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Presse-Stelle:  Umweltinstitut München e.V., D-80336 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 19.07.2007
Nach den Störfällen in Deutschland und Japan: Deutsche AKWs bleiben ein Sicherheitsrisiko
Besorgnis erregende Beschwichtigungsversuche aus der CSU
München, 19. Juli - Nach den Störfällen in zwei deutschen und einem japanischen Atomkraftwerk sowie den Vertuschungsversuchen und Falschmeldungen der Betreiber versuchen führende Politiker der CSU zu beschwichtigen. Dabei zeigen sowohl die Pannenserie als auch die Reaktionen der Atombefürworter einmal mehr, dass die Atomtechnik von Menschen nicht beherrscht werden kann.

Als Reaktion auf die Pannenserie in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel hatte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) eine "ordentliche Sicherheitsphilosophie" gefordert. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: "Glos sagt zurecht, dass das erste Kriterium die Sicherheit einer Atomanlage sein muss. Wenn er aber weiter fordert, dass jeder Meiler, der in Deutschland am Netz ist, nach dem Stand der Technik so sicher sein soll, wie es Menschen möglich ist, dann ist das vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse blanker Zynismus." Wie in Tschernobyl, waren auch in Krümmel vom Bedienungspersonal gravierende Fehler in einer Notfallsituation gemacht worden. "So sicher wie es Menschen möglich ist - das kann keinesfalls das höchste Sicherheitskriterium sein. Damit gibt Herr Glos vermutlich unfreiwillig zu, dass eine hundertprozentige Sicherheit in AKWs nicht möglich ist", so Hacker weiter.

Als Besorgnis erregend empfindet das Umweltinstitut München auch die Beschwichtigungsversuche des bayerischen Wirtschaftsministers Erwin Huber (CSU), der in der jetzigen Situation die deutschen AKWs als die sichersten der Welt rühmt. "Es ist nur eine Frage der Zeit, dass auch in baugleichen AKWs wie etwa Philippsburg 1 oder Isar 1 ähnliche Probleme wie in Brunsbüttel und Krümmel auftreten. Spätestens wenn es in Bayern so weit ist, werden wir Herrn Huber an seine Worte erinnern", sagt Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München.

In das desolate Erscheinungsbild der Atomlobby passen auch die Reaktionen der AKW Betreiber. Das laute Nachdenken von E.on-Chef Wulf Bernotat über AKW-Neubauten in England, Finnland und auch Deutschland ist Rufen im Walde. Und dass bei Vattenfall die Köpfe rollen, war so vorhersehbar wie folgenlos für die deutsche Energiepolitik.
"Letztlich", ist sich Christina Hacker sicher, "geht es dabei ausschließlich um die vom Deutschen Atomforum geäußerte Sorge ums Image." Damit dürfe es jedoch keinesfalls getan sein. "Das System muss grundlegend geändert werden. Atomkraftwerke sind nur sicher, wenn sie stillgelegt sind."

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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker, Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-11
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