Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
Die Ablehnung der grünen Forderung nach Einfuhrverbot und Verkaufsstopp des Gentech-Maises MON810 im Agrarausschuss zeigt, dass die Koalition wider besseren Willen handelt. Mehr und mehr Argumente sprechen gegen die Wiederzulassung des Gentech-Maises MON810. Der Monitoringplan von Monsanto, der Grundlage für die Wiederzulassung war, ist in höchstem Maße unseriös. Der Plan stützt sich etwa auf Daten aus dem Deutschen Bienen-Monitoring, dem Tagfalter-Monitoring oder dem Wild-Monitoring. Die Träger dieser Untersuchungen wie der Deutsche Imkerbund, der Deutsche Jagdschutzverband oder Umweltverbände wurden bezüglich einer Mitwirkung weder gefragt noch informiert, noch wurde die wissenschaftliche Eignung der Daten geprüft. Der Jagdschutzverband unter dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Borchert hat sich mit Distanz und kritischen Fragen an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gewandt. Auch die aktuelle Studie des Landesumweltamtes in Brandenburg bestätigt, dass insbesondere in Naturschutzgebieten - selbst bei Abständen von 1000 m - hohe Risiken durch Verunreinigung mit Genmaispollen auftreten und diese weite Flächen kontaminieren. Die Mehrzahl der Verbände lehnt es ab, von Monsanto instrumentalisiert zu werden. Auch die SPD, die mehrmals ein Verbot von MON810-Mais wie in Frankreich forderte, ist offenbar nicht in der Lage, sich in der Koalition durchzusetzen. Wir fordern einen sofortigen Stopp des Anbaus von MON810 vor der im April anstehenden Aussaat. Sowohl die europäische Freisetzungsrichtlinie (2001/18/EG) als auch das deutsche Gentechnikgesetz bieten Minister Seehofer dazu die Möglichkeit, unter Anwendung des Vorsorgeprinzips eine Schutzklausel zu aktivieren. Mit dieser Regelung muss auch der künftige Anbau von "Amflora" in Deutschland unterbunden werden. Wir fordern Minister Seehofer zum wiederholten Male auf, sich endlich für eine Reform des Zulassungsprozederes von gentechnisch veränderten Pflanzen auf EU-Ebene einzusetzen. Das Verfahren muss unter Einbeziehung von industrie-unabhängigen und kritischen Wissenschaftlern durchgeführt werden. Die Bedenken der EU-Mitgliedsländer müssen stärker berücksichtigt und die faktische Allein-Entscheidungsmacht der agro-industrieorientierten EU-Kommission beendet werden.
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |