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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Gesundheit & Wellness    Datum: 24.04.2007
Wale können sich nicht die Ohren zuhalten - Bedrohung der Meeresumwelt durch Unterwasserlärm stoppen
Anlässlich des zehnten internationalen Tages gegen Lärm am 25. April 2007 erklärt Undine Kurth, parlamentarische Geschäftsführerin und naturschutz- und tierschutzpolitische Sprecherin:

Der diesjährige Tag gegen Lärm steht unter dem Motto "Lärm - die unterschätzte Gefahr". Wir wollen diesen Tag zum Anlass nehmen, um auf die Bedrohung der Meeresumwelt, besonders der Meeressäuger durch den von Menschen verursachten Unterwasserlärm aufmerksam zu machen. Die zunehmende Lärmverschmutzung durch den militärischen Einsatz von aktiven Sonarsystemen, den Schiffsverkehr, die maritime Erdöl- und Gasförderung und die Sand- und Kiesgewinnung stellt ein großes Problem für die Meeresumwelt dar.

Wir wollen in der heutigen Fraktionssitzung einen Antrag an die Bundesregierung beschließen, mit der Forderung, national und international Maßnahmen gegen den Unterwasserlärm zu ergreifen. Aktivitäten, die mit Unterwasserlärm verbunden sind, besonders in Schutzgebieten, aber auch in häufig aufgesuchten Aufenthaltsgebieten von Meeressäugern und geschützten maritimen Arten dürfen nicht mehr genehmigt werden. Dazu gehört auch, die gegen den Rat des Bundesamtes für Naturschutz genehmigten seismischen Untersuchungen im Naturschutzgebiet "Doggerbank", die die dort lebenden streng geschützten Schweinswale bedrohen, sofort zu stoppen.

Der Meeresschutz muss national und international gestärkt werden und als eine tragende Säule im Grünbuch Meerespolitik der europäischen Kommission und der europäischen Meeresstrategie-Richtlinie festgelegt werden. Wir fordern die Bundesregierung auch auf, im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und G8-Präsidentschaft sowie als Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz der Biologischen Vielfalt im Mai 2008 in Bonn weitere geschützte Meeresflächen innerhalb von EU-Gewässern und in den angrenzenden Meeresgebieten auf Hoher See auszuweisen und den Ausweisungsprozess des internationalen maritimen Schutzgebietsnetzes zügig voranzubringen.

Nur ein kohärentes Netz von Meeresschutzgebieten schützt die Meeressäuger vor den Auswirkungen menschlichen Handels und wird der Bedeutung intakter maritimer Lebensräume auch für uns Menschen gerecht. Es ist höchste Zeit, endlich konsequent zu handeln.


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