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Der Vorschlag der EU-Kommission widerspricht in vielen Punkten den Interessen des deutschen Weinbaus.Die erfolgreiche Ausrichtung des deutschen Weinbaus auf Qualität, Weinkultur und Erhalt der Kulturlandschaften, Verbrauchernähe und Marktorientierung wird mit diesem Entwurf konterkariert. Die Rodung von rund 200.000 Hektar Rebflächen ist keine Lösung der Probleme. Wenn alle Winzer proportional zu ihrer Fläche an den Rodungen beteiligt werden, benachteiligt dies die kleinen Winzer EU-weit und die Qualitätserzeuger, die für ihre Weine genügend Absatz finden. Anstelle von Rodungsprämien fordern wir Investitionen in qualitätssteigernde Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Reduktion des Flächenhektarertrags. Auch die Liberalisierung der Weinbereitungs- und Klassifizierungsverfahren muss auf die Qualitätsziele überprüft werden. Nicht akzeptabel ist ebenso das Verbot der Saccharose-Anreicherung für deutsche Winzer. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die EU-Kommission damit Deutschland zur Akzeptanz der Gesamt-Reform erpressen will. Anstelle des geschmacksneutralen Zuckers soll nach dem Willen der EU-Kommission Traubenmostkonzentrat aus anderen EU-Ländern beigemischt werden. Auf diese Weise sollen die dort produzierten Überschüsse einer Nutzung zugeführt werden. Den deutschen Winzern drohen dabei auch noch Wettbewerbsnachteile gegenüber den USA, denen das bilaterale Weinhandelsabkommen die Saccharoseverwendung erlaubt. Minister Seehofer hat während der deutschen Ratspräsidentschaft die vielen Initiativen der Weinbauverbänden, eine qualitäts- und traditionsreiche Produktion im deutschen Winzerhandwerk zu erhalten, nicht mit genügend Druck vertreten. Richtig ist das Anliegen der Kommission, die teure Vernichtung der Überschüsse durch Destillation zu beenden. Diese sind aber überhaupt nicht in Deutschland erzeugt worden, sondern in Ländern wie Spanien und Frankreich, die in den letzten Jahren auf Masse statt auf Qualität gesetzt haben. Richtig ist auch, dass sich die Bundesregierung für eine Folgeneinschätzung der Reformvorschläge auf der EU-Ebene jetzt einsetzt und auch für Deutschland eine solche Beurteilung der sozialen und ökologischen Auswirkungen vornehmen lassen will. Der Vorschlag der Kommission stellt jedoch die europäische Weinkultur in Frage und richtet Europas Winzers aus auf industrielle und technokratische Weinproduktion wie sie in den USA, Südafrika oder Chile vorherrscht. Europas Stärke im Wettbewerb ist jedoch eine qualitiäts- und regionalbezogene Weinkultur, für die die Kommission Rahmenbedingungen setzen muss. Wir fordern, -wie auch der Deutsche Bauernverband- eine Qualitätsoffensive und eine massive Nachbesserung zur Reform der europäischen Weinmarktordnung.
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