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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 29.02.2000
Giftkatastrophe verschont Fische im Donaudelta
WWF gibt Entwarnung, dennoch dringender Handlungsbedarf Insgesamt etwa 1000 Kilometer verseucht
Rastatt, 28. Februar 2000. Vier Wochen nach dem Giftunfall im rumaenischen Baia Mare hat die cyanidhaltige Welle das Donaudelta erreicht. Am Sonntag Abend wurde in der Stadt Tulcea eine Cyanid-Konzentration von 0,053 mg/l gemessen, seitdem fallen die Werte kontinuierlich. "Wir sind sehr erleichtert, dass das einzigartige Donaudelta glimpflich davongekommen ist", sagte Dr. Erika Schneider, Donauexpertin im WWF-Auen-Institut. Am Montagmorgen lag der Cyanidgehalt unter dem EU-Grenzwert von 0,05 mg/l und kann daher als unbedenklich gelten.

Nach Angaben der Umweltagentur Tulcea und des Donaudelta-Instituts haben erste Auslaeufer der etwa 150 Kilometer langen Giftwelle am Sonntag auch die Muendung der Donau ins Schwarze Meer erreicht. Wie der WWF aufgrund der zunehmenden Verduennung erwartet hatte, blieb dort ein Fischsterben aus. Der Fischexperte Dr. Mircea Staras aus dem Donaudelta-Institut bestaetigte, dass fuer die artenreiche Fischfauna kaum Gefahren bestehen. Jedoch liegt der rumaenische Cyanid-Grenzwert fuer Trinkwasser bei 0,01 mg/l - also fuenfmal niedriger als der EU-Wert. Daher wurde die Wasserversorgung der Stadt Tulcea unterbrochen. Die Bevoelkerung wird ueber Transportschiffe mit Mineralwasser versorgt.

Die Giftwelle, die am 30. Januar beim Deichbruch des Abwasser-Speicherbeckens einer Goldmine in das rumaenische Fluesschen Lapus entwich, hat sich nun ueber 1.950 Kilometer durch die Fluesse Somes, Theiss und Donau gewaelzt. Dabei hinterliess sie in den stark verseuchten Flussabschnitten, das betrifft etwa 1.000 Fluss-Kilometer, eine Spur der Verwuestung. "Auch wenn das wertvolle Donaudelta verschont wurde, darf man nicht zur Tagesordnung uebergehen. Es muss nun alles getan werden, damit sich die verseuchten Gewaesser schnell wiederbesiedeln koennen", urteilte Schneider. Der WWF hat die EU-Kommission aufgefordert, die oekologisch hochwertigen Nebenfluesse nun besonders zu schuetzen. Bislang durch Deiche abgetrennte Flussauen muessen wieder an die Fluesse angebunden werden, da hier beispielsweise viele Fische ihre Kinderstube haben. "Nur wenn wir die Entwicklung der Tierwelt in den angrenzenden Flussauen foerdern, koennen wir auf eine schnelle Regeneration des Somes und der Theiss hoffen", sagte Schneider.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Erika Schneider, Donau-Expertin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38
07-21
Anja Rech, Pressereferentin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38 07-14,
Fax -99
E-Mail: rech@wwf.de, Internet: www.wwf.de




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