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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 23.09.2008
Brutal-Kapitalismus oder sozial-ökologische Marktwirtschaft?
Ohne Ordnungsrahmen wird aus jeder freien Marktwirtschaft ein Raubtier-Kapitalismus.
Das wussten schon die Väter der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, Müller-Armack und Walter Eucken , vor 60 Jahren. Deshalb haben sie am Beginn der Bundesrepublik die Marktwirtschaft sozial abgesichert so wie sie heute durch einen ökologischen Ordnungsrahmen eingegrenzt werden muss.
In dieser Woche haben wir die brutalen Exzesse des US-Raubtierkapitalismus erlebt: Kurseinbrüche an den Börsen von New York bis Tokio, Lehmann Brothers pleite, Merrill Lynch verkauft, Versicherungsbanken in der Krise. Die Gier weniger hat Hundertausende Arbeitsplätze vernichtet. Einige Milliardäre sind jetzt noch reicher, die Armen aber ärmer und der Mittelstand hat Angst vor dem Abstieg.

Jetzt endlich sind sich auch die Experten in den USA einig, dass das Kapital mehr staatliche Kontrolle braucht. Barack Obama hat diese Kontrolle schon vor einem halben Jahr gefordert. Nun fordert sie auch McCain. Die US-Kapitalismus-Krise könnte in sieben Wochen die Präsidenten-Wahlen entscheiden, aber auch 2009 die deutsche Bundestagswahl oder am nächsten Sonntag die Bayern-Wahl.

Die deutschen Konservativen haben für ihren neoliberalen Leichtsinn bei der letzten Bundestagswahl die Quittung erhalten. Die Markt-Ideologen von CDU und CSU rechneten mit 45 % der Stimmen und landeten bei 35 %. Die Deutschen wollten und wollen keine radikale Marktwirtschaft, sondern eine sozial und ökologisch abgefederte.

Soviel steht fest: In den USA wird 2008 die Wirtschaft die Wahl entscheiden. Die Hauptfrage wird sein: Wer hat die überzeugenderen sozialen Zukunftskonzepte?

Noch vor Wochen erzählten uns die Optimisten, die derzeitige Krise sei lediglich ein harmloser Schnupfen. Und Finanzminister Steinbrück verbreitete diesen Irrglauben noch in dieser Woche im Deutschen Bundestag. Aber mit Zweck-Optimismus ist der Krankheit des Brutal-Kapitalismus nicht beizukommen. Jeder Realist wird von Steinmeier zurzeit noch als Schwarzmaler abgetan. Dabei verdecken die Steinmeiers mit ihren schönen Reden nur, dass sie kein Zukunftskonzept gegen die Krise haben.

Das Wohlergehen der deutschen Wirtschaft ist heute sicherlich nicht mehr so unbedingt von der US-Wirtschaft abhängig wie noch vor 20 Jahren, aber unabhängig ist sie in Zeiten der Globalisierung natürlich auch nicht. Die aktuelle Krisenfrage heißt: Brutal-Kapitalismus a la USA oder sozial-ökologische Marktwirtschaft für Europa und Deutschland? Wir müssen uns entscheiden, denn einem "Schwarzen Montag" könnten leicht viele schwarze Jahre folgen.
Quelle:
Franz Alt 2008



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