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Presse-Stelle:  Ökologisch-Demokratische Partei Bundesverband, D-97070 Würzburg
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 05.09.2007
ödp fordert Verbot der Freisetzung genveränderter Pflanzen
Brehme: "Sofortiger Stopp aller Gen-Freisetzungen!"
Nach dem Fund von gentechnisch manipuliertem Raps in acht Tonnen angeblich gentechnikfreiem Raps-Saatgut des Saatgutzuchtunternehmens DSV AG forderte deren Vorstandsmitglied Christoph Lüdecke nach einer Meldung von dpa statt des jetzigen absoluten Verbotes der Aussaat von gentechnisch verändertem Raps einen Schwellenwert von 0,1 Prozent.

"Dies ist ein Skandal und nicht akzeptierbar" so Ulrich Brehme, Sprecher des BAK Gentechnik der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp): "Diese ungewollte Verbreitung genveränderter Pflanzen passierte trotz aller Kontrollen. Wieder einmal zeigt sich, dass eine Koexistenz mit genveränderten Pflanzen unmöglich ist", stellt Brehme fest. Raps sei zudem eine wichtige Bienenfutterpflanze. Gerade Raps stellt eine besonders große Gefahr in Mitteleuropa dar, denn deren Pollen ist sehr leicht und kann die genveränderten Gensequenzen an alle Kreizblütler weitergeben.

"Freisetzungsversuche führen zwangsläufig zu einer immer weiteren Verbreitung genveränderter Pflanzen" so Brehme. Einmal ausgebrachte Pflanzen sind nicht zu stoppen. Verunreinigungen und Vermischungen sind nicht auszuschließen. Zudem erinnert Brehme daran, dass rund 90 Prozent aller Konsumenten gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen.

Der Saatgutzüchter vermutet selber als Ursache der Verbreitung der genveränderter Saat die Freisetzungsversuche mit herbizidresistenten genveränderten Rapspflanzen in den 90er Jahren. Das gelieferte Saatgut reicht für über 1600 Hektar Anbaufläche und wurde überwiegend bereits ausgesät.

Seit langem warnt die ödp vor den Folgen der Freisetzung genveränderter Pflanzen. Es ist möglich, dass ein geringer Anteil der gentechnisch veränderten Pflanzen in der Natur überlebt, weil einmal gesäter Raps im Boden über mehrere Jahre keimfähig bleibt. Man kann daher nicht ausschließen, dass einzelne resitente Pflanzen sich auch später noch ausbreiten können. "Es besteht die Gefahr, dass die gentechnikfreien Felder kontaminiert werden. Dann bleiben die Bauern auf ihrem Schaden sitzen", kritisiert Ulrich Brehme.

Damit die Menschenrechte auf ungiftige Nahrung und Gesundheit nach Art. 11 und 12 des UN-Abkommens über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte durchgesetzt werden können, sei eine wirksame Haftung unverzichtbar. Der ödp-Politiker fordert abschließend: "Die Haftung muss dahingehend verschärft werden, dass zunächst die Gentechnikfirmen als Hauptverursacher für die Schäden aufkommen müssen und erst danach die Landwirte, die das manipulierte Saatgut ausbringen."




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