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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 07.07.2008
Keine Umkehr beim Atomausstieg
Explodierende Energiepreise und Klimawandel fordern den noch schnelleren Ausstieg
Berlin, 7. Juli 2008 - Es ist ein absurder Vorschlag, die Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verlängern und dann den Ausstieg im Grundgesetz zu verankern. Wer dies vorschlägt, ist nicht auf der Höhe der ökologischen Reformdebatte, denn der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Atomenergie ist nicht neu, sondern wird seit über 20 Jahren intensiv diskutiert. So ist beispielsweise die Klimaenquete des Deutschen Bundestages trotz einer damals schwarz-gelben Mehrheit zu einem einstimmigen Votum gekommen, dass die Atomkraft keine Lösung bringt.

Im Gegenteil: Die ineffiziente Dinosauriertechnologie Atomkraft blockiert den Umstieg in eine moderne und sparsame Energieversorgung, die in Richtung Einsparen, Effizienzrevolution und erneuerbare Energien geht. Die AKWs rechnen sich aber nur bei hoher Auslastung und blockieren schon dadurch Innovationen. Nicht von ungefähr ist in dem Atomland Frankreich der Anteil erneuerbarer Technologien besonders klein. Trotz idealer Voraussetzungen für die Windenergie verfügt unser Nachbarland nur über ein Zehntel der deutschen Kapazitäten.

Unbestritten ist auch, dass schon in wenigen Jahren die erneuerbaren Energien in weiten Bereichen preiswerter sein werden als die traditionellen Energieträger. Eine sozialverträgliche Energieversorgung muss deshalb auf die ökologische Technologien setzen statt auf die ineffizienten Atomkraftwerke, dessen "bestes" gerade einmal einen Effizienzgrad von 35 Prozent erreicht. Das ist von gestern.

Die Atombetreiber wollen nicht von ungefähr die Laufzeiten von neueren Kraftwerken auf alte übertragen. Ihnen geht es um den Profit, denn mit alten und abgeschriebenen Kraftwerken lassen sich hohe Gewinne machen. Darum geht es, nicht um den Klimaschutz. Und die genannten 60 Jahre Laufzeit sind einfach Blödsinn. Es gibt kein Kraftwerk, das 50 Jahre erreicht hat. Das Durchschnittsalter der bisher abgeschalteten Kraftwerke liegt bei unter 30 Jahren.

Das Ausstiegsgesetz von 2001 war ein Kompromiss. Damals wollten vor allem die Umweltorganisationen einen sehr viel schnelleren Ausstieg, durchgesetzt wurde ein beschleunigtes Auslaufen. Ein Neubau wäre auch damals nicht möglich gewesen, denn das von den CDU-Umweltministern Klaus Töpfer und Angela Merkel in den neunziger Jahren novellierte Atomgesetz verlangt ausdrücklich, dass im Falle eines Unfalls die Folgen auf die Anlage beschränkt bleiben müssen, was keine Atomtechnologie garantieren kann.

Die Laufzeitdebatte ist eine Debatte von Lobbyisten, die Geld verdienen wollen. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun.
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