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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 26.07.2007
DIHK gefährdet Investitionen in Erneuerbare Energien
Der Bundesverband Erneuerbare Energie erklärt zu den jüngsten Forderungen des DIHK-Präsidenten Ludwig Georg Braun nach einem Ausstieg aus dem Atomausstieg:

DIHK gefährdet Investitionen in Erneuerbare Energien

Berlin, 26. Juli 2007. Der DIHK-Präsident fordert, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Dies ist nicht nur energiepolitisch unsinnig, sondern auch industriepolitisch nicht akzeptabel. Der Erhalt von zentralen Kraftwerkskapazitäten blockiert den Ausbau und Anschluss neuer, dezentraler Kapazitäten zur Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien. Die Branche der Erneuerbaren Energien wird bis 2020 rund 120 Milliarden Euro in neue, saubere und dezentrale Kraftwerke investieren. Hierfür sind stabile Investitionsbedingungen und damit ein verlässlicher Gesetzesrahmen notwendig. Die andauernde Debatte über das geltende Atomgesetz kann diese Investitionen gefährden.

"Der DIHK-Präsident handelt damit gegen die Interessen unserer Branche, die in Deutschland rund 250.000 Arbeitsplätze stellt und deren Unternehmen ebenso zur Finanzierung des DIHK beitragen, wie andere Teile der Energiewirtschaft", erklärt Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie. Lackmann hält die Äußerungen des DIHK-Präsidenten insbesondere vor dem Hintergrund der Pflichtmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern für nicht akzeptabel. Rund fünf Prozent des IHK-Pflichtbeitrags jedes Unternehmens werden für die Arbeit des Dachverbandes DIHK abgeführt. Die einzelnen Industrie- und Handelskammern sind dabei aber nicht Pflichtmitglieder des DIHK. Johannes Lackmann: "Ich empfehle den Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche, ihren IHK-Beitrag um fünf Prozent zu kürzen. Dies wird von vielen Unternehmen bereits seit Jahren praktiziert, aus Protest gegen die immer wieder gegen Erneuerbare Energien gerichtete Positionierung des DIHK."

Da der Deutsche Industrie- und Handelskammertag nicht die Interessen der gesamten Energiewirtschaft vertrete, sondern sich insbesondere zum Fürsprecher der Atomwirtschaft macht, fordert der BEE-Präsident die Bundesregierung zudem auf, die missbräuchliche Verwendung von Pflichtbeiträgen, welche die Unternehmen an die Kammern entrichten, im DIHK zu beenden.

Hintergrund:
Erneuerbare Energien kompensieren den gemäß Atomgesetz vom 11. Juni 2000 beschlossenen Wegfall von Atomstrommengen und ersetzen darüber hinaus die fossile Stromerzeugung. Bis 2020 kann der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch deutlich über 35 Prozent betragen.

Wie bereits bei den bisher vom Netz gegangenen Kernkraftwerken überschreitet der Zubau Erneuerbarer Energien den Wegfall. Gleichzeitig nutzen die Erneuerbaren Energien die frei werdenden Netzkapazitäten. Dies ist eine der zentralen Rahmenbedingungen für die bisherigen und geplanten Investitionen in Erneuerbare Energien. Pro Jahr umfassen diese Investitionen aktuell elf Milliarden Euro. Deutsche Unternehmen sind international führend in den zentralen Bereichen der Erneuerbaren Energien. Deutschland selbst nimmt eine Vorreiterrolle ein, in dem es die bisherigen Zielsetzungen der EU für 2010 von 12,5 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch bereits jetzt erfüllt.

Im Strombereich sind allein im vergangenen Jahr Kraftwerke im Bereich Erneuerbarer Energien mit einer Leistung von 3.600 MW neu ans Netz gegangen. Ihre Stromproduktion entspricht neun Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und damit der Jahresstromproduktion beispielsweise des Kernkraftwerkes Biblis A.

Pressekontakt für Rückfragen:
Björn Klusmann
T 05252-939800
M 0160-911 87 948



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