachhaltigkeit", sagte Zahrnt.

BASF ist unter anderem der drittgrößte Pestizidproduzent weltweit. Etwa die Hälfte der BASF-Pestizide enthalte hochgiftige Stoffe wie das krebserregende Fungizid Metiram, das zudem die Fortpflanzungsfähigkeit vermindere. Das ebenfalls von BASF produzierte Insektizid Temephos schädige nachweislich das Nervensystem. BASF arbeite zudem an der gentechnischen Veränderung von Pflanzen. Ein Produktionszweig, den alle Umweltverbände ablehnen.

Volkswagen habe sich bislang vor allem dadurch profiliert, dass der Konzern gegen strengere CO2-Grenzwerte für Pkw lobbyiert habe. VW lag 2007 mit seinen durchschnittlichen Neuwagen-Emissionen von 163 Gramm pro Kilometer über dem europäischen Durchschnitt. Statt sparsame Autos wie den inzwischen vom Markt genommenen Dreiliter-Lupo stärker zu bewerben und in Großserie zu produzieren, habe VW massiv in Produktion und Werbung von Spritschluckern wie Touareg und Phaeton investiert.

Zahrnt: "Eigentlich soll der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen prämieren, denen es vorbildlich gelingt, ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Konzerne, die ihrer Verantwortung für den Schutz des Klimas nicht gerecht werden, Konzerne, deren Produkte Natur und Gesundheit gefährden, gehören kritisiert und nicht prämiert."


Annie Lennox' Rede war der Höhepunkt des Deutschen Nachhaltigkeitstages
Annie Lennox war in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme. Sie war eine der wenigen Frauen, die auf dem Podium standen. Sie trat im weißen T-Shirt auf, während die Businessleute im Geschäftsanzug gekommen waren. Und sie erzählte die Geschichte eines Menschen - der siebenjährigen Avelile, die im Mutterleib mit HIV infiziert wurde. Ihre Mutter ist tot, aber Avelile konnte geholfen werden.

Annie Lennox zeigte zwei Filme
Der eine zeigt Avelile am Rande des Todes, nur Haut und Knochen. Der andere entstand einige Monate später, nachdem die Behandlung angeschlagen hat - und zeigt ein pausbäckiges Mädchen, dem es viel besser geht. "Sing" heißt die Kampagne von Annie Lennox. "Von der Aids-Katastrophe im südlichen Afrika zu hören und mich nicht zu engagieren - das war für mich unmöglich", erzählte die Sängerin. Bei der Gala am Abend erhielt Annie Lennox einen Sonderpreis für ihr Engagement.

Viel war im Maritim die Rede von Markenstrategien, Absatzmärkten und CO2-Emissionen. Wem aber auch nach den Vorträgen und Diskussionen noch unklar geblieben war, was Nachhaltigkeit nun ganz konkret bedeutet, dem zeigten die Filme von Annie Lennox, wie man sich engagieren kann. Nachhaltigkeit hatte gestern das Gesicht der kleinen Avelile.

Annie Lennox ist seit Jahren Botschafterin der Entwicklungshilforganisation Oxfam und hat sich maßgeblich für die Kampagnen I'm In und Make Poverty History eingesetzt. Seit 2007 ist sie offizielle Botschafterin von Hear the World und hilft dabei, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Gehörsinns aufmerksam zu machen. 2008 erhielt sie "für ihr langjähriges humanitäres Engagement" den Sonderpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises

Quelle:
BUND 2008
RP Online 2008
WIKIPEDIA 2008



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