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Bei der Erdgassuche feuern 62 Druckluftpulser von Schiffen aus alle sieben Sekunden einen lauten, explosionsartigen Knall ab, der über den Wasserkörper tief in die Erdkruste eindringt. Aus dem reflektierten Schall hoffen Geophysiker ablesen zu können, wo sich Erdgaslagerstätten befinden. Die Lautstärke von teils über 260 dB kann bei Walen und Delfinen schwere Gehörschäden bis zur Taubheit hervorrufen, in unmittelbarer Nähe wirkt der Schall tödlich. "Die Zwergwale haben auf ihrer jährlichen Wanderroute von den südlichen Fortpflanzungsgebieten in ihre weiter nördlich gelegenen Nahrungsgründe bei Island, Grönland und Spitzbergen offensichtlich in der Nordsee Station gemacht. Leider ist der Empfang alles andere als freundlich", erklärt GRD-Biologe Ulrich Karlowski. Bereits Anfang März hatten NABU, GRD und GSM auf das Problem der Gefährdung von Schweinswalen im Gebiet aufmerksam gemacht und dabei auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, die Erdgassuche im Schutzgebiet Doggerbank zu untersagen. Bis zu 20.000 Schweinswale könnten aus ihrem Lebensraum vertrieben werden, in dem auch ein großer Teil der Jungtiere zur Welt kommt. Das unvermutete Auftreten einer größeren Zahl von Zwergwalen im Gebiet bestätigt jetzt noch einmal die massiven Bedenken der Naturschutzorganisationen wegen des mangelhaften Schutzes von Meeressäugern. "Dass ausgerechnet in einem EU-rechtlich als Natura 2000-Oase geschützten Gebiet wie die Doggerbank solche für Meeressäuger schädliche, bisweilen tödliche Aktivitäten in Deutschland beantragt und genehmigt werden, ist kennzeichnen für die mangelnde Ernsthaftigkeit, mit der Meeresschutzpolitik umgesetzt wird", betonen die drei Naturschutzverbände. "Deutschland verspielt ausgerechnet im Vorfeld der Tagung der Internationalen Walfang-Kommission seine Glaubwürdigkeit beim Walschutz." Das Netz "Natura 2000", in dem das europäische Naturerbe nachhaltig gesichert werden soll, sollte eigentlich eine Grundlage dafür sein, die EU-rechtlich festgelegten Schutzbestimmungen konsequent und vorangehend anzuwenden. Neben der Erdgassuche sind Meeressäugetiere in deutschen Hoheitsgewässern auch durch die Sprengung von Kriegsmunition, Ramm- und Bauarbeiten im Rahmen der Errichtung von Offshore-Windparks, Öl- und Gasfördereinrichtungen sowie militärische Sonare zur U-Bootortung bedroht. GRD: Ulrich Karlowski, Tel.: 089 - 7416 04 10 GSM: Hans-Jürgen Schütte , Tel. 04106 - 4712 NABU-SH: Ingo Ludwichowski, Tel. 0160 - 962
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