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Gemeinsam mit Forscherkollegen des Nationalen Institutes für Agrarforschung (INRA) und dem Zentrum für Wissenschaftliche Forschung (CNRS) aus Frankreich hat das UFZ außerdem auch die Schäden, die durch das Fehlen von bestäubenden Insekten entstehen würden auf 190 bis 310 Mrd. Euro pro Jahr errechnet. "Im Wesentlichen kann man davon ausgehen, dass vor allem die Vitaminressourcen für den Menschen - also Obst und Gemüse - von einem Rückgang der Tiere besonders stark betroffen sind", so Settele. "Wir gehen nicht davon aus, dass alle Bestäuber aussterben werden. So gesehen zeichnet diese Studie ein Worst-Case-Szenario", meint der Wissenschaftler. Es herrsche jedoch Einigkeit darüber, dass der Rückgang der Bestäuber auch ein zentrales Problem für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist. "In den Berechnungen sind jedoch die Auswirkungen, die ein Rückgang der Bestäuber auf die generelle Pflanzen- und damit auf die Tierproduktion hätte, nicht enthalten", meint Settele. Ebenso fehlen die Auswirkungen auf Wildblumen. Das Forscherteam hat den ökonomischen Wert der Bestäubung unter dem Aspekt der "Dienstleistung für den Menschen" bewertet. Demnach wären drei Kategorien agrarischer Produkte besonders betroffen: Früchte und Gemüse durch einen Verlust von jeweils 50 Mrd. Euro, sowie essbare Ölfrüchte mit 39 Mrd. Euro. Die Auswirkungen auf Genussmittel wie etwa Kaffee, Kakao sowie Nüsse und Gewürze waren von geringerer ökonomischer Relevanz. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass der durchschnittliche Wert von Feldfrüchten, die von Bestäubern abhängig sind, mit 760 Euro pro Tonne höher war als von Feldfrüchten, die nicht bestäubt werden (150 Euro pro Tonne). Der Verwundbarkeitsindex wurde definiert als das Verhältnis des ökonomischen Wertes der Insektenbestäubung geteilt durch den Wert der gesamten Lebensmittelproduktion. Dieses Verhältnis variiert je nach Kategorie: 39 Prozent für Genussmittel, 31 Prozent für Nüsse und 23 Prozent für Früchte. Umso höher die Abhängigkeit von Bestäubern ist, desto höher ist der Preis pro Tonne. Bei einem kompletten Rückgang der Insektenbestäuber würde sich die Weltagrarproduktion stark verändern. Besonders Importeure wie die EU wären davon betroffen. "Global betrachtet sind die Länder auf der Nordhemisphäre verwundbarer als die Länder im Süden", erklärt Settele. Ein Rückgang der Bestäuber-Insekten könnte also starke Konsequenzen für den Lebensmittelhandel zwischen Nord und Süd haben. "Die Ergebnisse betonen, dass der Komplettverlust an Insektenbestäubern wie vor allem der Honigbiene und vielen weiteren Bienenarten nicht zu einem Zusammenbrechen der Weltagrarproduktion führen würde, es aber einschneidende Verluste geben würde." (Ende) Aussender: pressetext.deutschland Redakteur: Wolfgang Weitlaner email: weitlaner@pressetext.com Tel. +43-1-81140-307
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