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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 14.01.2008
Kostenexplosion bei Entsorgung von Karlsruher Atomanlage: Die Bürger bezahlen die Abenteuer der Atomwirtschaft
Anlässlich der jetzt bekannt gewordenen erneuten Kostenexplosion beim Abbau der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) erklärt Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin:

Die Kostenexplosion bei Abriss und Entsorgung der Karlsruher Wiederaufarbeitungsanlage zeigt: Die Atomwirtschaft kann nur deshalb über billigen Atomstrom schwadronieren, weil die Gesellschaft einen großen Teil der Kosten ihrer Abenteuer bezahlt.

Der Fall WAK steht damit exemplarisch für den verantwortungslosen Umgang der Atomlobby mit ihrem Atommüll. Die Bürgerinnen und Bürger sollen fast eine Viertelmilliarde Euro zusätzlich aufbringen, um Abriss und halbwegs sichere Entsorgung einer einzigen Atomanlage zu finanzieren. Auf die gigantische Summe von 2,2 Milliarden Euro wird der Abbau der 1990 stillgelegten Forschungs-Wiederaufarbeitungsanlage im ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe inzwischen beziffert. 1991 hatte das damals CDU-geführte Bundesforschungsministerium die Kosten noch auf circa 900 Millionen Euro veranschlagt. Die Kostenbeteiligung der Betreiber wurde seinerzeit auf maximal 550 Millionen Euro begrenzt, die öffentliche Hand trägt die steigenden Kosten daher fast alleine. Die Bürgerinnen und Bürger bezahlen die Extraprofite der Atomwirtschaft.

Die CDU/FDP-Regierung hat diese unsäglichen Verträge vor 18 Jahren ausgehandelt. Das Geld, das so mit offenen Armen aus dem Fenster geworfen wird, fehlt heute bei der Förderung von erneuerbaren Energien und der Effizienztechnologien. Die Atomparteien CDU und FDP haben guten Grund, im Fall der WAK ihre Köpfe ganz tief in den Sand zu stecken. Ihren Atomlobbyismus sieht man trotzdem.


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