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Rubrik:Haus & Garten    Datum: 21.11.2007
Kein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum
Preise werden gegenüber dem Vorjahr um 10% steigen
Bonn, den 21. November 2007 Mehr als 27 Millionen Weihnachtsbäume werden auch in diesem Jahr die "gute Stube" in Deutschland schmücken. Davon stammen ca. 70 % aus Deutschland, der Rest wird meist aus Dänemark importiert. In Deutschland liegen die wichtigsten Anbaugebiete in Schleswig-Holstein, NRW und Niedersachsen.

Die beliebteste Baumart bleibt die Nordmanntanne mit über 50% (weiter steigend), gefolgt von der Blaufichte mit 20%, der Edeltanne und schließlich der Fichte. Geerntet werden die Bäume im Alter von 8 bis 12 Jahren.
Da es im letzten Jahr zu Engpässen im Weihnachtsbaumgroßhandel kam, wird in diesem Jahr mit Preissteigerungen bis zu 10% gerechnet. Die wegen ihrer Haltbarkeit, ihres schönen Wuchses und ihrer weichen Nadeln beliebte Nordmanntanne wird bis zu 20 Euro pro Meter kosten.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald weist auch in diesem Jahr darauf hin, beim Weihnachtsbaumkauf die ökologischen Aspekte nicht zu vergessen:
Nach Möglichkeit sollte der Weihnachtsbaum entweder bei regionalen Waldbauern oder beim nächstgelegenen Forstamt gekauft werden. So ein Weihnachtsbaumkauf vor Ort ist ein schönes Erlebnis für die ganze Familie, da viele Weihnachtsbaumverkäufer u.a. Glühwein, Lebkuchen oder Kutschfahrten anbieten. Gleichzeitig ist gesichert, dass der Baum ganz frisch ist und dadurch lange hält.
5 % der im letzten Jahr verkauften Bäume stammten nicht aus Kulturen, sondern werden im Rahmen der geregelten Forstwirtschaft direkt aus dem Wald entnommen. Die meisten Bäume, die aus der Waldpflege kommen, sind Fichten, Weißtannen und Kiefern.

Auch beim Kauf des Weihnachtsbaumes von Zwischenhändlern sollte sich der umweltbewusste Bürger kritisch informieren:
In fast allen Bundesländern gibt es Herkunftssiegel, die garantieren, dass der Baum aus der nahen Umgebung stammt und so unnötige Emissionen beim Transport vermieden werden. Auch eine Nachfrage nach der Art der Produktion ist möglich. So pflegen ökologisch orientierte Christbaumanbauer ihre Kulturen per Hand oder durch Schafbeweidung und verzichten auf diese Weise auf Unkrautvernichtungsmittel.

Damit man möglichst lange Freude an seinem Weihnachtsbaum hat, rät die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zu folgenden Maßnahmen:
Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut absägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.

Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor dem Heiligen Abend ins Zimmer gestellt werden. Auch sein Platz sollte möglichst weit weg von der Heizung sein und er muss weiter gut gegossen werden. Möglichst nach 2 bis 3 Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.


Christbaumlexikon
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist gemessen am Marktanteil der beliebteste Weihnachtsbaum. Benannt ist sie nach dem finnischen Botaniker Nordmann, der sie 1836 im Kaukasus entdeckte.
Die Nordmanntanne wird nur für Weihnachtsbaumzwecke an-gebaut. Sie hat weiche, glänzend-tiefgrüne, nichtstechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und zeichnet sich v.a. durch eine hohe Nadelfestigkeit aus. Da sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen, ist sie auch der mit Abstand teuerste Weihnachtsbaum.

Die Blaufichte (Picea pungens) - oft fälschlicherweise als "Edeltanne" bezeichnet - ist der Klassiker unter den Weih-nachtsbäumen. Sie stammt aus Nordamerika und wird seit 1860 in Europa angebaut. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, dessen Intensität einerseits vom Typ, andererseits von der Witterung abhängig ist. Die Blaufichte hat eine mittlere Haltbarkeit und liegt preislich etwas über der Fichte. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Ker-zen geeignet. Ihre Nadeln stechen stark und duften sehr nach Wald.

Die Edeltanne (Abies procera), auch Blautanne genannt, stammt aus dem westlichen Nordamerika und wurde erst 1930 nach Europa eingeführt. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch haltbarer. Sie hat etagenförmig angeordnete Zweige und weiche, blau-grüne Nadeln, die äußerst intensiv (nach Orangen) duften. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel aufpiekst.

Die Fichte (Picea abies), wegen ihrer kupferbraunen Rinde auch Rottanne genannt, ist in Deutschland mit einem Waldflä-chenanteil von über 28% die verbreitetste Baumart. Die im Rahmen der regulären Waldpflege entnommenen Bäume werden, wenn sie ansehnlich gewachsen sind, auch als Weih-nachtsbäume verkauft.
Die Fichte ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, allerdings weist sie auch die geringste Haltbarkeit auf, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen.

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört weder zu den Tannen, noch zu den Fichten, sondern sie bildet eine eigene Gattung. Sie war vor der Eiszeit auch in Europa heimisch, überlebte aber nur in Nordamerika. Der schottische Botaniker Douglas - daher der Name - führte sie im 18. Jahrhundert wieder nach Europa ein. Aus forstlicher Sicht ist sie bei uns heute die wichtigste "fremdländische" Baumart.

Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen. Wegen ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie nur für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie etwas günstiger als diese.

Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat schöne Nadeln und einen interessanten Wuchs. Dieser ungewöhnliche Weihnachtsbaum bleibt in der Wohnung lange frisch.

Die Colorado-Tanne (Abies concolor)hat lange, silbergraue Nadeln, einen lebhaften Wuchs und einen schönen Duft.



Hintergrundinformation:
Geschichte des Weihnachtsbaumes:
Die Entwicklung des Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen.
Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder bösen Geistern zu schützen. Auch das Behängen der Bäume mit Äpfeln hat eine lange Tradition, die an den Sün-denfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern sollte.

Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften.
Erst über hundertzwanzig Jahre später, 1539, gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.

Einige Historiker sehen den Beginn der Weihnachtsbaumtradition zu Beginn des 17. Jahrhunderts, seitdem die Weihnachtsbäume neben Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt wurden. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein.

Da der Weihnachtsbaum er lange Zeit als heidnischer Brauch von der katholischen Kirche abgelehnt wurde, wurde er erst ausgehend von den Aristokratie im 19. Jahrhundert als Mittelpunkt des Weihnachtsfestes zum Volksbrauch.
Die Auswanderer des 18. Jahhunderts nahmen den Brauch mit nach Amerika und damit verbreitete sich der geschmückte Weihnachtsbaum über die ganze Welt.
Um 1830 wurden die ersten Christbaumkugeln geblasen.1882 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung in Amerika aufgestellt.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter den Telefonnummern 0228 - 94 59 834 oder -835 zur Verfügung.

Sabine Krömer-Butz
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Meckenheimer Allee 79
53115 Bonn
Tel.: 0228 - 94 59 830
Fax: 0228 - 94 59 833
E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de



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