Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 04.09.2007
Die Wüstenbildung bedroht Milliarden Menschen und den Weltfrieden
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon befürchtet, dass in den nächsten Jahrzehnten ein Drittel der Weltbevölkerung von der Wüstenbildung bedroht sei, über zwei Milliarden Menschen.
Schon in den nächsten 10 Jahren könnten 50 Millionen Menschen zu Flüchtlingen werden. Hauptursache, so eine neue Studie der UNO, sei der Klimawandel. An der Studie haben 200 Fachleute aus 25 Ländern mit gearbeitet.

Das Vordringen der Wüsten gefährde vor allem Menschen in Afrika und Zentralasien und könnte zu sozialen Unruhen führen, sagte Zafar Adeel, Hauptautor der Studie. Demnach breiten sich besonders die Sahara sowie die Wüste Gobi aus.

So führe der Ausstoß von Treibhausgasen zur Erderwärmung, die bereits zu spüren sei. Gerade Menschen in Trockengebieten vor allem in Afrika würden durch die veränderten Wetterbedingungen bedroht. So sei zu befürchten, dass es einerseits zu mehr Trockenperioden kommen werde, und andererseits heftige Regenfälle die fruchtbare Erde wegschwemmen könnten.

Erst im April hatte der Weltklimarat der UN festgestellt, dass bis zum Jahr 2020 voraussichtlich 75 bis 250 Millionen Menschen in Afrika unter Wassermangel leiden werden. Die landwirtschaftliche Produktion könnte dort in einigen Ländern um 50 Prozent zurückgehen.

Adeel warnte davor, dass dadurch auch die Stabilität benachbarter Staaten durch Flüchtlingsströme ernsthaft gefährdet werde.

"Wir müssen den Bewohnern der Trockengebiete alternative Existenzgrundlagen anbieten anstelle der traditionellen Landwirtschaft auf der Grundlage von Bewässerung und Viehhaltung", erklärte Adeel. Notwendig sei es, innovative Möglichkeiten einzuführen, die die natürlichen Ressourcen schonen. "Dinge wie Öko-Tourismus oder den Einsatz von Solarenergie."


Täglich in stehen zur Zeit mindestens 30.000 Hektar Wüste
Auch Südeuropa ist bereits von der Wüstenbildung betroffen. Am Ortseingang des spanischen Städtchens Tabernas steht schon das Schild: "Willkommen in der Wüste." Um Tabernas herum wächst schon seit Jahren nichts mehr.

Sollte die Klimaerwärmung ungebremst weiter gehen, dann können solche Schilder - vielleicht in 80 oder 100 Jahren auch in Mitteleuropa stehen - als Touristenattraktion vielleicht am Bodensee?

In Spanien sind bereits 10 Prozent des Landes verloren, weil ausgetrocknet. 70 Prozent des Landes sind von der Wüstenbildung bedroht. Während in Europa die Verödung trockener Landstriche zu völlig unfruchtbaren Gegenden die Lebensmittelversorgung noch nicht bedroht, ist das in Entwicklungsländern bittere Realität.

Spanische Flüchtlingshilfswerke sehen darin einen Grund, weshalb unter den tausenden Bootsflüchtlingen, die die Kanarischen Inseln jedes Jahr erreichen, immer mehr Menschen aus Mali sind.

Deutschland unterstützt daher Baumschulen in Mali. Und eine finnische Entwicklungsorganisation finanziert die Aussaat der Jatropha- Pflanze, deren Frucht ein Öl enthält, das als Biokraftstoff verwendet werden kann. Dies soll auch den Raubbau an den Wäldern für Brennholz verhindern. Zudem begnügt sich die große buschartige Pflanze mit sehr wenig Wasser. Als natürlicher Zaun um die Felder schützt sie vor Tieren und Erosion.
Quelle:
Süddeutsche Zeitung | 03.09.2007
Badisches Tagblatt | 03.09.2007
Sonnenseite 2007



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.