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Wenig Öko im Bio-Diesel Die mit erheblichen staatlichen Subventionen geförderte Produktion von Bio-Diesel aus Rapsöl wird von Bauernverband und CSU seit Jahren als ökologisches Vorzeigeprojekt hofiert. Doch das Umweltbundesamt stellte nun unmißverständlich fest: Bio-Diesel ist nicht ökologisch. "Rapsöl-Diesel bringt gegenüber Mineralöl-Diesel keine entscheidenden Vorteile für die Umwelt", sagt die Umweltbehörde. Zwar entstehe bei der Verbrennung des Biodiesels nur so viel Kohlendioxid wie die Rapspflanzen beim Wachstum der Atmosphäre entziehen, dafür entstehe Kohlendioxid durch Anbaumethoden und Verarbeitung des Raps zum motorentauglichen Rapsölmethylester. Und selbst wenn alle möglichen Anbaugebiete für Raps in der EU ausgeschöpft würden, könnte lediglich weniger als ein halbes Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland mit Raps gedeckt werden. Schließlich schlage noch der intensive Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln negativ in der Öko-Bilanz des Raps-Diesels zu Buche, weshalb dieser die Bezeichnung "Bio" nicht verdiene. Jede Mark an Steuergeldern,die in die Raps-Förderung gesteckt werde, sei verschwendet. Besser sollten Staatund Land die Steuern in die wärmetechnische Sanierung von Gebäuden stecken. So könnten erheblich größere Mengen an Kohlendioxid gespart werden.< Schweden schließt Atomkraftwerk Schweden hat mit seinem Atomausstieg begonnen und den ersten Reaktor vom Netz genommen. Tip für Rot-Grün: Der Atomausstieg Schwedens erwies sich als erheblich kostengünstiger als von der Atomindustrie vorher angedroht wurde. Weltweit sind derzeit über 430 Atomkraftwerke in Betrieb. Die meisten stehen in den USA (104), gefolgt von Frankreich (58),Japan (53), Großbritannien (35), Rußland (29) und Deutschland mit über 20 Atomanlagen. In China, Taiwan und Japanwurde 1998 mit dem Bau von vier weiteren Atomkraftwerken begonnen.< 1,6 Milliarden Mark Euro für Fusionsreaktor Der Ausstieg aus der herkömmlichen Atomenergie ist bei uns noch nicht endgültig beschlossen, da wird bereits über den forcierten Einstieg in den ebenfalls Radioaktivität produzierenden Fusionsreaktor gesprochen. Fusionsforscher wollen, daß die Europäische Union rund 1,6 Milliarden Mark in den Bau eines Fusionsreaktors steckt. Anmerkung: Die an "Fusionities" leidenden Forscher sollten sich besser um die Firmen-Fusionen kümmern, als um die Fusion von Atomkernen.< Handbuch zum Öko-Kindergarten Wie ein ökologischer Kindergarten aussehen kann, das will nun ein Buch des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) aufzeigen. Das "Handbuch Ökologischer Kindergarten" gibt`s im Herderverlag für 39,80 Mark.< Chiquita täuscht Verbraucher Nicht erst seit dem Schweigen des Ex-Kanzlers Helmut Kohl, gilt Deutschland (West) international als Bananenrepublik. Schon seit Adenauers Zeiten ist die Banane des West- und heute auch des Ostdeutschen liebste Frucht. Damit einer der größten Bananenkonzerne weltweit, Chiquita, seine krummen Dinger nun ebenso umweltbewußteren Verbrauchern andrehen kann, reklamierte er jüngst den Umweltschutz für sich. Mit dem Slogan "Natürlich Chiquita - der Umwelt zuliebe" und Bildern von herrlichem Regenwald wirbt der Bananenriese um neue und alte Kunden. Doch hinter dem grünen Mäntelchen Chiquitas ist alles nur Banane, der Slogan eine Täuschung. "Chiquita ist - ebenso wie Dole oder Del Monte - noch weit von einer ökologisch und sozial verantwortbaren Produktionsweise entfernt", sagt Tropenforstwirt Laszlo Maraz von Pro Regenwald. Der Costa Rica-Experte der Münchner Regenwaldschutzgruppe hatte erst jüngst Chiquitas Bananenplantagen in Mittelamerika unter die Lupe genommen. Seine Erkenntnisse lassen Chiquitas Grünes Mäntelchen auffliegen. Chiquita-Bananen werden auch heute noch fast täglich mit Gift behandelt. Der Furchtkonzern setze dabei sogar Agrarchemikalien ein, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als extrem gefährlich eingestuft werden. Wer der Umwelt wirklich etwas zuliebe tun möchte, sollte auch künftig auf Dollarbananen ala Chiquita, Dole und Del Monte verzichten und stattdessen Bio-Bananen aus dem Fairen Handel kaufen. Sie sind zwar in der Regel kleiner und teurer, schmecken aber besser.< DDT und kein Ende In Europa seit fast 30 Jahren verboten, ist das Supergift DDT weiterin in den Tropen als Insektenvernichtungsmittel im Einsatz. Hauptgrund: Bei Seuchenexperten gilt DDT weiterhin aus bestes (kostengünstigstes) Mittel zur Bekämpfung der Malaria-Mücke. Die größten Verbraucher von DDT sind China und Indien. In Ecuador wurde der DDT-Einsatz gegen die Stechmücke seit 1993 erhöht, während Brasilien, Paraguay und Peru DDT offiziell nicht mehr verwenden. Übrigens: Der Erfinder des DDT bekam für diese Leistung - die zu einem Fluch für zahlreiche Tierarten und dem Ökosystem Erde wurde - 1948 den Nobelpreis. Rettet die Obstbäume Nicht nur Braunbären oder Wale sind vom Aussterben bedroht. Alte Obstbaumarten stehen ebenso auf der "Abschußliste" der westlichen Zivilisation. Dies hat das schweizerische Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft erkannt und schlägt vor: Pflanzt bedrohte Obstbäume in städtischen oder privaten Parks und Gärten. Ein blühender Apfelbaum würde sich selbst vor Firmengebäuden gut machen. Siehe auch Spatz 3/1999 "Alte Pflanzensorten erhalten" Frankenstein-Bäume auf dem Vormarsch Während traditionelle Baumarten langsam aber sicher von unserem Planeten verschwinden, lassen Gentech-Konzerne Gen-Bäume in den Himmel wachsen. Gen-manipulierte,superschnell wachsende Bäume wurden inzwischen nicht nur in den USA und Kanada, sondern ebenso in Europa angepflanzt.< Australien wird kahlgeschlagen Häufig wird das Wort "Armut" bemüht, wenn es darum geht, die katastrophale Waldvernichtung in den sogenannten Entwicklungsländern zu erklären. Im Falle Austaliens allerdings kann "Armut" sicherlich nicht als Entschuldigung für rücksichtslose Abholzung gelten. Jährlich lassen dort Viehzüchter, Bauern und Holzunternehmen wenigstens 3.400 Quadratkilometer Waldin Australien kahlschlagen. Das ist die höchste Abholzungsrate aller entwickelten Länder.< 1,8 Billionen für Subventionen Jährlich werden weltweit rund 1,8 Billionen Mark (= 1.800 Milliarden Mark) an Subentionen für industriellen, nicht nachhaltigen Fischfang, industrielle Landwirtschaft, Straßenbau und Energieverschwendung ausgegeben. Wenn nur ein Bruchteil dieser falschen, umweltschädlichen Subventionen in die richtigen Kanäle flöße, könnte die gesamte biologische Vielfalt unseres Planeten vor dem Aussterben geretet werden. Wissenschaftler schätzen die jährlichen Kosten zur Rettung der Biodiversität auf rund 500 Milliarden Mark ein.< Nicht ohne mein Auto? Wer kennt es noch: Autobahnen, auf denen keine Autos sondern Radl fahren. Innenstädte, in denen kein Autolärm das Flanieren stört? Der Autofreie Sonntag war eineAntwort auf die Ölkrise der 70er Jahre. Der 22. September 2000 soll nun wieder Europaweit ein Tag ohne Auto sein.Dazu ruft das Klima-Bündnis Städte und Gemeinden auf. Weitere Informationen: Klimabündnis, Telefon 069-70790083, Fax 703927< Abholzung zu Hause verboten - woanders erlaubt Nach den jüngsten Überschwemmungskatastrophen hat Chinas Regierung den Holzeinschlag in seinen Bergwäldern verboten. Nun holen sich die chinesischen Holzhändler und Holzverarbeiter den begehrten Rohstoff aus Rußland und Thailand. Weite Teile Sibiriens und des fernen Ostens werden deshalb illegal abgeholzt. Hauptprofiteure sind Rußlands Holz-Mafia. "Wenn China weitermacht, Abholzung zu exportieren, dann könnten die Konsequenzen für unseren Planeten schrecklich sein", schreibt der Ecologist.< Supermarktkette verbannt Aspartam Aspartam ist ein Süßstoff, der in vielen Industrienahrungsmitteln und Diät-Getränken steckt. Mediziner vermuten allerdings, daß Aspartam Krankheiten wie MultipleSklerose (MS) und Hirntumore auslösen kann. Deshalb verbannte nun die britische Supermarktkette3e Iceland diesen vom US-amerikanischen Gen-Chemiekonzern Monsanto hergestellten Süßstoff aus ihren Regalen. Aspartam wird neuerdings ebenso mit der Alzheimer-Erkrankung und Geburtsschäden in Verbindung gebracht.< USA: Legale Psycho-Drogen für Kinder Etwa zehn Prozent der Kinder in den USA stehen unter Drogen. Doch gemeint sind nicht die herkömmlichen oder illegalen Drogen wie Alkohol, Nikotin oder Heroin undKokain, sondern legale Psycho-Drogen wie Ritalin, Dexedrine oder Prozac. US-Amerikanische Mediziner und Eltern verabreichen jährlich rund sechs Millionen Kindern in den USA diese legalen Psycho-Drogen, um zum Beispiel kindliche Depressionen zu behandeln.< Kuba goes Öko... Vergangenen Dezember bekam die kubanische "Grupo de Agricultura Organica (GAO) den Alternativen Nobelpreis nicht ohne Grund. Immer mehr Flächen werden auf Kuba okölogisch bewirtschaftet. Denn seit 1989 - seit die Karibikinsel vom großen Bruder Rußland keine oder kaum Pflanzenschutzmittel und chemischen Dünger mehr bekommt - fand in Kuba eine regelrechte landwirtschaftliche Revolution in Richtung ökologischen Landbau statt.< Rußland auch Mit Unterstützung von Naturland stellen auch in der ehemaligen Sowjetunion Bauern auf Öko-Landbau um. So wurden im vergangenen Jahr in Rußland 24 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 10.200 Hektar Anbaufläche vom russischen Öko-Landbauverband (EkoNiva Mo) anerkannt oderauf Neudeutsch zertifiziert. In Europa stieg übrigens die ökologische Anbaufläche im vergangenen Jahr um fast eine Million Hektar auf nun rund drei Millionen Hektar an.< Mehr "Ökos" in Großbritannien Großbritannien setzt verstärkt auf Bio-Anbau. Gegenüber 1998 vervierfachten sichdort die ökologisch bewirtschafteten Flächen. Ein starkes Wachstum im Bio-Landbau verzeichneten ebenso Portugal mit einem Plus von rund 155 Prozent und Dänemark mit etwa 150 Prozent mehr Ökolandbau. Deutschland rangiert in der europäischen Bioanbaustatistik mit einem Wachstum von nur rund 19 Prozent abgeschlagen auf den hinteren Rängen.< Abholzung für Innovation? Ein Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie soll bei Oberschleißheim nahe München entstehen. Zehn Hektar geschützter, sogenannter Bannwald soll dafür weichen. Nicht nur die Münchner Kreisgruppe des Bund Naturschutz findet diesen Baumfrevel "wenig innovativ". Gibt es im Raum München wirklich keine leerstehenden Gebäude oder brachliegenden ehemaligen Industrieflächen, wo sich innovative Biotechnologen mit unseren, als Subventionen getarnten Steuergeldern eine Goldene Nase verdienen können?< CSU und SPD ziehen an einem unökologischen Strang In Bayern gehen die Uhren anders. Statt mit "Grün" wie im Bund paktiert die bayerische SPD mit der CSU, vor allem wenn`s ums Auto geht. Autos und Straßenbau sindbeiden Volks- oder besser gesagt Auto-Parteien anscheinend das wichtigste. Zusätzlich zu den bereits beschlossenen 474 Millionen Mark fließen nun mit vollster Zustimmung der SPD weitere 50 Millionen Mark Steuergelder zusätzlich in die Asphaltierung der bayerischen Heimat. Diese 50 Millionen hätten nach Ansichtder Landtags-Grünen zur Modernisierung und zur energetischen Sanierung der bayerischen Schulen und Verwaltungsgebäude verwendet werden sollen.< Das Auto ist die "Schöpfung" "Die Schöpfung bewahren." Dies ist nicht der Titel einer neuen päpstlichen Enzyklika, sondern der Titel des aktuellen Umweltprogramms der CSU. Nach den jüngsten Taten der CSU-Regierung geurteilt, scheinen die bayerischen Partei-Christen unter "Schöpfung" allerdings nur "Auto"zu verstehen.< Infos über Elektrosmog Aktuelle Informationen über Elektrosmog gibt es beim Selbsthilfeverein für Elektrosensible, Dachauer Str. 90, in 80335 München. Grünes Band weiterhin ohne Schutz Auch im Jahr elf nach dem Mauerfall wartet der größte Teil des ehemaligen Todesstreifens auf seine Anerkennung als Naturschutzgebiet. Nach Ansicht des Bund Naturschutz sollte die rotgrüne Bundesregierung endlich dieses in mehr als 40 Jahren Teilung entstanden "Grüne Band" als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten gänzlich unter Schutz stellen und den Ausverkauf bundeseigener Flächen in diesen Gebieten stoppen.< Unsere Masttiere weiden in Südamerika 1998 importierten deutsche Vieh- und Geflügelmäster 1,7 Millionen Tonnen Futtermittel aus Lateinamerika, 36.000 Tonnen aus Afrika, 100.000 Tonnen aus Vorderasien, 628.000 Tonnen aus Süd- und Ostasien.< Bio-Fach in Nürnberg 1276 Unternehmen aus der Naturkost- und Ökobranche stellen auf der kommenden Bio-Fach in Nürnberg vom 17. bis 20. Februar ihre Waren und Dienstleistungen vor. Ein Schwerpunkt ist dieses Jahr die Kosmetik. Ob dort wirklich alles "Öko" ist, wo "Öko" und "Bio" drauf steht?< Was steckt in Light-Magarine? Die Verbraucherzentrale Hessen hat einen neuen Ratgeber aufgelegt: "Lebensmitteleinkaufen - 60 Tips gegen Tricks und Fallen" zeigt auf, was in Margarine wirklich drin steckt und woran gefärbte, radioaktiv bestrahlte oder gen-veränderte Nahrungsmittel zu erkennen sind. Gegen10 Mark ist der Ratgeber zu bestellen bei: Verbraucherzentrale Hessen, Berliner Str. 27, D-60311 Frankfurt, Fax 069-972010-40< Wal-Mart kommt Erst starben die Tante Emma-Läden - nun werden die kleineren und mittleren Supermärkte sterben. Wer es noch nicht gemerkt hat: In Deutschland tobt zur Zeit ein Kampf um die Macht im Einzelhandel. Der Preis- und Standortkampf wird vor allem vom amerikanischen Einzelhandelsriesen Wal-Mart bestimmt. Bereits jetzt kontrollieren die zehn größten Konzerne etwa 80 Prozent des gesamten Einzelhandels in Deutschland. Wenige Große bestimmen das Geschäft. Dies schlägt sich zwangsläufig in der Ladengröße wieder. Viele kleinere Supermärkte werden wenigen großen weichen, wenn Verbraucher und Gemeinden, sie genehmigen die Einkaufsmonstren auf der Grünen Wiese - nichts dagegen unternehmen.< Computer sind doof Damit die Computer nicht zum Jahrtausendwechsel abstürzten, gaben Firmen und Regierungen insgesamt rund 700 Milliarden Mark aus. Mit lediglich der Hälfte des fürdie "doofen" Computer ausgegebenen Geldes hätten die gesamten Schulden der ärmsten Entwicklungsländer getilgt werden können.< Naturwunder oder Aluminiumschmelze Aluminium kann für manche ein Segen sein, zum Beispiel für die bundesdeutsche Billig-Bier-Industrie, die so ihr Massengebräu kostengünstig in Dosen quer durch halb Europa transportieren kann. Für viele andere indes ist Aluminium ein Fluch, vor dem selbst Naturwunder zittern müssen, wie derzeit auf Island. Im Osten der arktischen Insel soll ein Staudamm errichtet werden, um billigen Strom für eine Aluminiumschmelze von Norsk Hydro zu liefern. Isländische Umweltschützer haben sich nun heftig gegen das "regenerative" Stromprojekt ausgesprochen. Das geplante Wasserkraftwerk würde nicht nur das Quellgebiet des Jökulsa-Flusses am berühmten Vatnajökull-Gletscher - Rückzugsgebiet von Islands 3.500 wilden Rentieren - erheblich beeinträchtigen. Der Staudamm würde ebenso die 160 Meter tiefe Hafrahvammsglúfur-Schlucht, eines der eindrucksvollsten Naturwunder Islands zerstören.< USA sind Alu-Dosen-Weltmeister Die USA sind - trotz der Anstrengung von Norsk Hydro in Norwegen und VAW in Bayern - weiterhin mit Abstand der weltweit größte Alu-Produzent und Verbraucher. Alle drei Monate werden dort so viele Alu-Dosen weggeworfen, daß damit die gesamte kommerzielle Flugzeugflotte Amerikas neu gebaut werden könnte. 1989 verbrauchten die US-Amerikaner 80 Milliarden Alu-Dosen.< Ein unnatürliches Desaster Noch vor 40 Jahren schützte ein dichter Mangrovengürtel den indischen Küstenstaat Orissa vor den Gefahren des Meeres. Doch der "Heißhunger" der westlichen Welt auf "Riesengarnelen" und "Krabbencoctails" machte den Mangroven den Garaus. Krabbenexporteuren holzten die Mangroven an vielen Orten ab, um Garnelenzuchtteiche anzulegen. Der schützende Mangrovengürtel wurde zu einem löchrigen Stückwerk. Am 29. Oktober 1999 schließlich fegte ein Jahrhundert-Zyklon mit Meterhohen Meereswellen über Orissa hinweg, machte etwa zehn Millionen Menschen obdachlos, tötete Tausende. Hart getroffen wurden die Gemeinden Puri, Gopalur und Chilika, heißt es. Dort sei nichts übriggeblieben. Die Bevölkerung dort habe nicht einmal Nahrungsmittel oder sauberes Wasser. Um diesen Menschen zu helfen, hat das Nationale Fishworkers Forum in Indien nun einen Hilfsfond für die Zyklon-Opfer eingerichtet. Es wäre ein Teil Wiedergutmachung, wenn die am Verkauf von Tiger- oder Riesengarnelen oder Shrimpcoctails profitierenden Supermarktketten und Gourmet-Tempel denFischerfamilien von Orissa finanziell helfen würden. Gleiches gilt natürlich für die Konsumenten, denen diegezüchteten "Meeresfrüchte" so gut schmecken. Weitere Infos: World Forum of Fish-harvesters and Fishworkers (WFF), National Alliance of Peoples Movements in Indien (NAPM), Velankanny, Junction, Valiathura, Thiruvananthapuram 695 008, Indien, Fax: 0091 - 471 - 50 1376; E-mail:nff@md2.vsnl.net.in, Internet-Website: www.south-asian-initiative.org/wff Blinder Konsum führt in den Ruin Das Mangrove Action Project (MAP) bringt die jüngste Wirbelsturmkatastrophe an der indischen Ostküste auf folgende Formel: Blinde Konsumnachfrage plus hohe potentielle Exporteinnahmen plus unregulierte Industrie führt zu nicht nachhaltiger, umweltschädlicher Garnelenzucht. Dies plus Regierungsverdunkelung und Entmündigung lokaler Küstengemeinden führt zur Abholzung der Mangroven. Dies plus ein großer Zyclon führt zu Katastrophen wie jüngst an der Küste Indiens in Orissa. Weitere Infos: Mangrove Action Project (MAP), PO Box 1854, Port Angeles, WA 98362-0279, USA, Fax 001-360) 452-5866, Email: mangroveap@olympus.net, Internetwebsite: www.earthisland.org/map/map.html Kohle statt Indianer Der Zugang zu Weideland und Wasserquellen wird ihnen verweigert, ihr Vieh beschlagnahmt, ihr Lebensraum weggenommen: Dies klingt wie eine Meldung aus vergangenenJahrhunderten, als europäische Eroberer und Einwanderen mit brutalen Methoden Amerikas indigenen Völkern das Land raubten. Doch der Eindruck ist falsch. Dies geschieht heute, Anfang des 21. Jahrhunderts. Und es geschieht auch nicht in irgendeinem Dritte-Welt-Staat, sondern im (finanziell) reichsten Land der Erde, den USA. Betroffen sind die Navajo-Indianer im Bundesstaat Arizona. Die Ureinwohner haben das Pech, daß Energiekonzerne auf dem Navajo-Stammesgebiet namens Black Mesa die größten Kohlevorkommen der USA entdeckt haben. Etwa 12.000 Indianern mußten deshalb bereits ihre Heimat verlassen. Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Dies scheint auch an der Schwelle zum 21. Jahrhundert nur für diejenigen zu gelten, die die Umwelt und traditionelle einheimische Kulturen zerstören wollen. Weitere Infos: FIAN, Overwegstr. 31; D-44625 Herne, Tel. 02323-490099, Fax: 02323-490018, Internet: www.fian.de Nichts dazugelernt Am Sonntag, 12. Dezember 1999 passierte es wiedereinmal: Ein Öltanker zerbrach in zwei Teile. Tausende von Tonnen Öl verseuchen nun die französische Atlantikküste. Dies ist nicht der erste Öltankerunfall an dieser Küste. Schon 1978 verseuchte ein sinkender Tanker die bretonische Küste. Damals hatten viele gehofft, daß Regierungen, Schiffahrt und Erdölindustrie aus der Katastrophe lernen werden - vergeblich. Es folgten Jahr für Jahr weitere Ölkatastrophen. Selbst das Jahrhundert-Desaster der Exxon Valdez 1989, als über 40 Millionen Liter Erdöl die Küste Alaskas auf einer Länge von 1.600 Kilometern verseuchten, führte zu keinem Umdenken. Allein im vergangenen Jahr zählte der alternative Bergbau- und Minen-Informationsdienst "Drillbits and Tailings" weltweit wenigstens fünf Tankerunfälle. Die Schiffsunfälle sind aber nicht die einzigen Umweltkatastrophen, die die Erdölbranche zu verantworten hat. Weltweit holen derzeit über ein halbe Million Föderdertürme das schwarze Gold aus der Erdkruste. Als Folge davon werden in 22 Ländern Urwälder durch kleinere und größere Lecks verseucht, werden wertvolle Korallenriffe vor der Küste von 38 Ländern durch Ölförderung zerstört. In 46 Ländern wiederum schädigen verantwortungslose Ölunternehmen Tag für Tag die für das Küstenökosystem lebenswichtige Mangrovenwälder. Regelmaessige Infos zum Thema Bergbau, Umwelt und Ureinwohner liefert Drillbits & Tailings, Project Underground, 1847 Berkeley Way, Berkeley CA 94703, tel: 001 510 705 8972, fax: 001 510 705 8983, Internet: www.moles.org --------------------------- "Die Welt, wenn Sie eine Zukunft hat, hat eine asketische Zukunft." Bruce Chatwin
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