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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 15.10.2008
Umweltverbände kooperieren mit Migrantenorganisationen
Bonn/Wiesenfelden. Viel versprechende Impulse für eine interkulturelle Öffnung der Umweltverbände gingen von einem erstmaligen bundesweiten Treffen von deutschen und türkischen Umweltorganisationen im Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden bei Straubing aus.

Die deutschen Umweltverbände wollen die 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland als neue Bündnispartner gewinnen. Dies ist das zentrale Ergebnis dieser Tagung, an der namhafte Vertreter türkischer Organisationen und des Deutschen Naturschutzrings (DNR) anwesend waren. Die Organisationen, darunter die Stiftung Zentrum für Türkeistudien in Essen und die türkische Naturschutzstiftung TEMA, werden zusammen mit dem DNR eine Erklärung zur interkulturellen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik erstellen.

DNR-Präsident Hubert Weinzierl: "Bei der Umsetzung des Nationalen Integrationsplans müssen ab sofort Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf die Tagesordnung kommen. Das vorbildliche Projekt der interkulturellen Gärten sollte bundesweit eine rasche Verbreitung finden."

Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund beträgt 18 Prozent der Gesamtbevölkerung in der BRD, bei Jugendlichen sogar 24 Prozent. Vor diesen Hintergrund sei es längst überfällig, dieses Bevölkerungssegment anzusprechen, so die Veranstalter. Wie groß der Nachholbedarf ist, zeigen die Ergebnisse der Studie "Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der türkischen Migranten und Migrantinnen in Deutschland" der Stiftung Zentrum für Türkeistudien in Essen im Auftrag des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2003.

Dieser Studie zufolge zeigte der befragte türkischstämmige Personenkreis eine ausgeprägte Sensibilität gegenüber dem Thema Umweltschutz und eine mehrheitlich positive Einstellung gegenüber Natur- und Umweltschutzmaßnahmen.
Allerdings scheint das Bewusstsein für die eigenen Handlungsmöglichkeiten noch weinig ausgeprägt zu sein.

Die Teilnehmer/innen in Wiesenfelden waren sich einig, dass neue Formen der zielgruppenspezifischen Kommunikation und Umweltbildung notwendig sind. Vorurteile abbauen, sich einfühlen in ein anderes Naturverständnis, Gemeinsamkeiten finden, kulturangepasste Handlungsmöglichkeiten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt erarbeiten - dies soll das Ziel von weiteren Begegnungstreffen und Bildungsmaßnahmen sein, wobei ein beiderseitiger Lernprozess angestrebt wird.

Außerdem will der Deutsche Naturschutzring zusammen mit den großen Migrationsorganisationen in Deutschland ein umfassendes Forschungsvorhaben über die Bedeutung von Migranten bei einer nachhaltigen Entwicklung anstoßen. Angedacht ist zudem eine breite Kampagne zur Teilnahme von Migranten bei der Umsetzung der Nationalen Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsstrategie sowie beim Klimaschutz.


Weitere Informationen:

Dr. Helmut Röscheisen, Deutscher Naturschutzring
Tel. 0160 - 97 209 108

Beate Seitz-Weinzierl, Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden (Bayerischer Wald)
Tel. 09966 - 1077


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Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Koblenzer Str. 65
53173 Bonn
Tel. 0228 / 3590-05, Fax -96
eMail: info@dnr.de
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