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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 21.02.2008
Biofach soll Startschuss für neue Pro-Bio-Politik sein - Agrar-Reform nutzen
Anlässlich der Eröffnung der BioFach-Messe in Nürnberg, erklären Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen, und Cornelia Behm, agrarpolitische Sprecherin:

Der Boom bei der Nachfrage von Ökolebensmitteln in Deutschland hält ungehindert an. 2007 wuchs der Umsatz mit Bio-Produkten zweistellig, nach vorläufigen Schätzungen um 15 Prozent auf mehr als fünf Milliarden Euro. Ökolandbau erweist sich auch beim Thema Klimaschutz als die beste Alternative. So werden deutlich weniger klimaschädigende Gase wie Lachgas- und Methan emittiert als in der konventionellen Landwirtschaft und zudem mehr Kohlendioxid im Humus gebunden. Auch ist der Öko-Landbau dazu prädestiniert, Biodiversität zu schützen und zu fördern. Hauptgründe dafür sind weite Fruchtfolgen, Verzicht auf Pestizide, Verzicht auf schnelllösliche Stickstoffdüngung und eine flächengebundene Tierhaltung.

Aber leider lässt der Anteil der deutschen Landwirtschaft an dieser Erfolgsstory zu wünschen übrig und ein wichtiger Wachstumsmarkt wird hier verpasst. Die Umstellungsraten auf Öko-Landbau bewegen sich auf einem Rekordtief. Das haben diese Bundesregierung und Minister Seehofer mit der einseitigen und drastischen Kürzung der europäischen Fördermittel für den ländlichen Raum zu verantworten. In Deutschland wurden Öko-Förderung und Umstellungsförderung massiv gekürzt. Es fehlt die politische Unterstützung für diese Wachstumsbranche. Und Minister Seehofer unternimmt nichts, um die Situation der heimischen Bio-Landwirtschaft zu verbessern. Zum Vergleich: In den baltischen Staaten erhalten Bio-Betriebe 250 Euro mehr Flächenprämien als in Deutschland.

Wir fordern eine neue Pro-Bio-Politik:
  • Die anstehende EU-Agrarreform muss dazu genutzt werden, die Ökolandbau-Förderung sowohl aus Mitteln der 1. und 2. Säule der EU-Agrarpolitik zu verbessern als auch die Modulation zu erhöhen.

  • Auf nationaler Ebene müssen die Umstellungsbeihilfen in einem neuen Bund-Länder-Programm deutlich erhöht werden.

  • Die Forschung im Ökolandbau muss besser finanziert werden.

  • Der Einsatz von Öko-Produkten im Rahmen des Aktionsplans Ernährung und bei der Schulverpflegung muss vorangebracht werden.

Wir wünschen der BioFach 2008 ein gutes Gelingen und viel Erfolg.


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