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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 09.09.2008
Braunkohle chancenlos gegen Windenergie
Zu dem Vattenfall-Forschungsprojekt zur CO2-Abscheidung in einem kleinen Braunkohlekraftwerk und zur Eröffnung der Husum-Windmesse erklärt Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik:

23.000 Megawatt Windenergie gibt es in Deutschland heute. Diesen stehen null Megawatt Braunkohlestromerzeugung mit CO2-Abscheidung gegenüber. Das ist die Realität.

Der Windenergie gehört die Zukunft; bei ihr Reihen sich technologische Innovationen an technologischen Innovationen, wie gerade in Husum zu sehen. Weltweit wächst die Windenergie sogar jährlich mit 32 Prozent.

Braunkohle ist hingegen bereits Vergangenheit. In einer Zeit des rapiden Klimawandels haben herkömmliche Braunkohlekraftwerke keine Zukunft. Dies haben selbst Vattenfall und RWE eingesehen. Also reden sie von CO2-Abscheidung. Damit wollen sie vor allem Zeit gewinnen für die alte Kraftwerkstechnologie. Hat die CO2-Abscheidung eine Zukunft? Nein, auch sie hat keine Zukunft. Die Technik ist viel zu teuer und ineffizient. Sie wird sich daher weder im Inland noch im Ausland durchsetzen können. Kein Wunder, dass sich die Energiekonzerne nicht dazu verpflichten wollen, die Technik in Zukunft einzusetzen. Es gibt nicht einmal eine Selbstverpflichtungserklärung. Die Energiewirtschaft glaubt auch selbst nicht an den CO2-freien Blütentraum.

Die teure CO2-Abscheidungstechnologie hat keine Chance. Vor 2020 rechnet niemand damit, dass diese Technik standardmäßig zur Verfügung stehen wird. Dann aber steht sie in direkter Konkurrenz zu erneuerbaren Energien, die in Deutschland bis 2020 über 43 Prozent Stromanteil erreichen können. Schon der Solarstromanteil wird in Europa bis 2020 laut Schätzungen der europäischen Photovoltaikindustrie von unter einem Prozent auf 12 Prozent ansteigen.

Eigentlich könnte man die Vattenfall-Versuchsanlage ohne Stromerzeugung unter "albern" abtun, wenn Vattenfall und Co nicht in gewohnter Manier viele Millionen Euro vom Staat und damit vom Steuerzahler abgreifen würden.

Auch zeichnet sich ab, dass niemand die gigantischen Mengen haben will, die bei einer CO2-Abscheidung in großen Kohlekraftwerken anfallen würden. In Mönchengladbach hatten kürzlich winzige CO2-Mengen aus Feuerlöschern beinahe eine Katastrophe verursacht. Es ist kaum vorstellbar, dass Regionen freiwillig das Risiko eingehen werden, das Opfer von CO2-Leckagen gigantischer CO2-Speicher werden zu wollen. Die schleswig-holsteinische SPD-Landtagsfraktion hat bereits abgelehnt, dass Schleswig-Holstein, die CO2-Müllkippe für NRW werden soll. So ist bis heute vollkommen ungeklärt, wo das CO2 endgelagert werden soll.


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