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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.06.2007
Gentechnik ohne Mehrheit: Seehofer und Gabriel sind jetzt gefragt
Anlässlich der laufenden EU-Verfahren zur Zulassung der BASF-Kartoffel Amflora und des Bt-Maises Herculex erklärt Ulrike Höfken,verbraucherpolitische Sprecherin:

Am Donnerstag steht im EU-Umweltministerrat der Zulassungsantrag für die umstrittene BASF-Kartoffel Amflora auf der Tagesordnung. Wir erwarten von Umweltminister Gabriel, dass er endlich aus seinem Tiefschlaf in Sachen Agro-Gentechnik und Schutz der Biodiversität erwacht und sich gegen die Zulassung von Amflora ausspricht.

Amflora trägt unter anderem ein Antibiotika-Resistenzgen. Deren Einsatz ist grundsätzlich umstritten, weil die fragliche Antibiotikagruppe ein wichtiges Reserveantibiotikum zur Behandlung von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose darstellt. Die für die Sicherheitsbewertung zuständige EU-Behörde EFSA ignoriert an dieser Stelle sowohl die Stellungnahmen der Weltgesundheitsorganisation als auch der europäischen Arzneimittelbehörde. Gentechnisch veränderte Pflanzen, die ein Antibiotika-Resistenzgen tragen, sind Auslaufmodelle und sollen nach der EU-Freisetzungs-Richtlinie sowieso nicht mehr in Verkehr gebracht werden.

Am Montag erhielt die gentechnisch veränderten Bt-Maissorte Herculex bei einer ersten Entscheidung im EU-Saatgutausschuss keine Mehrheit. Das ist eine gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: Nun wird in den kommenden Wochen der Umwelt- oder Agrarministerrat über die Zulassung entscheiden. Wir fordern Umweltminister Gabriel und Landwirtschaftsminister Seehofer auf, sich gegen eine Zulassung von Herculex auszusprechen.

Wie bei Amflora ist auch bei Herculex die Risikoprüfung und -bewertung der EFSA völlig ungenügend. Die von Pioneer durchgeführten Fütterungsstudien ergaben, dass einige gesundheitliche Werte bei den mit dem Bt-Mais gefütterten Ratten gegenüber den Vergleichsratten verändert waren. Bevor sich der Ministerrat mit dem Zulassungsantrag für Herculex beschäftigt, sollte dringend eine Prüfung der Ergebnisse der Pioneer-Fütterungsstudien durch unabhängige Expertinnen und Experten erfolgen.

Schon seit einigen Jahren steht die EFSA in der Kritik. So gibt es unter anderem Zweifel daran, ob die EFSA wissenschaftliche Studien ausreichend berücksichtigt.


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