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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 09.12.2007
Bundestag soll klimaneutral werden
Dies fordert der "Think Tank 30" (tt30), die junge Denkfabrik des Club of Rome, zusammen mit einem Bündnis ...
"Die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik steht auf dem Spiel", sagte Wolfgang Gründinger, Energieexperte der Denkfabrik tt30.
Der Bundestag soll klimaneutral werden. Dies fordert der "Think Tank 30" (tt30), die junge Denkfabrik des Club of Rome, zusammen mit einem Bündnis aus der Initiative für Nachhaltige Entwicklung, dem Jugendbündnis Zukunftsenergie, dem Nachhaltigkeitsnetzwerk 3plusX und der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen. Durch effiziente Technologie, umweltbewusstes Verhalten und erneuerbare Energien sollen die Treibhausgasemissionen des Bundestages auf ein Minimum reduziert und der Rest durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Gerade die Volksvertreter seien gefordert, durch ihr eigenes Beispiel zu zeigen, dass Klimaschutz machbar ist und sich lohnt.

"Die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik steht auf dem Spiel", sagte Wolfgang Gründinger, Energieexperte der Denkfabrik tt30, bei der Vorstellung der Initiative in Berlin. "Die junge Generation ist von den Folgen des Klimawandels am härtesten und längsten betroffen. Sie muss ausbaden, was die verantwortlichen Entscheidungstragenden heute beschließen."

Die jungen Vordenker fordern eine ökologische Kehrtwende: Die Spritschlucker des Fuhrparks des Bundestags sollen auf effiziente Modelle umgerüstet, Flugreisen sollen reduziert und die Energie€verschwendung in den Büros beendet werden. Seinen Strom soll der Bundestag künftig aus Ökostrom beziehen. Was an Klima-Abgasen übrig bleibt, soll schließlich durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. "Der Deutsche Bundestag wäre damit das erste klimaneutrale Parlament der Welt - mit einer ungeheuren Symbolkraft", so tt30-Energieexperte Gründinger.

Politiker aller Parteien begrüßen den Vorstoß. Der CDU-Energiepolitiker Hans-Peter Thul sprach sich für eine "Vorreiterrolle" aus und forderte, "die Energieeffizienz in den Liegenschaften des Deutschen Bundestages zu optimieren". "Wir, die politisch Handelnden, sollten nicht allein nur von anderen Klimaschutzmaßnahmen einfordern, sondern müssen als Vorbilder vorangehen", sagte SPD-Umweltsprecher Marco Bülow. "Im Idealfall profitieren jetzt und zukünftig alle Betroffenen von dem Vorhaben", so der FDP-Umweltpolitiker Horst Meierhofer.

Die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast lobte "die hervorragende Initiative junger, aktiver Menschen" und sagte: "Der Deutsche Bundestag muss ein leuchtendes Beispiel für den Klimaschutz sein". Die stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses Eva Bulling-Schröter, Umweltsprecherin der Linken, meinte: "Den Treibhausgas€ausstoß im eigenen Haus zu reduzieren, stünde dem Bundestag gut zu Gesicht."

Auch weitere Prominente unterstützen die Forderung der jungen Zukunftsmacher. "Das Parlament soll Vorbild sein", so Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker von der University of California. "Glaubwürdigkeit heißt, mit gutem Beispiel voran gehen, transparent und nachvollziehbar handeln. Das gilt auch für die Klimapolitik. Ich begrüße die Aktion zum klimaneutralen Bundestag", so Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung. "Wenn das Jahr 2007 als Jahr der Entscheidungen in die Geschichte eingehen soll, dann muss 2008 das Jahr der Umsetzung werden", forderte Morwenna Parkyn von der Initiative für nachhaltige Entwicklung.

Das Reichstags-Gebäude in Berlin wird heute schon zu 95 Prozent mit Ökoenergie versorgt - und zwar durch eine Kombination von Erdwärme, einem Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk und Photovoltaik-Anlagen auf dem Reichstag.
Quelle:
Wolfgang Gründinger 2007
Klimaneutraler Bundestag 2007



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