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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 02.12.2008
Der Papst wird grün
© solarworld.de
Gleich nach seiner Wahl hat der deutsche Papst gesagt: "Solarenergie ist für die Bewahrung der Schöpfung ganz wichtig." Jetzt hat Papst Benedikt XVI. seinen Worten Taten folgen lassen. In dieser Woche wurde auf dem Dach der Audienzhalle im Vatikan eine riesige Solaranlage eingeweiht.

Sie liefert Energie von oben, sozusagen Energie vom "Chef" selbst und zwar 300.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Kostenlos und umweltfreundlich. Das Ökoengagement des Papstes erspart der Umwelt jährlich 315 Tonnen CO2. Radio Vatikan hat angekündigt, dass bald weitere Solaranlagen installiert würden. Der Papst will ein demonstratives Signal setzen. Schon in seinem "Jesus"-Buch hat er den ökologischen Jesus beschrieben.

Auch andere Institutionen setzen in diesen Tagen ökologische Signale. Die Umweltbehörde der UNO fordert einen globalen ökologischen "New Deal" für die gesamte Weltwirtschaft. Die Finanzkrise und die Milliarden-Spritzen, so die UNO-Behörde, bieten eine riesige Chance für den ökologischen Umbau der Industriegesellschaften. Auch die Weltbank sagt, dass die Weltwirtschaft nur durch eine ökologische Wende gerettet werden könne. In den USA hat Barack Obama ein 150-Milliarden-Dollar-Projekt für Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz angekündigt. Und was macht Deutschland?

Die angekündigte Subventionierung der Autoindustrie hilft der Umwelt sicher nicht. Dem Klima wäre aber geholfen, wenn endlich die Häuser besser gedämmt würden, der öffentliche Verkehr besser ausgebaut und das Erneuerbare Wärme-Gesetz auch auf Altbauten ausgedehnt würde. All das hat der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung empfohlen, aber bis jetzt will die Bundesregierung nichts davon umsetzen.

Der beste Klimaschutz und die effizienteste Innovationsspritze ist der rasche, hundertprozentige Umstieg auf Erneuerbare Energien. Doch im Herbst 2008 werden in Deutschland gerademal 15% des Stroms ökologisch gewonnen. Millionen Bürger sind in ihrem Umwelt-Bewusstsein viel weiter als ihre Regierung. Die Deutschen kaufen zumindest kaum noch große Autos.

Die Chance für eine grüne Wirtschaft und den Durchbruch zu ökologischen Technologien ist heute größer als je zuvor. Das haben in diesen Tagen auch die Konzern-Bosse von Siemens und EnBW festgestellt. Wenn die Bundesregierung auf Drängen Brüssels schon Milliarden in die Hand nehmen muss, um der Wirtschaft zu helfen, dann sollten die Investitionen auch zukunftsfähig sein.

Der Papst hat jetzt vorgemacht, worauf es ankommt. Nächste Woche bekommt der Vertreter des Vatikans in Berlin den Europäischen Solarpreis verliehen. Sonnigen Glückwunsch.
Quelle: © Franz Alt 2008



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