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Wie konnte eine gute Grundidee sich derart umkehren? Zum einen wurde wohl eine einfache Rechenaufgabe nicht gemacht: Agrarland lässt sich nicht beliebig vermehren. Wenn immer mehr Boden für Energie- und Futterpflanzen benötigt werden, bleibt für den Anbau von Nahrungsmitteln weniger Platz. Und wenn dann auch noch die ersten beiden Anbauarten subventioniert werden, muss man sich nicht wundern, wenn die nicht geförderten Flächen zu geförderten werden und damit Reis, Mais, Weizen für die Ernährung immer weniger. Als Krönung dieses teuflischen Kreislaufes kommen dann die Spekulanten, die Nahrungs- und Futtermittel aufkaufen und zurückhalten, um höhere Preise zu erzielen. Ein leichtes Spiel in einem Markt der steigenden Nachfrage durch veränderte Konsumgewohnheiten der neuen Industrieriesen wie China und Indien, die zusammen ein Drittel der Weltbevölkerung stellen. Zu diesen Spekulationen sagte Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung und bekannter Buchautor, im Bayerischen Rundfunk: "Verantwortung für die Preissteigerungen trägt auch die absurde Politik des Internationalen Weltwährungsfonds, der Schuldnerländer im Rahmen von Strukturanpassungsprogrammen zu einer Plantagenwirtschaft mit Produkten drängt, die am Weltmarkt gut gegen Devisen zu veräußern sind". Das sind aktuell zu einem großen Teil Produkte, die nicht zur Lebensmittelherstellung dienen. Damit werden dann zwar Auslandschulden bedient, aber für den heimischen Nahrungsmittelanbau gehen diese Flächen verloren. In Deutschland haben die Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen ebenfalls zu spürbaren Verteuerungen geführt. Besonders bei tierischen Produkten über die eklatante Erhöhung der Futtermittelpreise - laut Weltbank ist der Weizenpreis im vergangenen Jahr um 180 Prozent gestiegen. Besonders für Biolandwirte ist die aktuelle Situation problematisch, so Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des ökologischen Anbauverbandes Biokreis e.V. "Zum einen ist es schwierig, die Teuerung dem Verbraucher verständlich zu machen, da durch aufwändigere Haltung oder längere Mastzeiten Bioprodukte bereits auf einem hohen Preisniveau stehen. Zum anderen machen Förderungen den Anbau von Energiepflanzen so attraktiv, dass weniger Landwirte auf ökologischen Landbau umstellen." Eine weit größere Gefahr sieht Sepp Brunnbauer jedoch in der Akzeptanz der Agro-Gentechnik. Ob sie als Allheilmittel gegen den Welthunger propagiert wird, oder als unschädliche Alternative für den Energiepflanzenbau, für die Gentechnik-Lobby ist die Entwicklung der jüngsten Zeit eine perfekte Vorlage. "Um das zu verhindern, ist die Politik gefragt", so der Biokreis-Geschäftsführer "mit dem Verbot der Agro-Gentechnik und dem Stopp der Energiepflanzen-Förderung". +++ Biokreis -Im Zeichen der zwei Ähren arbeiten rund 700 Biobauern und 60 ökologische Verarbeiter für den Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft und handwerklicher Lebensmittelverarbeitung zusammen. Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau, Tel. 0851/75 650-0 www.biokreis.de Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten Pressekontakt: Elisabeth Schütze PR Buchendorfer Str. 4 D-82319 Starnberg Tel. 08151/89507 e-mail info@es-press.de www.es-press.de
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