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So ist die norwegische Regierung zum Schluss gekommen, dass sie sich auf kein Zertifizierungssystem, nicht einmal auf das FSC-System, verlassen kann, wenn es darum geht, die neu beschlossene 'ethischen Beschaffungspolitik' umzusetzen. In dieser Logik entschieden die Norweger deshalb auf jegliche Verwendung von Tropenholz bei öffentlichen Baumaßnahmen zu verzichten. Dies mit dem Anliegen, dass die Regierung jeden Handel mit illegalem oder aus nicht nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammenden Tropenholzprodukten einstellen möchte. Derzeit gibt es weder ein internationales noch nationales Zertifizierungssystem, welches zuverlässig die legale und nachhaltige Herkunft von Holz garantieren kann. Zu dieser vernichtenden Entscheidung kam es schließlich nach einer Reihe von Beanstandungen, welche die zuständige Behörde von Oslo bereits ab dem Jahr 2002 in Bezug auf die Zuverlässigkeit des FSC verlauten ließen. In Folge einer Untersuchung eines als FSC- Mix eingestuften Produktes beschloss der norwegische Konsumenten-Ombudsmann, dass der Gebrauch derartiger Labels 'irreführend' und illegal sei. Seitdem sind die Anforderungen des FSC hinsichtlich der Produktauszeichnungen mit nicht zertifizierten Bestandteilen weiter abgeschwächt worden. Diese neue Bekanntmachung bestätigt wachsende Zweifel am FSC-System über die Sachfrage 'Illegalität' hinausgehend. Dadurch könnte sich der Druck auf andere Länder, wie Großbritannien oder auch Deutschland, erhöhen, FSC aufgrund zunehmender Lücken in der Zuverlässigkeit von ihrem Beschaffungswesen auszunehmen. [1] siehe Pressemitteilung: "Bundesregierung versagt beim Schutz der Wälder" www.pro-regenwald.de/new_rb.php Pressemitteilung Rainforest Foundation Norway, 28.06.2007 Norwegen verbannt Tropenholz aus der öffentlichen Beschaffung Letzte Woche stellte die norwegische Regierung ihre neue Beschaffungspolitik für öffentliche Baumaßnahmen vor. Mit den neuen Plänen übernimmt Norwegen eine führende internationale Rolle indem es ein Verbot auf die Verwendung von Tropenholz in öffentlichen Gebäuden einführt. Zum erstenmal wird damit in Norwegen eine strikte 'Tropenholz-frei'- Politik erarbeiet und auf Regierungsebene verankert. Anlass ist der 'Aktionsplan für Umwelt- und Soziale Verantwortung bei der öffentlichen Beschaffung', der letzte Woche von der norwegischen Regierung vorgestellt wurde. Der Plan beinhaltet mehrere Initiativen um die Umwelt- und Sozialaspekte in der öffentlichen Beschaffung zu stärken - die Anforderungen für den Einsatz von Tropenholz sind ehrgeizig und lassen keinen Zweifel aufkommen: 'Tropenholz soll weder im Gebäude selbst, noch in Materialien während des Baus verwendet werden' wird im Plan vorgegeben. 'Wir sind mit den ehrgeizigen Zielen, die von der norwegischen Regierung in dem Aktionsplan festgelegt wurden, sehr zufrieden. Der Staat ist ein Großverbraucher, übt eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft aus und setzt jetzt einen Präzedenzfall, indem auf jeglichen Tropenholzeinsatz verzichtet wird,' sagt Lars L&cslash;vold, der Direktor der Rainforest Foundation Norwegen. Die Zerstörung des Regenwaldes ist eine der größten ökologischen Herausforderungen in der heutigen Zeit. Jedes Jahr wird eine Fläche vom Ausmaß halb Norwegens zerstört. Dies bedroht die einzigartige Biodiversität in den Wäldern und die Existenz von Millionen von Menschen, die aus Wälder ihre Nahrung und Material für ihre Behausungen beziehen. Außerdem ist die Abholzung einer der Hauptverursacher des Klimawandels, verantwortlich für 20 Prozent der weltweiten Treibhausemissionen. Fehlende verlässliche Zertifizierung für forstliche Bewirtschaftung Beunruhigt von der um sich greifenden Abholzung in tropischen Waldgebieten riefen zwei Minister 2002 alle öffentlichen Einrichtungen auf, nur noch Tropenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden. Trotz des Aufrufes benutzten viele staatliche Einrichtungen für Bauvorhaben in den vergangenen fünf Jahren Holz aus bedrohten Regenwäldern. Diese Skandale wurden weitgehend von den nationalen Medien aufgedeckt und in einem Fall forderte der damalige Modernisierungsminister, Morten Meyer, die Abteilung für Öffentliche Bebauung und Eigentum (Statsbygg) auf, Bintangorholz von einem im Bau befindlichen Gebäude zu entfernen. Daraufhin führte Statsbygg eine strenge Politik gegen jegliche Verwendung von Tropenholz ein. In der Ermangelung eines verlässlichen Zertifizierungssystems hat die Regierung beschlossen die strenge Politk von Statsbygg zu übernehmen und die Verwendung jeglichen Tropenholzes, einschließlich zertifizierten Holzes zu verbieten. 'Die Regierung möchte den Handel mit nicht nachhaltig gewonnenen oder illegal geschlagenen Tropenholzprodukten unterbinden. Derzeit gibt es keine internationale oder nationale Zertifizierung, die zuverlässig garantieren kann, dass importiertes Holz legal und nachhaltig gewonnen wurde', stellt das Papier aus dem Ministerium fest. 'Das Verbot für Tropenholz in öffentlichen Gebäuden macht Norwegen zu einem internationalen Vorreiter auf diesem Gebiet. Soweit uns bekannt ist, hat kein anderes Land eine vergleichbar strenge und ehrgeizige öffentliche Beschaffungspolitik für Tropenholz. Hoffentlich wird dies auch andere Länder dazu animieren, ihre Politik ebenfalls zu verschärfen', sagt L&cslash;vold. 'Wir sind nicht grundsätzlich gegen den Holzeinschlag in tropischen Wäldern. Das Problem ist, dass es derzeit keine zuverlässige Zertifizierungsmethode für den Einschlag in tropischen Ländern gibt. Bis eine solche Methode wirksam wird oder es andere Wege gibt, um nachzuweisen, dass der Einschlag nachhaltig erfolgt unterstützen wir die Entscheidung der Regierung den Gebrauch von Tropenholz zu verbieten', sagt L&cslash;vold. Quelle: www.rainforest.no/html/481.htm (Übersetzung: Pro REGENWALD) Pro REGENWALD letzte Änderung: 31 Aug 2007
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