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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 23.05.2007
Bioplastik statt Erdölplastik
Anlässlich des heute im deutschen Bundestag vorgestellten Monitoring-Berichtes zur "Industriellen stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe" des Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB) beim deutschen Bundestag erklären Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin, und Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher:

Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich auch für stoffliche Nutzung von Biomasse verbindliche und ehrgeizige Ziele zu formulieren, entsprechende Förderstrategien umzusetzen und bestehende rechtliche Hemmnisse für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen - wie sie beispielsweise im Abfallrecht bestehen - abzubauen sowie es auch der TAB-Bericht fordert. Vor allem fordern wir die Bundesregierung auf, keine bestehenden Förderinstrumente abzubauen, wie dies derzeit in der Novelle der Verpackungsverordnung geplant ist. Wer die Chancen der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe verkennt, verspielt große Chancen für Umwelt und Wirtschaft.

Der TAB-Bericht zeigt, dass Biomasse ein gewaltiges Potenzial hat, den klimaschädlichen Erdölverbrauch sowohl in der Energiewirtschaft als auch in der chemischen Industrie zu vermindern. Wir sehen uns dadurch in unserer Strategie "Weg vom Öl bestätigt", nach der bis 2020 ein Viertel der erdölbasierten Produkte durch solche aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden sollen.

Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe hat großes ökologisches und ökonomisches Potenzial. Sie ist neben der Förderung von Biokraftstoffen und erneuerbaren Energien ein zentraler Bestandteil des Umbaus unserer Wirtschaft auf die Nutzung erneuerbarer Energie- und Rohstoffquellen.

Nach dem vorgelegten Bericht wird eine stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Verringerung von Importabhängigkeiten von fossilen Ressourcen führen und Klima und Umwelt schützen. Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffen hat darüber hinaus ein beachtliches Innovationspotenzial sowohl bei der Entwicklung neuer Produkte als auch bei der Entwicklung neuer Herstellungsverfahren.

Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim deutschen Bundestag erwartet, dass nachwachende Rohstoffe mittel- bis langfristig eine zentrale Rolle für die Herstellung chemischer Grundstoffe spielen können. Die Verwendung von Erdöl in der chemischen Industrie kann durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Bioraffinerien fast völlig überflüssig werden.

Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe bringt keine zusätzliche Konkurrenz um Anbaufläche mit Nahrungsmitteln oder Bioenergien mit sich, wenn sich der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Sinne einer Kaskadenutzung eine energetische Nutzung anschließt und mit Bioraffinerien auch Reststoffe als Rohstoffe eingesetzt werden.


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