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Greenpeace und GLOBAL 2000 begrüßen diesen Vorschlag, denn zum ersten Mal erfüllt die EU-Kommission bei Gentech-Zulassungen die gesetzlichen EU-Vorgaben, die die Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips sowie eine umfassende Risikoabschätzung verlangen. "Die EU-Generaldirektion Umwelt trifft ihre Entscheidung erstmals aufgrund von wissenschaftlichen Beweisen, die zeigen, dass der Anbau beider Gentech-Pflanzen zu schweren Umweltschäden führen kann," kommentiert Greenpeace Gentechnik-Sprecher das Vorgehen de EU-Kommission. "Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wenn es wissenschaftliche Unklarheiten bezüglich der Sicherheit von Gentech-Pflanzen gibt, sollte die EU in Zukunft immer das Vorsorgeprinzip anwenden, das auch in der EU-Umweltgesetzgebung festgeschrieben ist," so Gentechnik-Experte Jens Karg von GLOBAL 2000. "Denn der Schutz der Umwelt muss Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen der Gentech-Lobby haben," betonen die Umweltschutzorganisationen unisono. Der Hintergrund zu den Gentech-Maissorten Beide von der Kommission abgelehnten Gentech-Maissorten produzieren unterschiedliche Arten des Insektengiftes Bacillus Thurigensis (kurz Bt), das bestimmte Schädlinge abwehren soll. Die Gentech-Pflanzen stehen aber im Verdacht, auch für nützliche Insekten (so genannte Nicht-Ziel-Organismen) schädlich zu sein (z.B. Schmetterlinge) und negative Langzeitauswirkungen auf die Anbauböden zu haben. Verschiedene neuere Studien zeigen, dass die Auswirkungen von Bt-Mais nicht vorhersehbar sind und der potenziell entstehende Schaden größer ist als bisher geglaubt. Daran zeigt sich auch, dass das derzeit praktizierte EU-Zulassungsverfahren für Gentech-Pflanzen nicht geeignet ist, Voraussagen über mögliche Risiken zu treffen bzw. auszuschließen. Beispielsweise kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass Bt-Pflanzen schwere Schäden in aquatischen Ökosystemen anrichten können, da Pollen und Ernteabfälle der Pflanzen giftig für dort vorkommende Lebensformen sein können. Dieser Zugang wurde bei der toxikologischen Bewertung des Bt-Gifts bis dato nicht verfolgt. Die Menge an Bt-Gift, die diese Pflanzen produzieren, schwankt stark. Diese Schwankung zeigt sich abhängig vom Anbauort, ist aber auch bei Pflanzen, die nebeneinander auf demselben Feld stehen, zu beobachten. Die Ursache dafür ist unbekannt. Hier drängt sich die Frage auf, ob die Umweltauswirkungen von Bt-Giften derzeit überhaupt abgeschätzt werden können. Eine weitere aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass gentechnisch veränderter Bt-Mais eine signifikant höhere Menge an Aminosäuren enthält als die selbe Sorte ohne gentechnische Veränderung. Das resultiert in einer höheren Anfälligkeit für Blattlausbefall. Zusätzlich hatte die EU im WTO-Gentechnik-Streitfall bereits damit argumentiert, dass Bt-Pflanzen aufgrund der lückenhaften Informationen über deren Langzeitauswirkungen auf die Umwelt derzeit nicht angebaut werden sollten. Der Vorschlag der Generaldirektion Umwelt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von wirtschafts- und handelsfreundlichen Kommissaren bekämpft werden. Das wiederum wäre eine unverblümte Verletzung gültiger gesetzlicher EU-Anforderungen im speziellen des Vorsorgeprinzips, einem der Eckpfeiler der Umweltgesetzgebung der EU. Weitere Informationen: GLOBAL 20000: Gentechnik-Experte Jens Karg Tel: 0699/ 14 2000 20 Greenpeace: Gentechnik-Sprecher Steffen Nichtenberger Tel: 0664/612 6 703 Impressum: Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 Neustiftgasse 36, 1070 Wien Tel: +43/1/812 57 30, Fax: +43/1/812 57 28 E-Mail: office@global2000.at Web: www.global2000.at
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