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Presse-Stelle:  Demeter-Presse Baden-Württemberg, D-70771 Leinfelden-Echterdingen
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 25.02.2008
Beratungsdienst Ökolandbau diskutiert mit engagiertem Händler
In tegut-Läden kurbeln kreative Ideen die Wirtschaft an
Nachhaltiges Wirtschaften ist fester Bestandteil der Geschäftspolitik der tegut-Lebensmittelmärkte in Hessen, Thüringen und Bayern. Wie es dazu kam und welche Philosophie dahinter steckt, stellte kürzlich Wolfgang Gutberlet, Vorstandsvorsitzender der tegut-Verbrauchermärkte, in der Waldorfschule Schwäbisch-Hall vor. Er war zur Mitgliederversammlung des Beratungsdienstes Ökolandbau Schwäbisch-Hall eingeladen worden. Seit den achtziger Jahren werden bei tegut mehr als die Hälfte der Obst- und Gemüseprodukte, Brot und Backwaren biologisch eingekauft. Das hat für Wolfgang Gutberlet folgenden Grund: "Wir müssen eine Verantwortung übernehmen für das, was wir als Händler verkaufen." Dem Unternehmen ist es auch sehr wichtig, mit regionalen Lieferanten zusammenzuarbeiten und Regionalkooperationen zu fördern. Beispiele sind der Verein Rhöner Biosphärenrind oder Bio-Schaf- und Ziegenfleisch aus der Rhön. "Da unsere Landwirte zu uns stehen, haben wir auch keine Probleme mit der Beschaffung von Bio-Lebensmitteln".

In den mehr als 300 tegut-Märkten arbeiten rund 7.000 Mitarbeiter. Jedes Jahr werden 450 neue Auszubildende eingestellt. "Wir gestalten aus Ideen heraus. Unter anderem versuchen wir nichts wegzuwerfen, sondern so viel wie möglich zu verwerten". Der tegut-Vorsitzende nennt als Beispiel die Reste von der Edelfleischverarbeitung. Sie werden zu Rinderschinken, Entensalami oder ökologischen Hundefutter verarbeitet. Die Produkte seien so begehrt, dass oft nicht nachgeliefert werden könne. Wolfgang Gutberlet geht noch weiter. Für ihn wirkt sich das Denken des Landwirts auf seine Produkte aus und somit auch auf die Ernährung des Menschen. "Der Geist ist für mich die Realität, nicht der Stoff". Der tegut-Chef konnte feststellen, dass zum Beispiel Wurst besser reift, wenn sich ganz bestimmte Menschen daneben stellen oder sie mit klassischer Musik beschallt wird.

Gentechnik passt überhaupt nicht in das Konzept der tegut-Märkte. "Der freie Bauer wird zum Arbeitnehmer, da das Anfangs- und Endprodukt nicht mehr dem Landwirt gehört." Am Ende gäbe es nur noch große Einheitsbetriebe. "Außerdem weiß niemand, wie gentechnisch veränderte Lebensmittel auf Kinder wirken." Deshalb forderte er die anwesenden Demeter-Bauern auf: "Machen sie so weiter, bleiben sie bei ihrer Scholle und ein freier Bauer. Auch wir bemühen uns, dies zu fördern."

Wahlen und Tätigkeitsberichte des Beratungsdienstes

Nach diesem engagierten Vortrag berichtete die Waldorf-Lehrerin Sabine Walter über die Regionalgeldinitiative in Schwäbisch-Hall. Sie forderte die anwesenden Bio-Bauern auf, mitzumachen, damit das Regiogeld zum Erfolg wird. Anschließend gaben die Berater Reiner Schmid und Martin Haugstätter eine Zusammenfassung ihrer Arbeit aus dem letzten Jahr. Sie stellten unter anderem die Öko-Getreidesortenversuche in der Region vor und gingen auf den aktuellen, attraktiven Bio-Getreidemarkt ein.

Helmut Hessenauer, Leiter des Landwirtschaftsamtes in Ilshofen, übernahm die Organisation der Vorstands- und Kuratoriumswahlen. In den Vorstand wurden Johanna Faure (Crailsheim-Beuerlbach) und Martin Frank (Künzelsau-Garnberg) wiedergewählt. Für das Kuratorium stand aus gesundheitlichen Gründen Walter Schmidt (Obersontheim) nicht mehr zur Wahl. An seiner Stelle wurde Uli Gärtling (Hemmersheim) gewählt. Wilfried Haag (Kirchberg-Kleinallmerspann) und Winfried Fleischer (Niedernhall-Hermersberg) wurden in ihrem Amt bestätigt.

Im Anschluss an die Wahl würdigte Demeter-Landwirt Edmund Braun aus Mainhardt die fast zwanzigjährige Mitarbeit von Walter Schmidt im Vorstand und Kuratorium. Seine anregenden Beiträge und Lösungsvorschläge seien immer sehr wertvoll für die Weiterentwicklung des Beratungsdienstes gewesen. "Über viele Jahre setzte er sich für die Zusammenarbeit der Milchbauern ein, um ihnen einen Stellenwert auf dem hart umkämpften Markt zu geben." Edmund Braun forderte Walter Schmid dazu auf, auch weiterhin so produktiv an der Gestaltung der bio-dynamischen Arbeit mitzuwirken. Sein Demeter-Hof gehört mit zu den ausgesuchten Demonstrationsbetrieben des Bundesprogramms Ökologischer Landbau.

Druckfähige Fotos gibt es unter www.demeter-bw.de (Rubrik Presse)




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