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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 01.11.2007
Kohle macht krank
Schon auf ihrem letzten Parteitag musste die mächtige kommunistische Partei Chinas eingestehen, dass ihre Kohlepolitik Millionen Chinesen krank macht.
2006 sind allein durch Kohlestaub über 400.000 Chinesen gestorben. Jetzt wurde bekannt, dass die meisten Behinderungen bei Babies dort auftreten, wo viel Kohle gefördert und verbrannt wird, zum Beispiel in der Provinz Shanxi. Dort sind die Behinderungen besonders häufig und zwar rund um die acht größten Kohlezechen der Provinz, schreiben die Provinzzeitungen in diesen Tagen.

In China kommen zur Zeit 6% aller Neugeborenen behindert zur Welt. Tendenz stark steigend. Mütter in ärmerem Gegenden und in Kohleprovinzen müssen besonders stark befürchten, ein missgebildetes Kind zur Welt zu bringen.

Obwohl die kommunistische Partei Chinas auf Umweltprobleme hinweist, ist es für Umweltaktivisten immer noch schwierig bis gefährlich, mit ihrem Wissen in die Öffentlichkeit zu gehen. Greenpeace-Aktivisten in Peking haben mir am Rande der Weltwindkonferenz 2005 erklärt, dass sie nur publizieren dürfen, was die Partei absegnet. "Wir werden zensiert", sagte mir eine Aktivistin. Der Umwelt-Aktivist Wu Lihong zum Beipiel hatte auf das viele Gift in Chinas Flüssen hingewiesen und wurde dafür in einem Schauprozess zu drei Jahren Haft verurteilt.

Trotz Zensur wurde jedoch jetzt bekannt, dass von den jährlich über einer Million missgebildeter Babies bis zu 40% sterben und weitere 40% unter lebenslanger Behinderung leiden unter lebenslanger Behinderung. In dieser Woche wurde in chinesischen Zeitungen auch berichtet, dass die Zahl der Brustkrebserkrankungen stark steige - allein in Peking in den letzten 10 Jahren um 23 %, in Shanghai gar um 31%.

Die Zeitschrift "China Daily" nennt "ungesunde Ernährung, Umweltverschmutzung und Stress am Arbeitsplatz" als Hauptursachen für die zunehmenden Krankheiten und zitiert als Quelle den Krebsforscher Qiao Youlin.

Quelle:
Süddeutsche Zeitung | 31.10.2007
Sonnenseite 2007



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