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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 24.04.2008
Die Datenlage ist eindeutig - Es wird Zeit zu handeln!
Anlässlich der Vorstellung der "Daten zur Natur" durch den Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erklärt Undine Kurth, naturschutzpolitische Sprecherin und Parlamentarische Geschäftsführerin:

Die Datenlage ist eindeutig: Biodiversitätspolitik geht alle an, denn alle Politikbereiche sind davon betroffen. Sie muss als kontinuierliche Querschnittsaufgabe entsprechend den Vorgaben der nationalen Biodiversitätsstrategie betrieben werden. Doch täglich verstößt die Koalition mit ihrer Agrar-, Gentechnik-, Bau- und Verkehrspolitik gegen die dort proklamierten Ziele.

Positiv zu bewerten ist, dass die Anzahl und Fläche der Schutzgebiete in Deutschland gestiegen ist. Doch die Ausweisung alleine reicht nicht, es fehlen in Deutschland verbindliche Finanzierungs- und Managementinstrumente, um den Schutz der biologischen Vielfalt auch nach der Gebietsausweisung sicher zustellen. Hier muss die Bundesregierung national handeln und international Geld in die Hand nehmen.

Schutzgebiete alleine reichen aber nicht: Vor allem in der Landwirtschaft ist ein drastischer Rückgang der natürlichen Vielfalt zu verzeichnen. Bei 24 von den heute 36 registrierten einheimischen Nutztierrassen ist ein Bestandrückgang zu verzeichnen. Bei Nutzpflanzen sieht es ebenso dramatisch aus, um langfristigen Nutzen zu sichern.

Die in den "Daten zur Natur" dargestellten Zahlen und Entwicklungstrends verdeutlichen den nach wie vor hohen Handlungsbedarf zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie liefern eine hervorragende Grundlage für eine vorausschauende Biodiversitätspolitik.

Wir fordern die Bundesregierung daher auf, auch die genutzte biologische Vielfalt unserer Kulturlandschaft mit bei der Bestandsaufnahme zu erfassen. Nur so ist es möglich, den umfassenden Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen sicherzustellen. Die Bundesregierung ist in der Pflicht, die nationale Biodiversitätsstrategie zügig umzusetzen. Es gilt, Natur- und Artenschutz nicht nur in die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft zu integrieren, sondern Fragen der biologischen Vielfalt auch in der Verkehrs-, Klimaschutz- und Energiepolitik besser zu berücksichtigen. Aber auch die Armutsbekämpfung, Wirtschafts‑, Handels- und Finanzpolitik müssen sich dem Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichten.


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