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Presse-Stelle:  Bobby Langer, D-97076 Würzburg
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 31.08.2007
Die Große Reise - TRANS-OST-EXPEDITION 2. Etappe - Live-Bericht aus dem Moldawischen Kloster Marta si Maria
Seit 1991 entsteht die längste dokumentierte Expedition der Menschheitsgeschichte (www.denis-katzer.com).
Bericht von Tanja am 15.08.2007

Am Nachmittag begebe ich mich ins Gewächshaus, um Marta zu besuchen. Gleichzeitig möchte ich ihr mitteilen, dass unsere Zeit hier abgelaufen ist. Ich erzähle ihr, dass wir weiter müssen. Sie versteht nicht, was ich gerade zu erklären versuche. "Wir fahren weiter." Drehend mit den Händen zeige ich das Kurbeln der Pedale. Lege meinen Kopf zur Seite, zweimal noch Schlafen, dann geht es los... Sie hat verstanden. Nun blicke ich in ein von Schmerz verzerrtes Gesicht. Erst verstehe ich nicht, doch dann beginnt Marta herzzerreißend zu weinen. Es ist so schmerzhaft, sie so zu sehen, dass ich sogleich mit ihr weine. Da sitzen wir, auf dünnen Bretten im Gewächshaus, unsere nackten Füße stecken im wunderbaren reichhaltigen Boden, im dicken Matsch. Obwohl wir nicht viele Worte der Verständigung haben, verstehen wir doch so viel.
In den letzten Tagen haben ich viel von Marta gelernt, sie zeigte mit, was geerntet wird und wie. Wir trugen Säcke voller Schätze aus ihrem Garten und ihrem Gewächshaus zur nächsten Abteilung. Ich nannte sie still für mich die "Polierer-Nonne". Eine Nonne, die die Aufgabe hat, unserer Geerntetes zu sortieren, und wahrlich sitzt sie da mit einem Lappen und poliert zum Beispiel die Paprika... In wenigen Tagen durften wir den Platz hier leben, inhalieren und wurden geradezu liebevoll hineinverschluckt, als ein Teil davon...

Nun komme ich daher und erkläre Marta, unsere Zeit im Kloster sei abgelaufen. So haben wir hier die Entscheidung getroffen. Egoistisch und selbstbezogen. Nun so weit zu sein, weiter zu ziehen. Haben wir irgend jemanden gefragt, ob sie oder er auch so weit sind, uns wieder ziehen zu lassen? Ist Marta bereit, sich zu verabschieden? Ehrlich gesagt habe ich noch nie in meinem Leben darüber nachgedacht, dass es nicht nur an dem Reisenden ist zu entscheiden, wann er für die Weiterreise bereit ist. Es ist auch an den Gastgebern. Mit dieser Erkenntnis laufen mir noch weitere dicke Tränen über die Wangen. Denis kommt hinzu. Als er uns im Gewächshaus so sitzen sieht, kullern auch bei ihm die Tränen. Wir sprechen alle drei und versichern uns gegenseitig, wie dankbar wir sind, dass sich unsere Wege kreuzten. Einige Zeit vergeht, als uns Domnina sucht und im Gewächshaus findet. Sie wusste schon von Denis, dass wir den Aufbruch planen. Domnina bittet uns, wenigstens noch den Feiertag abzuwarten und dann am nächsten Tag zu starten. Denis und ich sehen uns an, lächeln, nicken und stimmen zu, noch so lange zu bleiben...
(alle Abenteuer und Erfahrungen unter www.denis-katzer.com)



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