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"Noch immer gibt es keine genauen Informationen darueber, wieviel und welche Schwermetalle ausgetreten sind", sagte die Donau-Expertin Schneider. "Hier tickt noch eine Zeitbombe, die so schnell wie moeglich entschaerft werden muss." Bei dem Dammbruch im Abwasser-Auffangbecken eines rumaenischen Bergbaubetriebes waren am 30. Januar etwa 100.000 m3 cyanid- und schwermetallverseuchtes Wasser in Nebenfluesse der Theiss und von dort in die Donau geflossen. Gestern erreichte die Giftwelle die rumaenische Stadt Turnu Magurele mit einer Cyanid-Konzentration von 0,072 Milligramm pro Liter. Sie ist nun noch 600 Kilometer vom artenreichen Donaudelta entfernt und wird sich nach Einschaetzung des WWF bis dahin soweit verduennt haben, dass keine Gefahr mehrfuer das Leben in der Donau besteht. Zusammen mit dem giftigen Wasser entwichen auch geringere Mengen schwermetallhaltigen Schlamms. "Dieser Schlamm liegt noch ungesichert auf den Feldern nahe des Beckens und wird mit jedem Regen in den Fluss geschwemmt", erlaeuterte Schneider. Der WWF fordert als eine der ersten Sofortmassnahmen, diesen Schlamm durch einenDamm zurueckzuhalten. Um zu beurteilen, wie lange eine Wiederbelebung der vergifteten Flussabschnitte dauern wird, muss, so die Biologin Schneider, ermittelt werden, welche Kleinstlebewesen wie Wasserfloehe, Krebse und Insekten die Giftflut ueberlebt haben. "Man kann wieder Fische in den Fluss einsetzen, doch solange ihre Lebensgrundlage fehlt, weil es kaum mehr Kleintiere im Fluss gibt, werden sie verhungern", mahnte sie. Genaue Untersuchungen muessen nun zeigen, wiegross das Ausmass dieser Katastrophe wirklich ist. "Besonders in den Flussbereichen nahe der Unfallstelle ist praktisch alles Leben ausgeloescht - hier wird es Jahre dauern, bis das Leben zurueckkehrt", wiederholte Schneider die Einschaetzung des WWF. Auch groessere, fischfressende Tiere wie Reiher oder Biber seien nach wie vor bedroht, weil ihre Nahrungsgrundlage in den schwer geschaedigten Gewaessern fehle. "Eine Hoffnung haben wir jedoch: Dass die Theiss von den Organismen aus den naturnahen Nebenfluessen wiederbesiedelt wird", sagte Schneider. Zu diesem Thema hat das WWF-Auen-Institut umfangreiche Erfahrungen nach dem Sandoz-Chemieunfall im Rhein 1986. Der WWF wird morgen bei einem Treffen der Bergbauindustrie mit der Europaeischen Kommission in Bruessel aufzeigen, dass diese Umweltkatastrophe vorhersehbar warund vermeidbar war. Tony Long, Direktor des WWF-European Policy Office in Bruessel, betonte: "Wir brauchen von der Bergbauindustrie eine sichere Zusage, dass sie ihre Technik auf den Stand des21. Jahrhunderts bringt. Nur ausreichende Umweltstandards werden dem Bergbau das oeffentliche Vertrauen zurueckgeben." Schon vor einem Jahr hatte der WWF der EU-Umweltkommission eine Studievorgelegt mit Informationen ueber die Abwasserentsorgung in Erzabbau-Betrieben der EU-Laender. Darin findet sich unter anderem der Nachweis fuer signifikante Umweltverschmutzungen durch Lecks in Klaeranlagen in mehreren Laendern, darunter Schweden, Spanien und Italien. Die Studie enthaelt eine Liste mit Standorten von Entsorgungsanlagen groesserer Bergwerke sowie Informationen ueber Maengel bei der oeffentlichen Aufklaerung derAnwohner und mangelhafte Schutzvorkehrungen fuer Mensch und Natur. Der WWF forderte die Europaeische Kommission schon damals auf, eine komplette Liste der bisherigen Unfaelle und der moeglichen Gefahrenstandorte vorzulegen. Ausserdem muesse es einen Aktionsplan geben, der die Risiken minimiert und die Sicherheit solcher Entsorgungsanlagen verbessert. Und es gelte, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, um fuer die entstandenen Schaeden aufzukommen. Bei einer Pressekonferenz in Baia Mare! Letzten Donnerstag sicherte EU Umweltkommissarin Margot Wallstroem zu, diesen Plan schnellstmoeglich umzusetzen. Weitere Informationen und betacam-Material erhalten Sie bei: Dr. Erika Schneider, Donau-Expertin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38 07-21 Anja Rech, Pressereferentin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38 07-14, Fax -99 E-Mail: rech@wwf.de, Internet: http://www.wwf.dk/freshwater/publications.html Dort finden Sie die Studie "Toxic waste storage sites in EU countries". Bruessel: Julian Scola, Press Officer, WWF European Policy Office, Tel: +32 2 743 8806, email: jscola@wwfnet.org Weitere Informationen unter: www.wwf.de
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