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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Geld & Investment    Datum: 05.08.2008
Banken treiben durch Spekulation Nahrungsmittel- und Energiepreise nach oben
Anlässlich der Empfehlungen und Werbung von Banken, in die Nahrungs- und Rohstoffmittelmärkte zu investieren, erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, außenwirtschaftspolitischer Sprecher:

Mehrere Banken, wie die Deutsche Bank in Frankfurt und die Volksbank Berlin, haben in der vergangenen Zeit damit geworben, durch Finanzanlagen vom Anstieg der Lebensmittel- und Rohstoffpreise zu profitieren. Diese Entwicklung finden wir zutiefst problematisch, da durch schnell steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise Hunger und Armut in der Welt deutlich zunehmen. Wir fordern die Banken auf, diese Entwicklung nicht noch zu verstärken, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und keine Profite auf dem Rücken armer Menschen zu machen.

Die in den vergangenen Jahren massiv gestiegenen Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise können nicht mehr allein durch veränderte Angebots- und Nachfrageveränderungen erklärt werden. Die Entwicklung des Handelsvolumens auf den Rohstoffterminmärkten lässt vermuten, dass spekulative Transaktionen und neue Finanzanlageformen eine entscheidende Ursache des starken Preisanstiegs sind.

Wir brauchen unbedingt verbesserte Regeln auf den Nahrungs- und Rohstoffmärkten, um die Preisentwicklung von den Profitinteressen von Banken und Anlegern zu entkoppeln. Die Politik muss sich dringend Gedanken über die Regulierung der Rohstoffmärkte machen, um überschießende Preise zu verhindern. Es sollte zudem darüber nachgedacht werden, Pensionsfonds Investitionen in Rohstoffmärkte zu verbieten. Die Weltgemeinschaft darf nicht tatenlos zusehen, wie der Preisanstieg für Nahrungsmittel durch die Casino-Mentalität auf den Finanzmärkten noch angeheizt und dadurch Armut verschärft wird.

Wir fordern die Banken auf, sich auf Absicherungsgeschäfte auf den Rohstoffterminmärkten zu beschränken und die Werbung für Anlagemöglichkeiten auf Nahrungs- und Rohstoffmärkten, die zur Preistreiberei zu Lasten der Armen beiträgt, zu unterlassen.


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