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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 08.03.2000
Tankerunglueck in der Ostsee 1
WWF: Schnelles Freischleppen verhinderte Oelpest
Stralsund 7.3.2000. Der mit 55.000 Tonnen Oel beladene Tanker "Clement" in der Ostsee zwischen der daenischen Insel Falster und der deutschen Halbinsel Darss ist heute mittag freigeschleppt worden. "Durch das Freischleppen ist die Gefahr einer Oelpest an der Ostsee vorerst gebannt," sagte WWF-Experte Alfred Schumm erleichtert. "Auch wenn diese Havarie glimpflich verlaufen ist, ist das kein Grund zur voelligen Entwarnung."

Allein in den letzten zwei Jahren kam es zu acht Havarien in der Kadet-Rinne. Zuletzt war im November 1999 ein mit 60.000 Tonnen Oel beladener Tanker auf Grund gelaufen. "Zwei Tankerunfaelle innerhalb von vier Monaten - das reicht! Ein Vorsorge- und Notfallkonzept fuer die Ostsee ist laengst ueberfaellig. Fuer die Kadet-Rinne sind eine engere Austonnung und bessere Kennzeichnung dringend noetig, um Unfaellen besser vorzubeugen", sagte WWF-Experte Alfred Schumm. "Hier muss das Bundesverkehrsministerium endlich Naegel mit Koepfen machen und dies in Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten ohne langwierige Verhandlungen umgehend durchfuehren." Fuer eine bessere Schiffssicherheit in der Ostsee fordert der WWF:


  • Begrenzung der Groessen der einzelnen Tanks auf 3000 Tonnen Fassungsvermoegen. So kann sichergestellt werden, dass im Falle einer Havarie der Oelaustritt begrenzt wird.

  • Bereithalten von Tankschiffen mit ausreichender Leichterkapazitaet zum Abpumpen von Oel aus havarierten Schiffen in der Naehe gefahrentraechtiger Schiffsrouten.

  • Eine Anmeldepflicht der Schiffe in kritischen Gewaessern ist noetig. Die Schiffsbewegungen koennen dann per Radarueberwachung aehnlich wie im Flugverkehr sicher gesteuert werden. Dies gewaehrleistet eine gute Gefahrenvorbeugung und bessere Hilfe in Notfaellen.

  • Die Einrichtung besonders geschuetzter Meeresgebiete, durch die der Transport von Gefahrstoffen verboten ist. Seitens der Ostseestaaten (HELCOM) und WWF ist bereits ein Konzept fuer solche Gebiete vorgeschlagen worden.

  • Die Einfuehrung des von WWF entwickelten Routensystems fuer sensible Gebiete in der Ostsee. Unter Beruecksichtigung von Wetterverhaeltnissen, Stroemung und Fahrtgeschwindigkeit kann so der Schiffsverkehr auf moeglichst risikoarmen Routen um besonders sensible Gebiete herum geleitet werden.

    Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:
    WWF-Projektbuero Ostsee, Alfred Schumm/Jochen Lamp, Tel: 03831-297018 , 0170-5806437

    Weitere Informationen unter: www.wwf.de






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