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Die Wissenschaftler Brian Launder von der Universität Manchester www.manchester.ac.uk und Michael Thompson von der Universität Cambridge www.cam.ac.uk haben in einer Studie der Royal Society zwar vor den negativen Folgen solcher Geo-Engineering-Aktivitäten gewarnt, dennoch sei dies besser als gar nichts zu tun. Dass etwas getan werden müsse, ist auch für den Wiener Klimatologen Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur www.boku.ac.at klar. "Wir wissen allerdings viel zu wenig darüber, wann der kritische Moment erreicht ist", so Formayer gegenüber pressetext. Man arbeite mit verschiedenen Modellen und versuche in etwa zu verstehen, wie sich das Klima verhalte und wann dieser Point-Of-No-Return erreicht sein werde. "Doch auch hier gibt es viele Ungenauigkeiten", bestätigt Formayer. So habe man den starken Rückgang des Arktis-Eises, der in diesem Sommer stattgefunden hat, erst für 2040 bis 2060 vorhergesagt. Trotz dieser Ungenauigkeiten ist Formayer kein Befürworter solcher Geo-Engineering-Methoden. Auch hier gebe es viel zu viele Unsicherheiten. "Wenn man Ozeane großräumig mit Eisen düngt, weiß man nicht, welche Auswirkungen dies auf die Meeresökologie hat. Auch wenn solche Methoden im Kleinen funktionieren, übersieht man in der globalen Anwendung allzu leicht eine Wechselwirkung." Und das könne wiederum fatale Folgen haben. Die Idee der Geo-Engineering-Methoden ist allerdings schon alt. Schon während der 30er-Jahre hatten russische Forscher vorgeschlagen Ruß in die Atmosphäre zu blasen, um Sibirien wärmer zu machen. Auch Martin Rees, Präsident der Royal Society, sieht den großen Unsicherheitsfaktor solcher globaler Maßnahmen als Problem. Formayer kritisiert in diesem Zusammenhang zudem auch die Machbarkeit solcher großräumig angelegter Maßnahmen. "Wenn die Politik schon bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen versagt, stellt sich die Frage, wer denn diese groß angelegten Geo-Engineering-Projekte durchführen wird." Einzelne Personen oder Unternehmen wären dazu wohl kaum in der Lage: "Alles in allem bleiben diese Maßnahmen skurrile Ideen." Die einzige noch denkbare Variante sei die CO2-Sequestrierung - darunter versteht man die Deponierung von Kohlendioxid, das beispielsweise in Kraftwerken entstanden ist. In einem scharf formulierten offenen Brief im Philosophical Transactions Journal schrieb Kevin Anderson gemeinsam mit seiner Forscherkollegin Alice Bows vom Tyndall Centre for Climate Research an der University of Manchester, dass die Politik die Folgen der Klimaerwärmung signifikant unterschätze. Das sehe man am Beispiel des G8-Ziels die Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu senken, um die Erwärmung auf zwei Grad zu beschränken. Diese Maßnahme basiere auf keinerlei wissenschaftlichem Hintergrund und sei Ausdruck einer gefährlich-törichten Strategie. (Ende) Aussender: pressetext.austria
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