Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
Herausforderungen gibt es zu Genüge: Im Zeitalter der Dienstleistungsgesellschaft brauchen wir mehr Büros, also auch mehr Büromöbel. Mehr Produktion darf aber die Umwelt nicht mehr belasten. Die Ökobilanz muss trotzdem gesenkt werden. Was können Unternehmen tun? Wesentlich ist ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur Produkte und Services, sondern auch Produktion und Logistik mit einbezieht. Ein solches Konzept umfasst die sorgfältige Auswahl der Materialien ebenso wie die Lebenszyklus-Analyse - hier wird jedes Produkt von der Entwicklung bis zum Recycling auf seine ökologischen und sozialen Auswirkungen hin überprüft - und die konkrete Wiederaufbereitung. Es gilt also, Umweltschutz als tragende Säule der Unternehmensstrategie zu verankern. Im Detail wird dann aus einer PET-Flasche das Fußgestell eines Bürostuhles, der fast zur Hälfte aus wieder verwendeten Materialien besteht und am Ende seiner Lebensdauer zu 99 Prozent recycelbar ist. Im Großen entstehen angenehme Arbeitsumgebungen mit gesundem Raumklima. In den USA gibt es dazu bereits feste Richtlinien, und auch hierzulande sind gesetzliche Emissions-Regelungen absehbar. Darüber hinaus lohnt es sich, in arbeitsfördernde Umgebungen zugunsten einer guten Unternehmenskultur mit motivierten Mitarbeitern und niedrigen Krankenständen zu investieren. Zumal der Kampf um die wenigen Fachkräfte auf dem globalisierten Markt bereits begonnen hat. Nachhaltigkeit macht sich bezahlt Bleibt die Frage nach den Kosten. Schließlich muss ein Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb bestehen. Tatsächlich erzielen wir durch ökologisch sinnvolle Maßnahmen sogar Einsparungen! So haben wir an unseren deutschen Standorten den Materialeinsatz um 20 Prozent reduzieren können, den Energieverbrauch um 10 Prozent und den Holzausschuss um 25 Prozent. Ein bewusster Umgang mit Ressourcen kommt also nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Bilanz. Lässt sich aber mit Nachhaltigkeit eine echte Nachfrage bedienen? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass mittlerweile jeder dritte Kunde entsprechende Produkte wünscht. Das gilt speziell für öffentliche Institutionen. Auch in unseren lebenden Ausstellungen, wo sich jedes Jahr dreitausend Architekten, Entscheider und Bauherren für neue Raumkonzepte inspirieren lassen, ist Nachhaltigkeit ein großes Thema. Jeder zweite Besucher will mehr über Zusammensetzung, Qualität und Verträglichkeit der verwendeten Materialien sowie über Recycling und Infrastrukturen für eine spätere Entsorgung wissen. Wir registrieren ein neues Verantwortungsbewusstsein. forsa-Umfragen belegen ebenfalls, dass jedem Zweiten in Deutschland die ökologische Qualität eines Produktes wichtig oder sehr wichtig ist. Nachhaltige Artikel versprechen Gesundheit und Wohlbefinden und erzeugen beim Käufer ein gutes Gewissen. Speziell im Möbelsegment, so forsa, gibt es noch große, ungenutzte Potentiale am Markt. Warum also warten? Indem Hersteller Vorreiter werden und von sich aus innovative Nachhaltigkeit praktizieren, können sie viel bewegen. Weitsicht lohnt sich auch hier: Denn in Überschwemmungsgebieten entstehen ganz sicher keine neuen Büros. Henning Figge, Vorstandssprecher des Büromöbelherstellers Steelcase Werndl AG, Rosenheim Rosenheim, 4. September 2008
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |